Pünktlich hob der Flieger gestern mit uns in Berlin ab und brachte uns zunächst nach Paris. Während uns der freundliche Air France Mitarbeiter beim Check-In in Berlin zuvor noch erklärt hatte, wie wir in Frankreich im Charles-de-Gaulles Flughafen vom einen Terminal in das nächste gelangten, stellt sich die verfügbare Zeit als kein großes Problem dar. Bei einem Aufenthalt mit einer Wartezeit von 5 Stunden war weder der 15 minütige Fußweg noch die 30 minütige Busfahrt ein wirklicher Gegner für uns, weswegen wir uns auch spontan für den Bus entschieden.
Vielleicht fragt man sich an dieser Stelle, warum der Bus mehr Zeit benötigt um ans Ziel zu gelangen als der Fußgänger. Das lässt sich in Paris damit erklären, dass der Fußgänger durch den Flughafen hindurch gehen kann während der Bus einmal außen herum fährt. Mit Hilfe der Satelliten-Ortung des Busses konnten wir ähnlich wie mit der Geo-View im Flugzeug übrigens jederzeit genau sehen, wo wir uns mit dem Bus gerade befanden. Als Fußgänger waren wir auf dem Weg zum Bus durch die mal auf dem Kopf gestellte und mal richtig herum aufgemalte Karte des Flughafenterminals zuvor schon mehrmals vor einem Rätsel gestanden, da zwar alle Karten in der Legende brav den orangenen Punkt Vous etes ici! aufführten, dieser in der Kartendarstellung dann aber gänzlich fehlte. Als brave ARGer haben wir uns dann aber trotzdem zum Bus-Terminal durchschlagen können und sind schließlich in der finalen Wartehalle angekommen.
Einige Stunden später stieg dann auch dieser Flieger auf in die Lüfte und brachte uns in knapp 6 1/2 Stunden nach Boston. Während des Fluges standen uns an Board mehrere Entertainment-Möglichkeiten zur Auwahl. Über das im Vordersitz eingenbaute Touch-Screen-Display konnte man einen Großteil der Möglichkeiten abrufen. Neben fast aktuellen Kinofilmen, bekannten Serien, einer großen Auswahl an Musikprogrammen bot das Entertainment System auch verschiedene Games an. Es gab eine Mischung aus Caveman und Pacman, allerlei Ratespiele wie Wer wird Millionär oder das Air France Quiz und ebensoviele Denkspiele wie lustiges Figuren reparieren, Solitär oder Schach. Da dies ja mein erster Langstreckenflug seit einigen Jahren war, war ich tatsächlich sehr positiv überrascht über dieses vielfältige Angebot. Der Gaming-Eindruck wurde übrigens noch dadurch verstärkt, dass man eine Fernbedienung aus der Armlehne neben sich lösen konnte, die so aufgebaut war wie ein Gamepad.
Da zur Zeit ja viele Unternehmen das gemeinschaftliche Gaming für sich und ihre Zielgruppen entdecken – sogar Nintendo bringt inzwischen Spiele für die Wii heraus, die man zu mehreren über das Internet gegen andere spielen kann – frage ich mich, wie lange es dauern wird, bis wir während eines Langstreckenflugs über das Entertainment-Boardsystem gegen die anderen Passagiere antreten werden.Vielleicht können wir uns schon in den nächsten Jahren in einfachen Quiz-Spielen oder beim Memory an Board des Flugzeugs miteinander messen. Noch ein paar Jahre später könnten wir dann ähnlich wie die Open-ID für Websiten unseren Open-Gaming-Account mitnehmen und ihn auch hoch oben in der Luft verwenden, so dass wir immer mit ein und dem selben Account spielen, den wir überall mit hinnehmen können. Wenn uns da mal nicht das Beamen zuvor kommt 😉
Jedenfalls sind wir gestern noch sicher in Boston gelandet und haben uns schon ein wenig die Gegend um unser Hotel herum bei Nacht angeschaut und das dann heute früh bei Tag fortgeführt. Heute Nachmittag (Bostoner Zeit) treffen wir uns mit den anderen Teilnehmern unseres Panels und werden uns für morgen ein bisschen vorbereiten, wenn das ARGFest-o-Con 2008 beginnt. Dann melden wir uns wieder…