
Gestern fand das erste deutsche ARG namens „Rettet den Fußball “ sein großartiges Finale in München. Fußballfans auf der ganzen Welt können nun wieder beruhigt  aufatmen und sich unbesorgt dem Geschehen der Fußball-WM hingeben, denn  alle sieben Statuen befinden sich wieder im Besitz des Norman Brenecke Instituts. Keine der teilnehmenden Mannschaften der WM kann nun die magischen  Kräfte der Figuren für sich ausnutzen, sodass das bislang schon  reibungslose Fußballspiel ungefährdet weiter stattfinden kann.
Bereits am 22. Juni trafen wir, die Argonauten, in München ein und  lernten in vier Gruppen aufgeteilt zunächst die Münchner  Gastfreundschaft in verschiedenen Bars und Restaurants kennen. Nach  einem schönen Abendessen und einigen erfrischenden Getränken  erkundschafteten einige Gruppen noch das Nachtleben rund um den Münchner  Goetheplatz. Allerdings bekamen wir vorab von den Gastfreunden schon die Instruktionen, dass es am Tag des großen Finales bereits früh  losgehen könnte und wir nicht zu lange aufbleiben sollten.
Bereits um 7 Uhr des 23. Juni klingelten unsere Handys und ein  Mitarbeiter des Instituts erklärte, dass Sergio Robledo Fernandez in der  Münchner City gesehen worden war. Also hieß es nun schnell aufstehen,  frühstücken und fertigmachen, denn um 9 Uhr, so hatte es der Mitarbeiter  des Instituts gesagt, sollte jede Gruppe einsatzbereit sein um Sergios  Verfolgung aufzunehmen.
Jede Gruppe erhielt einen Rucksack mit Proviant und einen Rucksack  mit verschiedenen Utensilien die den Tag über gebraucht wurden. Bei der  Übergabe der Rucksäcke mussten wir die eigenen Handys leider abgeben.  Aber ich denke die Fotografen und Kameraleute die uns den ganzen Tag  begleitet haben, sowie die Live-Streams auf der Rettet Den Fussball Webseite bieten einen ziemlich guten Eindruck, was uns alles bevorstand.

Damit  wir jedoch nicht ganz orientierungslos in München unterwegs waren,  bekamen wir noch ein iPaq zur Verfügung gestellt, über das auch die  Kommunikation mit dem Institut sowie die GPS-Verfolgung der einzlenen  Gruppen bewerkstelligt wurde. Jede Gruppe hatte jedoch einen anderen  Einstiegspunkt, sodass ich nun im Detail nur den Tagesablauf unserer  Gruppe vorstellen kann.
Es begann alles damit, dass wir dem Hinweis folgten, Sergio sei eventuell in Münchens Englischem Garten gesichtet worden, wo er die Übergabe der letzten noch fehlenden Statue von einem Mittelsmann erwartete.
Noch in der U-Bahn trafen wir auf ein anderes Team, dass jedoch  einige Stationen vor uns ausstieg, sodass wir bereits das erste Mal  richtig ins Grübeln kamen, ob wir unsere Anweisungen richtig gedeutet  hatten. Aber endlich im Englischen Garten angekommen erreichte uns eine  neue Nachricht vom Institut.
„Nur Flügel und die Griechen“
Was sollte uns dieser Hinweis sagen. Ein Blick auf eine der vielen Karten des Englischen Gartens offenbarte dazu nicht sehr viel. Es kamen zunächst der Diana-Tempel,  die Vogelinsel und wegen seines seltsam klingenden Namens auch der Monopteros in Frage. Eine Passantin zerschlug aber zunächst unsere Idee mit dem  Monopteros, da dieser weder eine Skultpur mit Flügeln noch irgendetwas  mit Griechen zu tun haben sollte. Also machten wir uns zunächst auf zum  Diana-Tempel, wobei wir uns ziemlich sicher waren, dass Diana eine entliehene Göttin war und eher den Römern zuzuordnen ist als den Griechen.

Wuerzblog spielte während dessen mit den technischen Möglichkeiten  unseres kleinen iPaqs ein wenig herum und fand schließlich den  Internetzugang, wodurch wir uns auf der Wikipedia-Seite erst einmal  einen ausführlicheren Überblick über die griechischen Möglichkeiten des  Englischen Gartens verschafften und siehe da, der Monopteros rückte  wieder in die engere Auswahl. Also machten wir uns dorthin auf.

Als  wir den Hügel auf dem der Monopteros ruht erklommen hatten, befanden  sich dort ausser uns noch drei weitere Personen: eine Frau mit  Sonnenbrille, ein Polizist der am Fuße des Hügels den Park  patrouillierte sowie ein Mann der sehr laut mit seinem Handy mit einer  anderne Person telefonierte. Es war schon sehr schwierig dem Mann nicht  dabei zuzuhören, worüber er sich unterhielt, aber sein Aussehen passte  noch dazu sehr gut auf die Beschreibung, die Vaiola vor einiger Zeit mal  im Rettet Den Fussball-Forum genannt hatte. Also hörten wir erst einmal eine Zeitlang zu, was der  vermeintliche Sergio so zu berichten hatte. Da er sich jedoch nicht so  sonderlich um die Leute um ihn herum kümmerte und statt dessen weiter  mit der Person über den Treffpunkt Monopteros sprach, verwickelte  Wuerzblog ihn kurzerhand in ein Interview. Er gab vor Sergio schon  einmal im Fernsehen oder in einem Film gesehen zu haben und stellte ihm  Fragen zu seinem Namen und anderen Sachen. Während dessen erhielt Flo  einen Anruf aus dem Institut, dass wir Sergio auf jedenfall festsetzen  sollten, sodass er keinen weiteren Schaden anrichten konnte. Also riefen  wir den Poilizisten, erklärten ihm die Situation und baten ihn, Sergio  festzunehmen, was dann auch anschließend geschah.
Kurz zuvor hatte Sergio schon eine fotokopierte Karte mit einer von  Hand eingezeichneten Wegmarkierung verloren, die wir bereits an uns  genommen hatten, als wir von dem Polizisten auch noch Sergios Uhr  ausgehändigt bekamen. Damit sollten wir uns gegenüber dem Mittelsmann  als Sergio ausgeben um die Spur der letzten Statue nicht durch die frühe  Festnahme Sergios zu verlieren. Also folgten wir der Spur zurück zum chinesischen Turm , wo wir nach weiteren Hinweisen suchten. Leider war uns zunächst das  auf der Karte in der Nähe des Turms eingezeichnete, pinkfarbene Symbol  entgangen, sodass wir erst einmal etwas orientierungslos den Platz unter  die Lupe nahmen. Dann stellte sich jedoch heraus, dass eines der beiden  Telefone am chinesischen Turm läutete, wodurch der Mittelsmann mit uns  in Kontakt trat.

Wir  sollten ihm erst einmal einen Beweis schicken, dass es auch wirklich  Sergio war, der da mit ihm Sprach, dann würde er uns weitere  Instruktionen zukommen lassen. Also fotografierten wir die Uhr und  schickten Sie per MMS an die uns per Telefon genannte Mobilnummer. Es  dauerte ein wenig, bis wir die Antwort bekamen, aber dann erhielten wir  den Hinweis, dass wir zum Sendlinger Tor gehen sollten um dann in die Tram 17 einzusteigen. Mit dieser sollten wir dann zom Max Joseph fahren und  dort mit dem ebenfalls enthaltenen GPS-Koordinanten wiederum einen  Hinweis zu finden. Der Marsch in Richtung Sendlinger Tor kostete uns  ziemlich viel Zeit und leider auch ziemlich viel Akku-Ladung, sodass wir  gerade am Diana-Tempel angekommen waren, als uns erneut eine Meldung  vom Institut erreichte. Ein Mitarbeiter fragte, wo wir gerade seien und  wo wir hinwollten. Als wir ihm selbiges erklärten konnte er sich nicht  erklären, warum wir zum Sendlinger Tor geführt wurden um zum Max Joseph  zu gelangen, bei dem es sich um die von dem deutschen Architekten  Theodor Fischer entworfene und erbaute Max Joseph Brücke handelte. Also  machten wir uns gleich wieder auf den bereits angetretenen Umweg wieder  zurückzugehen, denn die Max Joseph Brücke lag in genau der  entgegengesetzten Richtung.
Endlich auf der Brücke angekommen nutzten wir dann das GPS-Gerät und  die übermittelten Koordinaten um nach dem versprochenen Hinweis zu  forschen. Das GPS-Gerät führte uns schließlich gerade noch auf eine  Kiesbank in der Isar knapp vor der Brücke, bevor der Akku aufgab. Hier  gestaltete sich die Suche nach einem angeblich im Sand vergrabenen  Gegenstand doch als schwieriger als erwartet, denn schließlich standen  wir nun auf einer Kiesbank im Fluß und nicht auf einer Sandbank.  Irgendwann hatten wir dann jedoch auch den versteckten Hinweis im  Kiesbett gefunden und wussten nun, dass wir uns in das Catwalk gleich in  der Nähe der Brücke begeben sollten. Dort assen wir dann erstmal  Mittag, luden den Akku auf und bekamen von dem Kellner den Hinweis, dass  wir als nächstes zum Marienplatz gehen sollten. Ein Anruf des  Instituts-Mitarbeiters verriet uns allerdings schon, dass der nächste  Punkt der Marienhof auf dem Marienplatz war.

Dort  erwartete uns eine Karaoke-Aufgabe, wo wir fünf Nationalhymnen singen  mussten, die dann per Livestream in das Internet übertragen wurden. Die  Zuschauer konnten dann über diese im Internet abstimmen. Schließlich  führte man uns dann noch zu dem Roten Kreuz Platz, wo wir einen Hinweis  und eine weitere Aufgabe erledigen mussten. Diesesmal bestand die  Aufgabe darin, das FIFA-Logo mit Passanten nachzustellen, zu  fotografieren und an das Institut zu übersenden. Der Hinweis befand sich  auf einer Littfasssäule und teilte uns mit, dass wir das Ricks  aufsuchen sollten. Das befand sich glücklicherweise gleich um die Ecke  sodass wir nicht sehr lange danach suchen mussten.

Im  Ricks hatte Professor Wissmann einen weiteren Hinweis hinterlassen, der  uns schließlich zum Hirschgarten führte, nachdem wir den Akku wieder  einmal aufgeladen hatten. Darin war ein großes Riesen-Kicker Spiel  aufgebaut bei dem wir uns einer gegnerischen Mannschaft stellen mussten.  Zum Glück ging das Spiel unentschieden aus, wobei wir natürlich schon  gerne gewonnen hätten, aber nach all den anderen Aufgaben und noch dazu  dem Umweg waren wir doch schon ein wenig erschöpft und auch mit einem  Unentschieden (5:5) sehr zufrieden.
Schließlich hatten wir es erst einmal geschafft und konnten uns auf  unseren Zimmern duschen und für die große Präsentation der Statuen am  Abend vorbereiten. Die Präsentation übernahm dann natürlich kein  geringerer als Professor Dr. Ernst Wissmann und seine bezaubernde  Kollegin Kirsten. Die letzte Statue wurde bis zum Zeitpunkt der  Präsentation noch in einer mit zwei Zahlenschlössern versehenen Kiste  aufbewahrt. Nun konnte jedes der vier Teams die über den Tag erhaltenen  Lösungszahlen probieren um die Schlösser und somit auch die Kiste zu  öffnen und die Statue endlich wieder in den Besitz des Instituts zu  übergeben.

Anschließend wurde sowohl der Sieg wie auch das Finale des ersten  ARGs in Deutschland gebührend gefeiert und auch Sergio durfte nach der  Präsentation an den Feierlichkeiten teilnehmen 🙂
An dieser Stelle möchte ich noch einmal ganz herzlich dem Siegerteam  gratulieren und natürlich auch den Gastfreunden, die wirklich ein sehr  spannendes und großartiges erstes deutsches Alternate Reality Game auf die Beine gestellt haben, und ohne die das ganze ja gar nicht  möglich gewesen wäre. Ihr habt wirklich ganze Arbeit geleistet und  vielleicht kommen wir nach einer kleinen Pause eurerseits, die ihr Euch  auf jedenfall wohl verdient hat, ja schon bald wieder in den Genuss ein  ARG von Euch miterleben zu dürfen.
Weitere Bilder von der Präsentation der Statuen, der Siegerehrung und der anschließenden Party gibt es bei Wuerzblogs Flickr-Stream und hier. Ein ausführlicher Bericht im Würzblog wird noch folgen (hat Ralf versprochen 😉 ).