Was ist eigentlich „Ingress“?

Ingress und das Niantic Project ziehen nun bereits seit Ende des letzten Jahres immer mehr Spieler in ihren Bann. Dabei war es im Dezember noch gar nicht klar, um was es sich bei Ingress eigentlich handelt oder inwieweit sich das auf das Niantic Project auswirkt. Und es war bislang auch nicht unbedingt einfach eine Einladung zu diesem Spiel zu erhalten, die für die Teilnahme zwingend erforderlich ist.

Das lag besonders in der Anfangszeit daran, dass es wie bei Google üblich ist nur wenige Invites gab. Trotzdem gelang es dem einen oder anderen über einige Umwege, an ein Invite zu kommen und so zum Teilnehmer an diesem Spiel zu werden. Wer zum Beispiel in seinem Google+ Profil einen ansprechend gestalteten Beitrag veröffentlichte und damit die Aufmerksamkeit der Niantic Operanden auf sich zog, hatte gute Chancen auf eine Einladung.

Ein anderes Hindernis mag man in der Ausrichtung des Spiels auf Android-Smartphones sehen, denn eine iOS Version hat Google bisher nicht veröffentlicht. Andererseits ist dies auch ein geschickter Schachzug, den sonst so exklusiven iOS-Apps nun auch auf der Android-Plattform etwas entgegen zu stellen.

Beides hat dem Spielerlebnis der bisherigen Teilnehmer jedoch keinen Abbruch getan sondern eher dazu beigetragen, dass sich das Niantic Project und mit ihm die Ingress-App immer größer werdender Beliebtheit erfreuen. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Teilnahme sehr einfach ist, wenn man erst einmal einen Invite-Code erhalten hat. Und auch wenn die Niantic Labs in der Beschreibung zu ihrer Ingress-App noch darauf hinweisen, dass es sich bei der App immer noch um eine Closed-Beta handelt, so installieren sich immer mehr Leute die App auf ihrem Android-Gerät.

 

Was genau ist nun Ingress?

Ingress ist eine Scanner-App die von den Niantic Labs veröffentlicht wurde.

Beobachtungen der Niantic Labs haben ergeben, dass die meisten Skulpturen und Kunstwerke um uns herum einem ganz besonderen Design folgen, das uns Menschen fest in unseren Gedanken verankert wurde. Dabei weisen diese Orte, an denen die Kunstwerke stehen, erhöhte Energiewerte auf, die nicht nur uns Menschen sondern auch bestimmte Ereignisse anziehen können.

Mit Hilfe der Ingress-App ist es möglich, diese Orte in der eigenen Umgebung zu scannen, aufzuspüren und sie für alle anderen sichtbar zu machen.

 

Worum geht es bei dem Niantic Project?

Diese Entdeckungen spalten die Menschheit jedoch in zwei Lager auf: Das eine Lager bilden die, die sich selbst als die Aufklärer (Enlightened) bezeichnen, während das andere Lager sich durch den Widerstand gegenüber den Erleuchteten auszeichnet und sich eben als Widerstand (Resistance) bezeichnet.

Bereits nach dem ersten Start der App wird man aufgefordert, sich einem der beiden Lager anzuschließen. Dies wirkt sich auch auf den dann folgenden Verlauf des Spieles aus, denn ist man Teil des jeweils einen Lagers, versucht man die Fortschritte des anderen Lagers zu boykottieren und die aufgespürten Energie-Orte für das eigene Lager zu gewinnen.

Dieses „Für sich gewinnen“ berkstelligt man, indem man vor Ort befindliche Portale in seine Gewalt bringt. Dazu muss man ähnlich wie beim Geocaching raus aus dem Haus gehen und auf der Umgebungskarte schauen, wo sich entsprechende Portale befinden. Diese sind zudem zum Beispiel durch Bilder von Google oder auch durch von anderen eingesandte Bilder oder aber auch durch Geo-Koordinaten markiert. Um die Portale dann zu beeinflussen benötigt man eine besondere Energie: das sogenannte eXotic Matter, oder kurz XM.

Diese Energie sammelt man, indem man in der Umgebung die blauen Energie-Partikel-Wolken aufspürt und auf sie zugeht. Befindet man sich nahe genug dran, wird das XM dem eigenen Energielevel gut geschrieben.

Allerdings kann man nicht unendlich viel dieser Energie sammeln sondern nur immer so viel, wie es seinem Spielerlevel entspricht. Mit jeden neu erreichten Spielerlevel steigt also die Aufnahmekapazität des eXotic Matters gleichermaßen wie die zur Beeinflussung von Portalen verwendete Energiemenge. Für die Aktionen, die man innerhalb des Spiels durchführt erhält man sogenannte Action Points, kurz AP. Erreicht man jeweils eine bestimmte Anzahl an APs, so steigt man ein Spielerlevel auf.

Um nun die Machtverhältnisse zwischen den beiden Parteien noch stärker zu beeinflussen, kann man nahe gelegene Portale miteinander verbinden und so den Energiefluss für die eigene Seite erhöhen. Um Portale miteinander zu verbinden benötigt man allerdings Schlüssel (Portal Keys) oder auch andere Gegenstände, die man durch Aktionen im Spiel erhält.

Durch das Zusammenschalten mehrere Portale werden sogenannte Kontrollflächen aufgespannt, mit denen man der eigenen Seite mehr Mind Units, kurz MU, verschafft. Diese Mind Units richten sich dabei nach der Anzahl der in dieser Gegend lebenden Menschen. In ländlichen Gegenden die weniger stark besiedelt sind erhält man für die eigene Seite also weniger MUs als zum Beispiel in dicht besiedelten Großstädten.

Und wem das alles noch nicht genug ist, der kann sich auf der Webseite des Niantic Projects an den aktuellen Nachforschungen beteiligen.

 

Links:

Was ist eigentlich ein „Spoiler“?

Bildnachweis: Fotograf Jillie the Great (Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0)

Manchmal ist es schöner etwas noch nicht zu wissen, um es dann später in einem Film, einem Buch oder Hörbuch selbst zu erfahren.

Harry Potter war im Kino wie auch als Buch und sicher auch darüber hinaus ein absoluter Verkaufsschlager, der seine Autorin (Joan K. Rowling) schon nach dem Erscheinen des ersten Bandes zu einer weltweiten Berühmtheit machte. Weil sie uns in den insgesamt 7 Bänden am Leben und besonders an den Abenteuern ihrer Figuren – Harry, Hermine, Ron und aller anderen – teilhaben ließ, erwuchsen in unseren Köpfen nicht nur die Geschichten in unseren gedanklichen Phantasiewelten zum Leben, es kamen vielmehr auch Fragen auf, die man sich zur eigentlichen Geschichte von Harry Potter stellte. Einige dieser Fragen wurden in einer der späteren Geschichten beantwortet, andere erst im letzten Band und einige sogar gar nicht.

Doch je mehr Fragen in uns heranwuchsen, umso größer wurde die Neugier auf den 7. und letzten Band vor dessen Erscheinungstermin. Der Verlag hüllte  sich diesbezüglich, wie die Autorin selbst auch, in einen Schleier des Schweigens. Schließlich sollte jeder Leser für sich selbst nach dem Erscheinungstermin herausfinden können, wie alles zuende geht. Man wollte seitens des Verlages sicherstellen, dass niemand, der mit diesem riesigen Projekt zu tun hatte, schon vorab etwas in die Öffentlichkeit ausplapperte.

Das führte teilweise sogar zu recht kuriosen Auswüchsen. So verlangte der Verlag zum Beispiel von den Druckereien, dass die Seiten des Buches teilweise im Dunkeln gedruckt werden mussten. Das Sicherheitspersonal in diesen Druckereien wurde erhöht und jeder Mitarbeiter musste eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnen, nach der er seinen Job verlieren konnte, sollte er auch nur ein Sterbenswörtchen des Inhaltes an die Öffentlichkeit verraten. Der Verlag darüber hinaus vor, die jeweiligen Sprachausgaben in Ländern zu produzieren, welche der im Buch gedruckten Sprache nicht mächtig waren.

Viele Fans versuchten übrigens ihrerseits, eventuellen Vorab-Veröffentlichungen über den Inhalt aus dem Weg zu gehen, weil sie sich das Erlebnis der eigenen Erkenntnis während des Lesens nicht nehmen lassen wollten.

Und doch passierte es, dass in den Tagen vor der Veröffentlichung Inhalte aus dem Buch an die Öffentlichkeit gelangten.

Ähnlich ist das bei einem guten Kinofilm, auf den man sich wochen- wenn nicht sogar monatelang im Vorfeld bereits gefreut hat. Schließlich kommt der große Abend und man macht es sich mit Freunden im Kino gemütlich und blickt gespannt auf die große Leinwand, als sich das Licht endlich für die Vorstellung verdunkelt. Als die Spannung des Filmes gerade seinen ersten Klimax erreicht, beginnt plötzlich jemand drei Reihen weiter hinten im Saal seinem Sitznachbar lauthals zu verkünden „Du weisst ja, ich hab den schon gesehen. Das schaffen sie jetzt noch, aber am Ende, da sterben die eh alle – echt grandios inszeniert!“. Das ist der Moment, in dem man sich umdrehen möchte, um den „Vorhersager“ nicht nur mit Blicken zu töten.

Dies waren nur zwei Beispiele für einen Vorgang, der allgemein hin als spoilern bekannt ist, und der nichts anderes bedeutet als etwas im Vorfeld zu verraten, das eigentlich noch geheim sein sollte. Bei uns im Forum gibt es deshalb eine sogenannte Spoiler-Funktion, mit der man diese Geheimnisse zwar schreiben aber vor den Augen der anderen verstecken kann. Sie werden erst dann sichtbar, wenn man auf einen speziellen Button klickt oder mit der Maus darüber fährt. Somit hat jeder Besucher des Forums es selbst in der Hand, ob er sich spoilern möchte oder nicht.

Der Hintergrund dieser Funktion ist ebenso einfach erklärt. Innerhalb eines Alternate Reality Games kann es ja hin und wieder mal dazu kommen, dass Aufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gelöst werden müssen. Dazu kommt noch: Was für den einen supereasy ist, kann für den anderen schon wieder extrem schwierig sein, je nachdem wo die eigenen Interessensgebiete liegen und wie sie ausgeprägt sind. Damit aber trotzdem jeder erstmal selbst versuchen kann, die Aufgabe zu lösen – wenn er das möchte, wird die Lösung innerhalb eines solchen Spoiler-Bereiches versteckt. Auf diese Weise erfährt der Versuchende zwar, dass schon jemand die Lösung gefunden hat, aber noch nicht wie die Lösung ausschaut oder welcher Weg zur Lösung geführt hat. Wenn man es ganz richtig machen will, kann man den Spoiler-Bereich übrigens noch in zwei oder mehr Bereiche aufteilen, je nachdem wie viele Schritte für die Lösung notwendig sind. So kann man die anderen Teilnehmer nach und nach an die Lösung heranführen und sie können Schritt für Schritt kontrollieren, ob ihr Lösungsweg ebenfalls richtig ist.

Bei uns im ARG-Reporter-Forum sieht das dann so aus. Leider gibt es die Webseite des Puzzle-Trails Sunny Side Lane nicht mehr, bei der Drakurius hier den anderen Community-Mitgliedern mit seinen zwei Spoilern unter die Arme greift.

Wenn ihr also niemandem mehr den Genuss am Konsum eines Werkes verderben wollt, dann achtet darauf, dass ihr ihm oder ihr in Zukunft die Informationen vorenthaltet, die wesentliche Handlungselemente des Filmes, Buches, Hörbuches oder der Serie preisgibt, während ihr von Eurem Besuch des Filmes oder dem Lesen des Buches erzählt – es sei denn die zuhörende Person bettelt euch an, diese Informationen mitzuteilen 😉

Bildnachweis: Unsere heutige Artikel-Grafik verwendet ein Foto von Jillie the Great (Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0)

Was ist eigentlich „TINAG“?

This Is Not A Game und alles ist real – Wer bereits an dem einen oder anderen Alternate Reality Game teilgenommen hat, der ist sicher auch schon einmal über die Abkürzung TINAG gestolpert. Dabei handelt es sich nicht etwa um die junge, höchst attraktive, brünette Frau namens TINA G., die wie von Andrea Philips bereits mehrmals aufgezeigt in fast jedem Alternate Reality Game die Aufmerksamkeit der männlichen Teilnehmer auf sich zieht.

Statt dessen ist es eine Abkürzung für „This Is Not A Game“ und legt den Betrachtungswinkel der fitiven Figuren auf das ARG fest. Dave Szulborski beschreibt dies in seinem gleichnamigen Buch „This Is Not A Game„, das inzwischen auch als Kindle Edition für unter 10,- Euro erhältlich ist und jedem der etwas in Richtung Alternate Reality Games machen möchte ans Herz gelegt sei, wie folgt:

„What began as a simple catch phrase for the idea that an alternate reality game should never admit it is a game, has come to encompass and convey a myriad of thruths about ARGs on multiple levels. On each level, „this is not a game“ accurately captures both the scope and potential of alternate reality games, in a way that seems almost eerily prescient, considering the rather straight forward origin of the phrase […]“
– Dave Szulborski, This Is Not A Game, ISBN 1-4116-2595-1

TINAG tauchte das erste Mal im Zusammenhang des Alternate Reality Games „The Beast“ auf. Hier stand ganz eindeutig der Realitätscharakter des ARGs im Vordergrund, für den das Spiel selbst zu keiner Zeit behaupten sollte ein Spiel zu sein.

Aus dieser Anschauung heraus festigte sich das Schlagwort über die Jahre hinweg und beschreibt nun auch den Betrachtungswinkel der fiktiven Charaktere auf das ARG und auf die reale Außenwelt. Dee Cook hat dies auf dem diesjährigen ARGFest in Bloomington, IN, noch einmal zusammengefasst und Daves Definition erläutert:

„This Is Not A Game is the point of view of the characters of the ARG and is not ment to be the pov of the players“
Dee Cook

Interessant und wichtig gleichermaßen ist dabei, dass TINAG nicht die Sicht der Spieler auf das ARG meint. Diese erzählen sich ganz natürlich über das Alternate Reality Game, wenn sie über dessen aktuellen Entwicklungen sprechen. Hier kommt jedoch eine weitere Komponente ins Spiel, denn die meisten Teilnehmer blenden zu diesem Zeitpunkt die Fiktion insofern aus, als dass sie es für reales Geschehen betrachten.

Im Hinterkopf ist natürlich jederzeit klar, dass es sich um ein Spiel handelt, aber ein ständiges Gespräch genau darüber würde den Realitätscharakter des ARGs zerstören. Deswegen wird nur selten darüber gesprochen.

Das Schlagwort „This Is Not A Game“ hielt inzwischen sogar Einzug in die Roman- und Thrillerwelt. Der Autor Walter Jon Williams veröffentlichte 2009 (digitale Fassung) einen Roman mit dem Titel „This Is Not A Game„. Natürlich ist auch hier der Name Programm und es geht um eine Gruppe, die Alternate Reality Games auf der ganzen Welt organisiert, bis ein Mord geschieht, durch den die Organisatoren plötzlich zu Teilnehmern werden.

Was ist eigentlich „Swag“ ?

Bestimmt ist Euch im Zusammenhang mit Alternate Reality Games schon einmal der Begriff „Swag“ (gesprochen „Swäck“) untergekommen. Dabei handelt es sich um etwas, das nicht unbedingt immer etwas mit ARGs zu tun hat, was aber in diesem Bereich trotzdem häufig vorkommt.

Ein Blick ins Wörterbuch bringt nicht unbedingt sofort Klarheit worum es sich bei dem Begriff handelt. Man liest dort als mögliche Übersetzungen z.B. „Diebeszug“ oder gar „Raub“ – Begriffe mit einer stark negativen Konnotation. Dabei handelt es sich bei Swag eigentlich um etwas, das mit der Übersetzung „Beute“ schon besser übersetzt wird, wenn man den positiven Effekt des „erbeutens“ dabei betrachtet.

Für die genaue Definition sollte man sich nun anschauen, in welchen Situationen man mit Swag in Berührung kommt: Zum einen bieten kleine wie große Cons/Messen eine gute Möglichkeit dafür. An den verschiedenen Ständen liegt der Swag meistens auf Tischen aus, von denen man sich die „Werbeartikel“ mitnehmen kann. Wer mit den Betreibern der Stände ins Gespräch kommt kann vielleicht sogar besonderen Swag erhalten, der nicht für alle zugänglich ausliegt.

Die andere Möglichkeit ist, dass man Swag direkt mit der Post erhält – zum Beispiel als Rabbit Hole Mailing – und somit wird es dann zu einem Teil des Alternate Reality Games oder der Experience.

In beiden Fällen gilt, dass der deutsche Begriff „Werbeartikel“ dem Swag eigentlich nicht richtig gerecht wird. Für den Empfänger des Swags hat dieser nämlich meist eine tiefere Bedeutung, weil er mit etwas verbunden ist, das er vielleicht selbst live miterlebt hat. Innerhalb eines ARGs kann es den Swag aber auch durchaus als Belohnung für die Lösung einer schwierigen Aufgabe oder etwas ähnlichem geben.

Der Swag bekommt dabei durch das eigene, intensive Erleben eine ganz besondere Bedeutung. Selbst nach Jahren erzählt man noch gern davon, wie man in den Besitz eines bestimmten Swag-Artikels gelangt ist und hält dadurch die Geschichte des ARGs am Leben, auch wenn das Alternate Reality Game schon längst beendet ist.

Wer sich einmal ein Bild davon machen möchte, welche Ausrichtungen Swag im Bereich der ARGs ausnehmen kann, für den ist das ARG-Swag-Museum, welches jedes Jahr während des ARG-Festes die verschiedensten Swag-Artikel ausstellt. Da nicht jeder einmal um den halben Globus reisen kann, um am ARGFest teilzunehmen, haben wir Euch hier noch eine kleine Zusammenstellung aus dem Museum hinzugefügt. Wer genau hinschaut findet übrigens auch eine kleine Icefly.

Was ist eigentlich „ein Rabbit Hole“?

Mit diesem Artikel starten wir hier auf ARG-Reporter.de eine neue, regelmäßige Artikel-Serie. Sie heißt ‚Was ist eigentlich „…“?‚ und beleuchtet jeweils Samstags einen Begriff aus dem Jargon und Umfeld der Alternate Reality Games.

Den Anfang machen wir mit dem, was auch am Anfang eines jeden ARGs steht: dem sogenannten „Rabbit Hole“. Die obige Illustration zeigt ein sehr schönes Beispiel eines Rabbit Holes, wobei es sich um nichts geringeres handelt, als um den Eingang zu einem Kaninchenbau. Doch was hat dies nun mit einem Alternate Reality Game zu tun?

Ausflug in die Geschichte

Schuld an diesem bildhaften Vergleich ist der Schöpfer von Alice im Wunderland. Als Lewis Carroll 1865 ein Kinderbuch über die wundersamen wie traumhaften Erlebnisse eines kleinen Mädchens namens Alice veröffentlichte, legte er den Grundstein hierfür.  Die Geschichte seines Buches beginnt damit, dass das junge Mädchen einschläft, während seine Schwester ihr aus einem Buch vorliest. Kurz darauf sieht sie in ihrem Traum ein sprechendes, weißes Kaninchen das auf seine Uhr starrt und meint es komme zu spät. Fasziniert von diesem Geschehen folgt Alice dem Kaninchen in seinen Bau und erlebt daraufhin ihre vielen, wundersamen Geschichten, wie zum Beispiel der Tea-Party beim verrückten Hutmacher.

Illustration: John Tenniel (von 1865, gemeinfrei)

Einladung in den Kaninchenbau

Wenn ihr auch einmal solch wundersame Geschichten wie die der kleinen Alice erleben wollt, dann haltet in Eurer Umgebung Ausschau nach ungewöhnlichen Dingen. Vielleicht laufen Euch nicht gleich sprechende, weiße Kaninchen über den Weg, aber Rabbit Holes können in verschiedensten Formen auftreten: Webseiten, Artefakte, Berichte in Zeitungen oder dem TV, Anzeigen in den verschiedenen Medien, Videos, Emails, Anrufe, SMS und vieles mehr.

All diesen Dingen ist eins gemeinsam. Wenn ihr über sie stolpert, dann haltet auch Ausschau nach anderen, die eventuell ebenfalls darüber gestolpert sind. Nachrichten über Rabbit Holes verbreiten sich häufig wie Lauffeuer im Internet, wenn sie erst einmal gefunden und entdeckt wurden. Schaut zum Beispiel hier bei uns im Forum vorbei oder schreibt dort selbst einen kurzen Beitrag dazu, wenn ihr glaubt etwas entdeckt zu habt. Macht eine Google Suche dazu oder schaut nach, ob vielleicht schon jemand dazu getwittert hat.

Eine besondere Form der Einladung in den Kaninchenbau stellen die sogenannten Rabbit Hole Mailings dar. Hierbei handelt es sich meist um Artefakte, die per Post an Euch verschickt wurden. Das kann zum Beispiel eine Postkarte einer fiktiven Person sein, die an Euch zugestellt wurde. Genauso kann es aber auch ein Umschlag oder sogar ein kleines Paket mit kleineren Dingen sein, die für den späteren Verlauf des Alternate Reality Games wichtig sind. Übrigens kann man auch dann Teilnehmen, wenn man selbst ein solches Rabbit Hole Mailing nicht erhalten hat. Die Empfänger dieser Mailings werden einen Weg finden, um die erhaltenen Artefakte mit allen anderen zu teilen.

Um eventuell auch mal ein Rabbit Hole Mailing zu erhalten, könnt ihr euch auch auf der Seite folge-dem-kaninchen.de anmelden. Sie wird von den vm-people unterhalten, einer Berliner Agentur, die bereits seit 2o06 Alternate Reality Games durchführt.

Verwandte Begriffe

Die Begriffe Alice Hole, Rabbit Hole und Kaninchenbau meinen im Zusammenhang mit Alternate Reality Games übrigens alle das gleiche.

Und nun viel Spaß auf der Tea-Party!

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Vorschläge weiterer Begrifflichkeiten, Lob und Tadel, Ergänzungen oder einfach Verbesserungsvorschläge hinterlasst bitte in den Kommentaren hier. Wir freuen uns über Eure Meinungen.

 

(Illustration des Rabbit Holes – Quelle: folge-dem-kaninchen.de Illustrator: Marcus Meier)