Was ist eigentlich „ein Rabbit Hole“?

Mit diesem Artikel starten wir hier auf ARG-Reporter.de eine neue, regelmäßige Artikel-Serie. Sie heißt ‚Was ist eigentlich „…“?‚ und beleuchtet jeweils Samstags einen Begriff aus dem Jargon und Umfeld der Alternate Reality Games.

Den Anfang machen wir mit dem, was auch am Anfang eines jeden ARGs steht: dem sogenannten „Rabbit Hole“. Die obige Illustration zeigt ein sehr schönes Beispiel eines Rabbit Holes, wobei es sich um nichts geringeres handelt, als um den Eingang zu einem Kaninchenbau. Doch was hat dies nun mit einem Alternate Reality Game zu tun?

Ausflug in die Geschichte

Schuld an diesem bildhaften Vergleich ist der Schöpfer von Alice im Wunderland. Als Lewis Carroll 1865 ein Kinderbuch über die wundersamen wie traumhaften Erlebnisse eines kleinen Mädchens namens Alice veröffentlichte, legte er den Grundstein hierfür.  Die Geschichte seines Buches beginnt damit, dass das junge Mädchen einschläft, während seine Schwester ihr aus einem Buch vorliest. Kurz darauf sieht sie in ihrem Traum ein sprechendes, weißes Kaninchen das auf seine Uhr starrt und meint es komme zu spät. Fasziniert von diesem Geschehen folgt Alice dem Kaninchen in seinen Bau und erlebt daraufhin ihre vielen, wundersamen Geschichten, wie zum Beispiel der Tea-Party beim verrückten Hutmacher.

Illustration: John Tenniel (von 1865, gemeinfrei)

Einladung in den Kaninchenbau

Wenn ihr auch einmal solch wundersame Geschichten wie die der kleinen Alice erleben wollt, dann haltet in Eurer Umgebung Ausschau nach ungewöhnlichen Dingen. Vielleicht laufen Euch nicht gleich sprechende, weiße Kaninchen über den Weg, aber Rabbit Holes können in verschiedensten Formen auftreten: Webseiten, Artefakte, Berichte in Zeitungen oder dem TV, Anzeigen in den verschiedenen Medien, Videos, Emails, Anrufe, SMS und vieles mehr.

All diesen Dingen ist eins gemeinsam. Wenn ihr über sie stolpert, dann haltet auch Ausschau nach anderen, die eventuell ebenfalls darüber gestolpert sind. Nachrichten über Rabbit Holes verbreiten sich häufig wie Lauffeuer im Internet, wenn sie erst einmal gefunden und entdeckt wurden. Schaut zum Beispiel hier bei uns im Forum vorbei oder schreibt dort selbst einen kurzen Beitrag dazu, wenn ihr glaubt etwas entdeckt zu habt. Macht eine Google Suche dazu oder schaut nach, ob vielleicht schon jemand dazu getwittert hat.

Eine besondere Form der Einladung in den Kaninchenbau stellen die sogenannten Rabbit Hole Mailings dar. Hierbei handelt es sich meist um Artefakte, die per Post an Euch verschickt wurden. Das kann zum Beispiel eine Postkarte einer fiktiven Person sein, die an Euch zugestellt wurde. Genauso kann es aber auch ein Umschlag oder sogar ein kleines Paket mit kleineren Dingen sein, die für den späteren Verlauf des Alternate Reality Games wichtig sind. Übrigens kann man auch dann Teilnehmen, wenn man selbst ein solches Rabbit Hole Mailing nicht erhalten hat. Die Empfänger dieser Mailings werden einen Weg finden, um die erhaltenen Artefakte mit allen anderen zu teilen.

Um eventuell auch mal ein Rabbit Hole Mailing zu erhalten, könnt ihr euch auch auf der Seite folge-dem-kaninchen.de anmelden. Sie wird von den vm-people unterhalten, einer Berliner Agentur, die bereits seit 2o06 Alternate Reality Games durchführt.

Verwandte Begriffe

Die Begriffe Alice Hole, Rabbit Hole und Kaninchenbau meinen im Zusammenhang mit Alternate Reality Games übrigens alle das gleiche.

Und nun viel Spaß auf der Tea-Party!

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Vorschläge weiterer Begrifflichkeiten, Lob und Tadel, Ergänzungen oder einfach Verbesserungsvorschläge hinterlasst bitte in den Kommentaren hier. Wir freuen uns über Eure Meinungen.

 

(Illustration des Rabbit Holes – Quelle: folge-dem-kaninchen.de Illustrator: Marcus Meier)

Alice is lost

Vorschau: Schon mit dem Erscheinen der ersten Alternate Reality Games prägte eine Welt die Fachsprache der ARGs wie keine andere. Natürlich sind die Rabbit Holes, Curtains, Puppet Masters, und vieles mehr der wunderbaren Welt von Alice im Wunderland entlehnt. Aber niemand konnte sich bisher ausmalen, was passiert, wenn Alice einmal tatsächlich verschwindet.

Genau das ist jetzt geschehen, Alice is Lost, und die Ermittlungen dazu werden noch im Herbst dieses Jahres beginnen. Am 1. Juni drangen dazu erste Informationen über das neue Projekt von Eric Harshbarger[1. Eric Harshbargers Website] in die Öffentlichkeit – zunächst im Perplexorum und kurz darauf dann auf der Alice is Lost Website.

Als das abrupte wie unerwartete, vorläufige Ende der Perplex City kam, wußte Harshberger um die unzähligen Fans der Perplex City Website, die nach wie vor hungrig darauf sind und waren, Rätsel zu lösen und Geheimnisse aufzudecken. Eric wies jedoch auch darauf hin, dass es sich bei Alice is Lost nicht um PXC II handelt:

„This is a side project of mine. While I am still at Mind Candy as a Puzzle Designer, this is not a Mind Candy affiliated project.“

Inzwischen hat sich auf Facebook bereits eine Fan-Gruppe zusammengeschlossen, die sich darum bemüht, alle Interessierten auf dem neuesten Stand zu halten. Die Gruppe hat sogar bereits Eric auf sich aufmerksam machen können, der daraufhin hinter dem Vorhang hervorkam und ein wenig mehr über sein Projekt verriet und auch mitdiskutierte. Er sagte, dass es zwar einige Elemente von Alternate Reality Games haben wird, also auch eine Story bis zu einem gewissen Punkt, aber dass es sich hauptsächlich auf RÄTSEL konzentrieren wird, „Lots of puzzles.“

Es wird Rätselkarten geben, die jedoch nicht materieller Natur sind. Statt dessen kann man sie direkt auf der Webseite erwerben. Nur registrierte Benutzer können Lösungen für diese Rätsel einreichen und dadurch Punkte erlangen, womit er auf ein weiteres Thema von Alice is Lost hinweist: Die Registrierungs-Gebühr. „There will be a registration fee, yes; but it will be a one-time thing (not a subscription), and it will be pretty small (not more than the cost of a typical boardgame probably.“

Seiner gegenwärtigen Einschätzung nach, wird sich die Einmal-Gebühr auf etwa 25 US-$ belaufen, wobei er gern noch Vorschläge zur Höhe der Gebühr entgegen nimmt. Durch die Registrierung erhält ein Benutzer dann zusätzliche Privilegien.

„The best way I can think to describe this,“ sagt Eric, „is a massive ‚Puzzle Party’Eric Harshbargers Puzzle Parties like I’ve hosted in the past, but it will be available to everyone on the web.“

Nach seinen jetzigen Plänen wird diese Onlin-Puzzle Party etwa ein Jahr lang laufen, jedoch nicht länger als 2 Jahre. Es werden uns also ab Herbst Monat für Monat eine Vielzahl an Rätseln erwarten, ohne jedoch das Hauptproblem zu vergessen: Wie finde ich Alice?

Um dabei zu sein, haltet am besten Alice is Lost im ARGR-Forum, Alice is Lost in den Unforums oder Alice is Lost im Perplexorum im Auge. Oder schaut bei der Facebook Gruppe vorbei. Aber am allerwichtigsten ist: Schaut immer wieder auf der Alice is Lost Webseite vorbei und meldet Euch dort gleich an um über alle Neuigkeiten Informiert zu werden. (via ARGN: Alice is Lost)