ARGFest-o-Con Kick-Off Veranstaltung

The Game Is Afoot – Gestern Abend um 18 Uhr (Ortszeit: Bloomington, Indiana, USA) war es soweit. Die ersten rund 60 Konferenz-Teilnehmer trafen sich zu einer Kick-Off Party im Frangipani Raum des Biddle Conference Centers zur Kick-Off Party.

Bei kühlen Getränken und köstlichem Fingerfood begrüßte man sich gegenseitig und tauschte sich über aktuelle und kürzlich durchgeführte Projekte aus. Es gab sogar bereits erste Einblicke in geheime Projekte, die schon bald das Licht der Öffentlichkeit erblicken werden.

Wie es sich für eine Kick-Off Party zum Thema „Alternate Reality Games“ gehört, durfte natürlich eins nicht fehlen: ein Spiel (auch wenn es ausnahmsweise kein ARG ist). Es wurde von Jim Babb und seinem Team von Awkward Hug entwickelt, trägt den Namen „A Wisconsin Hustle“ und wird schon bald auch als Android App (Yay!) verfügbar sein.

Bei dem Spiel treten zwei Teilnehmer gegeneinander an und wählen zunächst einen unparteischen Dritten als Schiedsrichter aus. Beginnen darf derjenige mit der kürzeren Hose – wobei man sich einen Vorteil erschleichen kann, wenn man hier gleich seine Hose auszieht 😉 Der Spieler zeigt seinem Herausforderer nun eine Karte aus seinem Deck und spricht dabei den Tanzschritt laut aus, der darauf abgebildet ist. Der Herausgeforderte muss diesen Tanzschritt machen und zieht dann seinerseits eine Karte aus seinem Stapel, zeigt sie dem anderen und nennt dabei auch den Tanschschritt laut. Das besondere ist nun, dass der erste Spieler nun seinen erstgezogenen Tanzschritt und dann auch noch den neuen des Herausforderers machen muss. So reihen sich nach und nach Schritte wie der Spin, Travolta, Jack oder auch the Egyptian aneinander und neben zahllosen Verrenkungen des Körpers und der Gehirnzellen gibt es eine Menge Spaß und viel zu lachen. Der Schiedsrichter wacht übrigens die gesamte Zeit über die Reihenfolge der Schritte und beendet notfalls das Duell, wenn ein falscher Schritt gemacht wurde. Der Gewinner des Duells bekommt dann alle gespielten Karten des Duells vom Schiedsrichter als Gewinn überreicht und hat somit sein Kartendeck weiter ausgebaut.

Auch das an diesem Abend gestartete Alternate Reality Game „The Martin Aggett Story“ von Remix Fiction stand im Fokus der Gespräche der Teilnehmer. In den am Empfang ausgeteilten Bags fanden sich unter anderem auch eine Flasche Wasser und ein Papierschnippsel. Schnell wurde klar, dass man die Papierschnippsel zusammenlegen muss um die auf Ihnen geschriebene Botschaft lesen zu können. Darüber hinaus war auch ein QR-Code auf den Schnippseln enthalten. Wer will, kann ja mal probieren, ihn von unserem Foto auszulesen. Die „Martin Aggett Story“ ist damit jetzt offiziell eröffnet und wird uns sicher die nächsten 12 Monate Spaß und Freude bereiten. Seid also dabei, wenn es darum geht, die Geschichte gemeinsam zu entfesseln. Es stehen auf jeden Fall einige Überraschungen bevor.

Nach diesem Abend sind Doro und ich natürlich umso mehr darauf gespannt, was wir heute – am offiziellen Tag 1 der Konferenz – noch erleben werden. Das Programm verspricht mit all seinen Sprechern auf jeden Fall sehr spannend zu werden. Wir werden berichten.

ARGFest-o-Con 2011

Auch in diesem Jahr wird es wieder ein ARGFest-o-Con in den USA geben. Es wird vom 18. bis 21. August in der beschaulichen Stadt Bloomington stattfinden und die ersten Referenten stehen bereits fest. Doch was genau ist eigentlich ein ARGFest oder ein ARGFest-o-Con?

Es ist ein von der Community organisiertes Treffen von ARG-Spielern, (ARG-)Designern und Transmedia-Begeisterten, das inzwischen jährlich stattfindet. Seine Anfänge hatte es im Jahr 2002 als sich einige Freunde auf ein paar Bier in Las Vegas verabredeten. Inzwischen ist das ARGFest zu einer der wichtigsten Konferenzen für ARGs mit jeweils mehreren hundert Teilnehmern geworden, darunter auch führende Innovatoren auf dem Gebiet des Alternate Reality Gaming.

Die Konferenz bleibt dabei nicht immer an ein und dem gleichen Ort sondern findet jedes Jahr woanders statt. Die bisherigen Stationen waren zum Beispiel:

Las Vegas (2002)
Orlando (2003)
Vancouver (2004)
New York City (2005)
Chicago (2006)
San Francisco (2007)
Boston (2008)
Portland, Oregon (2009)
Atlanta (2010)

Als Referenten wurden bereits einige hochkarätige Namen veröffentlicht. So wird man unter anderem  Andrea Phillips hören, die als Freelancer bereits an Projekten wie der Perplex City, Routes, 2012 und anderen mit diversen Awards ausgezeichneten ARGs mitgewirkt hat und die den Begriff Transmedia bevorzugt.

Desweiteren wird auch J. C. Hutchins einen Vortrag halten. Der Roman-, Drehbuchautor sowie Transmedia Storyteller veröffentlichte seinen Roman-Dreiteiler 7th Son zunächst als Podcast und erzielte damit rund 40.000 Zuhörer sowie mehr als 2.000.000 Downloads. Der erste Band, 7th Son: Descent, wurde dann im Oktober 2009 gedruckt und erhielt sehr viele positive Rezensionen. Als Co-Author von Jordan Weisman erschien zudem das Buch Personal Effects: Dark Art, das weit über die bedruckten Seiten hinausgeht.

Auch Tony Walsh, Gründer von Phantom Compass, ist unter den genannten Refernten. Er hat bereits bei Projekten wie The Fallen oder der Extended Reality von ReGenesis mitgewirkt und berät Rundfunk-Veranstalter wie auch Filmschaffende und anderen Produzenten digitaler Inhalte, wie sie ihre Unterhaltung durch spielerische Elemente verbessern und interaktiver gestalten können.

Ebenfalls spannende Dinge für seinen Vortrag dürfte David Varela im Gepäck haben. Dem einen oder anderen ARG-Spieler ist er – ähnlich wie Andrea – auch von der anderen Seite des Vorhangs der Perplex City her bekannt. Darüber hinaus haben ihn Reebok (Secret Lewis) und Sony Playstation (Xi) in den letzten Jahren Design-technisch auf Trab gehalten, beides Projekte, bei denen Teilnehmer aus mehreren Ländern involviert waren.

Wer nun traurig wegen der Entfernung nach Bloomington ist, dem kann trotzdem geholfen werden: Wie bereits angekündigt findet vom 13. bis 15. Mai auch ein Treffen von ARG-Spielern in Deutschland statt – in Berlin, um genau zu sein. Wer also Lust und Zeit hat vorbeizuschauen, der sollte sich fix in die Liste der Teilnehmer auf Facebook eintragen.

Und wer weiß, vielleicht erwächst aus diesen Treffen ja auch irgendwann eine Fest-o-Con 😉