15 Fragen an Andrea Phillips

Einige von euch kennen Andrea Phillips bereits als Puppetmaster aus ARGs wie Perplex City oder der 2012 Experience. Andere kennen sie, weil sie derzeit die Special Interest Group „Alternate Reality Games“ der International Game Developers Association leitet.

Und wenn ihr sie noch besser kennen lernen wollt, dann habt ihr jetzt in unserem neuen 15-Fragen-Interview die Möglichkeit dazu:

01. Wie und wann bist Du mit ARGs in Berührung gekommen?

Bereits im April 2001, schickte mir mein bester Freund einen Link zur Anti-Robot Militia Website.Wir fragten uns, was da zum Teufel vor sich ging und verbrachten den ganzen Nachmittag damit, Links zu anderen Seiten zu folgen. Das ganze war Teil des ARGs The Beast und geschah lange nachdem ich einCloudmaker geworden war, aber nicht lange danach, wurde ich auch ein Cloudmaker Moderator.

02. Hast Du auch mal an einem ARG als Spieler teilgenommen? Wenn ja, an welchem?

Bei The Beast. Danach fühlte ich mich eine Weile wie ausgebrannt, denn das war schon eine sehr intensive Sache: Trail-Updates zu verwalten und Artikel zu schreiben und dabei immer ganz vorn in der Community mit dabei zu sein. Ich versuche zumindest immer die Spiele zu verfolgen – ilovebeesArt of the H3ist,Eldritch ErrorsWhy So Serious und so weiter. Aber ich bin definitiv ein Lurker und kein Rätsellöser. Inzwischen ist es für mich auch schwierig mich für das selber mitspielen zu begeistern, da ich ja auch und eher auf der anderen Seite des Vorhangs stehe. Die Spiele, die in den letzten Jahren schafften mich zum mitspielen zu bewegen, waren Eagle Eye Freefall und Must Love Robots. Und das, weil sie von den Teilnehmern keinen hohen Beteiligungs-Aufwand voraussetzten.

03. Bei welchem ARG warst Du Puppetmaster/ BHTS (Behind The Scenes; jmd. der hinter dem Vorhang mithilft) und was war deine Aufgabe dabei?

Ich war bei Perplex City involviert und war dort für dies und jenes zuständig: viel Schreibarbeit, Rätsel-Design, den anderen Schreibern wegen ihrer Beiträge auf die Füße treten und andere Produktionsarbeiten. Es war ein fantastisches Arbeits-Umfeld, weil es einem die Möglichkeit bot, in jedem Bereich etwas zu tun. Das anderen große Projekt an dem ich beteiligt war, war Routes für Channel 4 Education. Ich leitete dort den Bereich Interaction Design, was soviel bedeutet wie: Meine Aufgabe war es, die Struktur der Experience, die Aufgaben und Herausforderungen sowie die Minispiele zu definieren. Und bei der 2012 Experience war ich Game Designer und Lead Writer. (Wobei hierzu gesagt sei, dass bereits viele gute Inhalte für die 2012 Experience existierten als ich an Bord kam. Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken!) Zu Teilen haben ich auch bei anderen Experiences mitgewirkt und konnte dabei viele Erfahrungen sammeln, aber ihr wollt bestimmt keine ausführliche Liste meiner ganz privaten Zusammenfassung.

04. Welches ARG ist aus deiner Sicht bisher das Beste gewesen? Und Warum?

Zur Zeit ist Must Love Robots mein Favorit, weil es so ehrlich und süß war. Es war auch hervorragend konzipiert und man konnte ihm einfach folge, auch wenn man nicht sehr viel Zeit hatte um ein stark involvierter Spieler zu sein. Ich bin schon gespannt auf weitere, erstaunliche Dinge von den Jungs.

05. Was war für Dich die lustigste/amüsanteste Situation während eines ARGs, egal ob als PM oder als Spieler?

Das war in Perplex City, und zwar als der Charakter Anna Heath ermordet wurde. Die Spieler schickten daraufhin aus Trauer 333 Papier-Kraniche in das Mind Candy Büro. Das hat mich wirklich sehr berührt. Ich hatte für den Charakter von Anna Heath geschrieben, und war zuvor besorgt, dass die Spieler nicht wirklich mit ihr verbunden waren. Ich hatte mich geirrt!

06. Erinnerst Du Dich an eine Situation aus einem ARG, die Du lieber aus deinem Gedächnis streichen würdest?

Nein, nichts. Etwas zu vergessen heißt, man kann nichts mehr daraus lernen. Sicher hat es auch schmerzhafte Momente in meiner Karriere gegeben, aber der einzige Weg um besser zu werden besteht darin aus solchen Dingen zu lernen. Mann kann sich nur dann weiterentwickeln, wenn man auch bereit dazu ist, Risiken auf sich zu nehmen und Fehler zu begehen.

07. Wie erklärst / beschreibst Du deiner Familie, Verwandten und Freunden den Begriff ARG und wie reagieren sie darauf?

Neun Jahre bin ich nun schon dabei und ich habe noch immer keinen guten Weg gefunden, das zu beschreiben! Ich denke aber mit dem Begriff „Transmedia“ wurde bereits ein guter Weg eingeschlagen, wobei:“Es geht im Grunde ums Geschichten erzählen, verstreut über verschiedene Orte und zur gleichen zeit, etwa so wie wenn man zur rechten Zeit am rechten Ort ist, Zeuge eines wunderbaren Erlebnisses wird und dieses sogar mitgestalten kann.“

08. Welche drei Dinge sind auf jeden Fall notwendig für ein gutes ARG?

Ein gutes ARG benötigt in jedem Fall eine gute Geschichte. Das ist es, was das ARG interessant macht. Es braucht darüber hinaus auch eine gute Struktur: wie einfach können die Teilnehmer dem Ganzen folgen und mitspielen, wie finden neue Teilnehmer ihren Weg in die Experience und wissen, was geschieht und wo und so weiter. Ohne eine gute Struktur, spielt es keine Rolle, wie gut die Geschichte ist, denn niemand wird in der Lage sein herauszufinden, was als nächstes zu tun ist oder wohin es als nächstes geht. Außerdem braucht es die völlige Hingabe des Entwickler-Teams. Sie müssen mit völliger Hingabe zusammenarbeiten, planen, auf unvorhergesehene Geschehnisse reagieren und die Show am laufen halten.

09. Hast Du einen Lieblingscharakter aus einem ARG?

Bei so etwas bin ich nicht sehr gut. Ich liebe mindestens die Hälfte des Casts von The Beast im Allgemeinen, sowie Mephisto und Mike Royal, im Besonderen. Und ich mag den lieben O11iver von Must Love Robots wirklich. Natürlich ist auch der Joker erstaunlich. Und Charlie Frost hat jede Menge Spaß beim Schreiben bereitet.

10. Arbeitest Du gerade an etwas Neuem? (Verrätst du uns an was, wenn du darfst? 😉 )

Phew. Ihr wisst doch wie das ist…  ^ _ ^

11. Welches Rätsel aus einem ARG ist dir besonders in Erinnerung geblieben oder hat dir am meisten Spaß gemacht? Kannst Du uns auch sagen warum?

Mike Royal habe ich ja schon erwähnt. Das war wirklich eine besondere Erfahrung: Du rufst eine Telefonnummer an und dann ist da ein echtes Kerl am anderen Ende der Leitung. Das war übrigens in The Beast, und man musste Mike dazu überreden, einen entführten Jungen zu retten. Wir hatten vorher noch nie von so etwas gehört und es war elektrisierend. Ich denke, den meisten Spaß mit Rätseln hatte ich in meinem eigenen Projekt bei den Live-Text-Adventures derPerplex City. Die haben schon beim Schreiben wirklich unglaublich viel Spaß bereitet, und ich denke, die Spieler hatten damit ebenfalls eine tolle Zeit. So etwas würde ich gern auch eines Tages noch einmal machen.

12. Hast Du etwas wie ein Motto oder einen Leitgedanken während Du eine ARG organisierst und spielen lässt?

Gleichgewicht , Gleichgewicht und  Gleichgewicht des Spiels. Es gibt eine schmalen Grad zwischen Zugänglichkeit und Spieltiefe, die man bewältigen muss. Immerhin steht einem für die Realisierung nur eine endliche Menge an Geld zur Verfügung, nicht wahr? Wenn man eine wirklich tiefgehende Experience entwickelt, dann ist eine Menge des erstellten Materials nicht für Gelegenheits-Spieler verfügbar. Ich versuche deshalb immer eine Balance aus dem folgenden zu finden: Einerseits dem Eisberg, bei dem nur ein kleiner Teil über dem Wasser ersichtlich ist und über 90% nur weit unter der Oberfläche liegen, also dort wo ein Gelegenheitsspieler sie niemals finden wird und andererseits einer Experience die niemals über das hinausgeht, was das Auge des Betrachters nicht sofort erfassen kann, wodurch es für die Teilnehmer zu einer völlig undankbaren Aufgabe wird, die gerne noch ein bisschen unter der Oberfläche kratzen wollen. Letzlich ist dieses Gleichgewicht aber auch bei jedem Spiel anders.

13. Wolltest Du schon mal in irgendeiner Situation alles hinwerfen und aufgeben? Was ist passiert?

Ich weiß immer noch nicht genau warum, aber Routes war ein unglaublich schwieriges Projekt für mich –  von Anfang bis Ende. Am Vorabend des Starts, war ich absolut davon überzeugt, dass es das Schlimmste sein wird, was ich jemals gemacht habe und dass alle, die es spielten mich persönlich dafür hassen würden und ich nie wieder arbeiten würde. Es war absolut erschreckend. Inzwischen aber war Routes für eine ganze Reihe von Auszeichnungen nominiert und sogar einige davon nach Hause geholt. Das zeigt einmal mehr, dass der Schöpfer eines Werkes nicht unbedingt sein bester Richter ist, heh.

14. Hattest du schone einmal ein Lieblingsobjekt aus einem ARG, welches du aber wieder abgeben musstest, weil es dringend von einem IG-Charakter benötigt wurde?

Ich hätte unheimlich gern eines der Flucht-Tickets behalten, die wir während der 2012 Experience versteigert haben. Und ich bin immer noch unglaublich traurig, dass mir 2 Karten aus der Perplex City Season 1 fehlen. Die Karten der Season 2 habe ich leider gar nicht gesehen und einen der begehrten Schlüssel habe ich auch nicht.

15. Wie sieht deiner Ansicht nach die Zukunft der ARGs aus?

Ich denke, dass ARGs in eine größere Sache übergehen werden: Transmedia. Es dauert nicht mehr lange, dann werden wir die Abgrenzungen nicht mehr erkennen können. Eine Menge Transmedia-Experiences wird weiterhin mit ARG-Werkzeugen gestaltet werden, um ihre Geschichten zu erzählen, und ich denke es wird eine Menge neuer, phänomenaler Dinge entstehen. Werden diese auch zu ARGs werden? Vielleicht werden sie es, vielleicht aber auch nicht. Am Ende des Tages glaube ich nicht, dass es darauf ankommen wird. Eine Rose würde unter jedem anderen Namen noch genauso süß duften. Ich bin bessen davon, diese größere Etwas zu finden, zu entdecken, welche Formen eine Story in der Online-Welt noch annehmen kann. Nennt es wie immer ihr wollt, aber haltet mich nicht davon ab, weiter zu schreiben!

Vielen Dank, Andrea, dass du dir die Zeit genommen hast unsere 15 Fragen zu beantworten. Wir hoffen, dass wir noch viele ARGs von Dir in der Zukunft spielen können.

Auf ihrem Blog „Deus Ex Machinatio“ schreibt Andrea über ihre Projekte und Sachen, die sie zu diesem Thema im Internet findet.

 

15 Fragen an Brooke Thompson

BrookeWer sich ein wenig in der Welt der Alternate Reality Games umschaut wird ihren Namen bereits gelesen oder zumindest gehört haben.

Bekannter ist sie jedoch unter dem Namen imbri, unter dem sie auch in den Unforums zu finden ist. Ohne vorab zu viel von ihren Antworten vorweg zu nehmen, stellen wir ihr diese Woche die 15 Fragen…

 

1) About when and how did you get in touch with ARGs?

Back in the spring of 2001, I was pointed to the Cloudmakers Yahoo! Group while working on a study of online communities. It immediately fascinated me, not because of the game behind it, but because of the way in which people from all over the world were coming together to work through a complex series of problems. The ARG was intriguing, but I had deadlines to meet for my research and graduation. After those were met, I found myself with a bit of free time and headed back to Cloudmakers community to see if I could make a bit more sense of what all was going on. It must have been fate that shortly after that a message was posted suggesting that the players form a group to create their own game. I joined the group not because I wanted to participate in the creation process but because I wanted to observe it. I figured that it would offer some great research potential – how do online communities differ when they’re solving a fictional mystery and when they’re creating that mystery. Though, things never work out as planned and within a few weeks I found myself as one of the core developers. Once the game went live, I was hooked and my career path was forever changed.

2) Did you take part in some ARGs as a player, too? Which?

This is a hard question to answer. I’ve observed a number of games and participated in a few of them. However, I would say that only Last Call Poker has taken me completely away from the observer role and made me an active player. Part of it was that I had more time to get involved, but most of it was the story combined with the live events and special favors. I really became immersed in that game.

3) In which ARGs have you been Puppetmaster/BHTS and what was your job in those?

I’ve worked on a number of games, though most were for private clients as corporate training exercises. Publicly, I’ve worked on Lockjaw and Metacortechs as a designer & writer and on Who Is Benjamin Stove as a writer.

4) Which ARG do you like best and why?

That’s like asking someone who their favorite child is. They each have their own personality, strengths, and weaknesses. Though, Last Call Poker did capture my attention unlike any other. Though it didn’t achieve the player base that I thought it deserved (millions and millions!), it was a very well designed game that took into account so many different player types – those that enjoy the social aspects were given as much thought and consideration as those that enjoy the puzzle or story aspects. Additionally, it was designed in a way so that you could get satisfaction from the experience if you had ten minutes to devote to it or forty hours.

5) Which was the funniest/nicest happening while doing/playing an ARG?

So many things come to mind, every game has moments to remember. The things that I tend to remember most are things that we, as designers, had little to do with. The spontaneous parties in the player chatroom for Lockjaw, the photoshopping of characters in Metacortechs and Who Is Benjamin Stove. Seeing the players so actively engaged with something that you had a hand in creating to the point where they are creating their own content and fun is my favorite part of any game.

6) Are there any memories to happenings that you wanted to forget about?

I don’t like to forget things, even the bad ones, as there is always something to be learned from it. And, with every bad, there is some good to be gained. For example, in Metacortechs (a game in the Matrix universe that was a bit attractive to hackers) our server was compromised through a relatively simple exploit that we had overlooked. Fortunately, they didn’t really know what they were doing and we were able to patch it quickly – no harm came to the game and there was never a risk to any confidential information (such as email addresses). However, in doing so, they learned that we were the team behind it. Until that point, most of the players were still debating on whether it was an official game for the series or whether it was fan-fiction. So, while we were all quite upset at first that the mystery of who was behind it was solved, solving it let the players move beyond that debate and become more fully engaged with the story.

7) How do you explain ARGs to your family / friends / relatives and how do they react?

I usually start of by explaining that it’s a new twist on storytelling. Unlike television or radio or even the horror story told over a campfire, in Alternate Reality Games, the story has been broken up into lots of little pieces and scattered around. They pieces might be video clips or text or audio files. They might even just be an object. They may show up online, on your voice mail, or even at that really cool statue in town. So, together with all sorts of people, you go out and gather all of these pieces and put together the story. And, the coolest thing about it all is that while you’re putting the story together, you actually have influence on it. So, you might be able to chat with a character or affect whether a character lives or dies.

8) Which 3 things does an ARG really need to have, to be a good ARG in your opinion?

The first and most important thing that an ARG needs is a story. Without a story, the ARG cannot exist. The next thing that an ARG needs is good communication between the players and the developers. The third must have is a solid game design that helps to keep players engaged with the story while facilitating the communication between the players and developers.

9) Do you have a favourite character from an ARG?

Wow, so many good characters to choose from. I think that my favorite was Brutus who was, actually, a house AI in the Beast. He had such a great sense of humor and compassion. You know, for a house and all.

10) What are you currently working on? (if you may tell us/are allowed to tell us 😉 )

Oh, I wish I could tell you all about all the exciting things going on right now. I will say that, if everything goes as planned, it’s going to be a very busy and very fun 2007.

11) Which puzzle from past ARGs do you like best/was real fun? Can you tell us why?

My favorite puzzles are those that truly offer a lot to the story, both in their design and in what they reveal. I also like complex puzzles and those that bring the community together, yet could be solved on your own. And, while I create dozens of smaller puzzles, puzzles that do all of that are my goal. And, of those puzzles, the Seven Sins puzzle in Lockjaw was my favorite.

Lockjaw dealt with the questions of immortality and ethics (business, medical, human). We had developed a web browser for the game that, presumably, all of the characters and a number of the players used. The browser had a built in AI named Mephista. She saw every page that everyone who used the browser saw and, within the story, she dumped certain information into a central server. So, clearly, someone or something was aware of nearly everything that was going on (although players weren’t fully aware of this until the end game). Additionally, we had several characters out for revenge and looking at all of the sins, no matter how simple and mundane they might be, that the other characters were committing.

In order to show that in the game and to add to the depth of all of the characters, I created a puzzle deeply rooted in the mythology and symbolism of the Seven Deadly Sins. Each sin is associated with a color, an animal, and a punishment in hell. Additionally, each sin is paired with a corresponding virtue. For example, envy is associated with green and represented by a dog. If you’re guilty of envy, you will be punished in hell by being placed in freezing water. The contrary virtue of envy would be charity – combating the jealousy of others by giving to them. I used the great painting The Seven Deadly Sins and The Four Last Things by Hieronymus Bosch not only because it’s a cool painting but to help clue players in to the idea that the theme of the puzzle was the sins.

So, the puzzle…

It started off rather simply. Players would be taken to a page with a colored background, an image, and a submit box. Every time you returned to the page, the color of the background the image would change. Every time that you made an incorrect guess in the submit box, it would kick you out to various pages online. At first, it seemed very random. But it wasn’t long before players identified the images as being a part of the painting. That gave them the seven sins reference. But they still weren’t sure what to put into the submit boxes. The kickouts offered the clues.

Each of the four images was themed and was paired up with a long list of kickouts. For example, an incorrect guess on the image showing the view of hell led to websites that dealt with punishment as well. Incorrect guesses on the other images led to pictures of animals, punishments, or sins. Once players figured out the symbolism behind the sins, it was a simple matter of pairing up the color (telling them which sin they were looking at ie green background meant they were dealing with envy) with the image and they knew what they had to enter – the name of the sin, the corresponding virtue, punishment, or animal. There were 28 correct answers in total. Each correct answer would send players to page with an image, poem, short story, or statement that fit the sin and which they could later pair up with characters in the game.

It didn’t stop there. The file names for each correct page seemed random at first with names such as 1heaesnu1.htm. It was what’s known in some cipher crowds as a columnar transposition, but that’s just a big fancy term for “line them up and read up & down”. When they were put in order (marked by the numbers on the beginning and end), a phrase which explained the character’s point for the puzzle appeared: Higher than the question of our duration, is the question of our deserving. Immortality will come to such as are fit for it, and he who would be a great soul in future, must be a great soul now. Ralph Waldo Emerson, “Worship” The Conduct of Life.

In my mind, it really satisfied everything that I want to achieve in creating a puzzle. It could be solved individually – there was nothing extraordinarily difficult about it and all of the information needed could easily be found on Google. Yet, it was easier to solve as a group. Refreshing the page to get the right combination of color and image could be a bit tedious and so everyone could pitch in. It also had that awe factor – initially looking at it and seeing it change and thinking you could never make sense of it, yet it was relatively easy to do. It had the excitement factor with each little solution taking you a step closer and providing a bit of satisfaction. And, the motivation for the puzzle, they content of the puzzle, and the information that it provided all fit into the story. But it also led to more questions – who was doing this? why? how?

12) Do you have something like a „phrase“/“objective“ which you follow while organizing and running an ARG?

I don’t have a specific statement, but every game has the same ultimate goal… putting the players first. Without the players, there would be nothing. Sure, the client gives me my pay check and that’s nice. I really do appreciate it. But, they give me the paycheck not just to create a game but to engage the audience. And, in games without a client, the money will only come if the players do. You have to put them first and I think more developers and games would benefit from remembering that.

13) Do you remember a situation, in which you wanted to give up anything? What happened?

I really can’t. Sure, we all have those days when nothing seems to go right, but then something happens that reminds you that you have the best job in the world.

14) Was there something like a favourite item from an ARG that you didn’t want to give away, but you had to, because the IG-Character had to?

I can’t think of an item, but I can think of a character… Moot

Moot was a Lockjaw character that the players just adored. We all did. We didn’t mean for that to happen, he was a last minute addition as a very minor character. All we knew is that two people in his little group of characters would have to die. When the players loved him as much as they did, we had to kill him. It made the scene of their deaths that much more impactful. I hated seeing him go. From a writer perspective, he was a gem. He only spoke in punctuation.

Lockjaw seems to be a theme in this interview. I imagine that’s because the five year anniversary is coming up. I cannot believe that it’s been so long.

15) How do you see the future of ARGs?

I have no idea. There are so many directions that you can go in with ARGs and I cannot wait to see where people head. Over the next year or so, we’ll see more people experimenting with various financial and delivery models – things such as the cards in Perplex City, the t-shirts in Edoc Laundry are just the start. We’ll probably also see more people looking at serial ARGs similar to Studio Cyphers. And, with Jane McGonigal’s influence, we’ll see more games taking advantage of play in real world spaces. We’ll also see a booming interest in ARGs in the „serious games“ space and moving from corporate training games to education and even activism. But looking 5 or ten years out, it’s difficult to know.

Vielen Dank, Brooke, daß du dir die Zeit für unsere 15 Fragen genommen hast (PM).

Von Bienen, Biestern und Bösewichten

Sie sind auf Du und Du mit Miss Marple und im Nachbarhaus wohnt Hercule Poirot? Sherlock Holmes und Dr. Watson kommen zweimal die Woche zum Tee und über Ihrem Kopf schweben bereits die 3 Fragezeichen?

Wer wollte nicht schon immer mal in die Rolle eines berühmten Detektivs schlüpfen und so einen ganz eigenen Fall lösen? Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt dafür, alles was Sie benötigen ist ein bisschen Zeit und – bislang zumindest – gute Englischkenntnisse.

The Beast Goes On…

Es ist das Jahr 2001 in dem Steven Spielberg nicht nur mit einem neuen Film in den Kinos für Furore sorg. Der Film trägt den Titel A.I. – Artificial Intelligence und basiert auf der Kurzgeschichte „Supertoys Last All Summer Long“ (von Brian W. Aldiss). Er spielt in der Zukunft, in der es Androiden gibt, die den Menschen zum verwechseln ähnlich sehen und die auch sonst sehr viel mir ihren menschlichen Vorbildern gemein haben. Sie können träumen, fühlen, frei denken und vieles mehr.

Nicht allein deswegen verwendete man werbewirksame Sprüche wie „This Is Not A Game“ (Dies ist kein Spiel), „This summer, discover the next step in evolution.“ (Entdecken Sie in diesen Sommer den nächsten Schritt der Evolution) und andere. Aber dies war nur ein Teil der großen Werbekampagne, die lange vor dem Filmstart bereits in vollem Gange war.

Ein Team von Puppet Mastern – unter anderem Jordan Weisman, Elan Lee, Scot Bayless, Sean Stewart, Dan Carver, Pete Fenlon, Todd Lubsen, Paolo Malabuyo, Mark Selander, Mike Poundsmith, Lynn Knight, David Wells, Shawn Ferminger und Christine Hill hatte die Aufgabe bekommen ein ausgeklügeltes Spiel zu entwickeln um damit werbewirksam den Filmstart zu unterstüzten.

Dabei mussten unter anderem auf verschiedenen Webseiten Hinweise gefunden, Rätsel gelöst, versteckte Nachrichten entdeckt und sogar entschlüsselt, Anrufe entgegengenommen und Emails ausgetauscht werden. Sogar in den Trailern zum Film wurden Hinweise versteckt, welche die Vorgeschichte zum Film vorantrieben. Die Vielzahl der Webseiten, die in der ganzen Welt verteilt waren, die Telefonanschlüsse die man anrufen musste um an Informationen zu gelangen und die Emails die man mit den Charakteren dieser Vorgeschichte austauschte erzeugten eine eigene, zum Film passende Realität – eine Verschwommene Realität.

Was Anfangs nur nach Gerüchten aussah, nahm schnell Gestalt an und eine ganze Schar von Spielern formierte sich und tauschte Informationen über das Internet aus. Am 11. April 2001 wurde so zum Beispiel die GruppeCloudmakers gegründet, ein Zusammenschluss aus Spielern, die aktiv Informationen über das Spiel diskutierten und austauschten. Auch heute noch stellt die zugehörige Webseite eine gute Informationsquelle für den Start in eine alternative Realität dar. Außerdem findet man auf der Seite eine sehr gute Zusammenstellung der Informationen zu diesem Spiel.

Das Spiel (The Beast) wurde schließlich am 24. Juli 2001 erfolgreich durch die Spieler der Gruppe Cloudmakers gelöst.

Willkommen in einer neuen, verschwommenen Welt

The Beast blieb jedoch nicht das einzige Spiel, dass sich die alternativen Welten im Internet zunutze machte. Ein anderes Spiel, das ebenso von sich Reden machte und ebensoviel Teilnahme erwirkte war I Love Bees mit dem auf Halo 2 aufmerksam gemacht wurde.

Doch nicht alle ARGs verfolgen einen versteckten Werbeauftrag. Mit der Zeit haben sich auch einige Spieler gruppiert und daran gewagt andere Mitspieler an ihren alternativen Realitäten teilhaben zu lassen. Diese werden häufig als so genante Grassroots-Games bezeichnet, da sie entgegen den Werbewirksamen Spielen nicht von professionellen Studios erstellt und betrieben werden sondern eben von den Spielern.

So ist zum Beispiel Ende des letzten Jahres das ARG Omnifam erfolgreich beendet worden, das die Serie Alias zwar als Hintergrund hatte, welches jedoch von einer Gruppe von Spielern in ihrer Freizeit erdacht und dann realisiert wurde.

Wer selbst einmal in die Welt der ARGs eintauchen möchte, der sollte ein bisschen Zeit mitbringen. Die Foren von unFiction.com sind immer eine gute Anlaufstelle für aktuelle ARGs und natürlich zum Informationsaustausch. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, schaut entweder regelmäßig beim Alternate Reality Gaming Network vorbei oder liest die deutsche Ausgabe der ARG Nachrichten auf unser Webseite.