Am 13. Februar gaben die Nine Inch Nails (NIN)Nine Inch Nails (NIN) Webseite, MySpace einen Gig im Coliseum in Lissabon. Kurz vor diesem Gig fand ein Fan auf einer der Toiletten einen USB-Stick, auf dem der brandneue Track A Violent Heart enthalten war. Als er den Track nach dem Gig auf eine der File-Sharing Seiten hochlud und unter anderem die NIN-Fansite Echoing the Sounds darüber informierte, verbreitete sich die Nachricht über den seltsamen Fund im Internet wie ein Lauffeuer.
Einen Tag später, auf einer der Toiletten der Location für den Gig in Madrid, fand ein anderer Fan ebenfalls einen USB-Stick, der den Track A Violent Heart enthielt. Bei dem Konzert in Bilboa wurde dann ein Stick gefunden, auf dem der Track Me, I’m Not enthalten war.
Erst durch die gemeinschaftlichen Nachforschungen der Fans, die diese sonst noch unveröffentlichten Tracks genauer untersuchten, entdeckte man am Ende des Tracks von A Violent Heart einige Ungereimtheiten. Bei genauerer Betrachtung dieser Stelle mithilfe eines Spektographie-Programms konnten eifrige Fans plötzlich ein Bild ausmachen, welches dem Album-Cover sehr stark ähnelte: einer aus dem Himmel herabreichenden Hand, die sich auf den Boden stützt oder danach greift. Genau diese Hand ist auch auf dem Cover des im April erscheinenden Albums der Nine Inch Nails wie auch in einem beängstigenden Trailer zu dem neuen Album zu sehen.
Doch nicht nur der Trailer sorgt für einigen Schrecken. Trent Reznor, der Kopf der Nine Inch Nails hatte bereits im Dezember angekündigt, daß das neue Album ein Konzept-Album sein werde. Als dann Fans durch hervorgehobene Buchstaben auf den neuen NIN Merchandise-T-Shirts die Webseite iamtryingtobelieve.com fanden, entfalte sich das Ausmaß dessen, was zuvor als Konzept-Album angekündigt worden war, nach und nach immer deutlicher: Year Zero zeigt das Bild einer (unserer) Gesellschaft in 15 Jahren. Gier, Macht, Staat und Kirche sind in dieser nahen Zukunft zu einer Institution verschmolzen, die sich die Menschen mittels der dem Trinkwasser beigemischten Droge Parepin willenlos und untertänig macht. Entführungen durch die Regierung, wie sie im Videoclip zum Titel Survivalism gezeigt werden, sind dabei ebenso an der Tagesordnung, wie auch die Versuche einer mysteriöse Wiederstandsorganisation, die der Volksberauschung durch die Regierung Einhalt gebieten will. Letzteres wird jedoch durch die Regierung so weit getrieben, daß viele aus dieser Volkshalluzination heraus nicht nur an die Existenz von The Presence glauben, also an die aus dem Himmel herabreichende Hand, sondern diese auch tatsächlich sehen können.
Inzwischen wurden eine Reihe von Websites entdeckt und ein Wiki eingerichtet, um die vielen Informationen besser zusammentragen zu können.
Leider hatte dieses Alternate Reality Game neben den leicht an George Orwells 1984 angelegten utopischen Zukunftsbetrachtungen einen weiteren negativen Beigeschmack: Als Jeriko One das Soundfile des USB-Sticks in seinem Blog zum Download zur Verfügung stellten (immerhin befand sich darin am Ende des Tracks ein im weißen Rauschen verstecktes Bild), wurden er innerhalb kürzester Zeit von den Anwälten von Universal Music Deutschland abgemahnt. Andere deutsche Blogger nahmen daraufhin kurzerhand das Soundfile wieder aus ihren Blogs, um nicht auch abgemahnt zu werden. Nun lenkte Universal Music jedoch endlich ein und zog die Abmahnung zurück. Jeriko One bekam die Abmahnkosten zurückerstattet und wurde gleichzeitig zu einem Meet the Band zu einem Gig seiner Wahl eingeladen. Damit wäre zumindest ein unerwartetes Happy End in einem Seitenstrang der Story von Year Zero eingetreten, der so sicher gar nicht vorgesehen war.. Die düstere Hauptstory läuft unterdessen weiter, nach wie vor mit offenem Ausgang.
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