Es ist schon ein paar Tage her, daß der Skypecast mit den Vanishing Point Game Entwicklern von 42 Entertainment stattgefunden hat. Elan Lee und und Steve Peters plauderten dabei nicht nur aus dem Nähkästchen sondern gaben auch sonst einige tiefe Einblicke in das Geschehen hinter dem sonst verschlossenen Vorhang. Dabei kamen sogar einige bislang unentdeckte Rätsel auf die Agenda wie auch jene, die bis zum Ende von VPG noch ungelöst waren.
Vanishing Point Game Puppetmaster Chat
UPDATE: Der Puppetmaster-Skypecast wurde verschoben (Bitte weiter lesen, für Details).
In den ersten Wochen dieses noch jungen Jahres hat das Vanishing Point Game uns und viele andere in seinen Bann gezogen. Wer sich bei der geheimnisvollen und vor allen Dingen rätselhaften Geschichte rund um Loki schon immer gefragt hat, wer sich so etwas ausdenkt und wie so etwas in die Realität umgesetzt wird, der hat nun endlich Gelegenheit dazu Antworten auf seine Fragen zu finden.
Die kreativen Köpfe von 42 Entertainment, die von Microsoft und AMD mit der Umsetzung des Vanishing Point Games beauftragt waren, haben die teilnehmenden Communities für heute Abend zu einem Skypecast eingeladen.
Der Skypecast wird heute Abend um 22 Uhr (Ortszeit Berlin) beginnen. Um die Teilnahme ein wenig besser organisieren zu können, hat Rob von den Neowin Foren in Absprache mit 42 Entertainment den Skypecast ein wenig gegliedert. Es wird 6 Themenbereiche geben, zu denen jeweils Fragen beantwortet werden:
- Game design
- Puzzles
- Community response
- Behind the scenes
- Media response & live events
- Miscellaneous
Leider gibt es auch eine schlechte Nachricht, denn Loki kann an dem Skypecast leider nicht teilnehmen. Zwar hätte ihr Zeitplan genau zu dem Termin noch ein wenig Platz, aber da sie sich mit dem Ende des Vanishing Point Games ebenfalls in Luft aufgelöst hat, bleibt ihre Teilnahme also aus. Der Skypecast wird anschließend auch als MP3 Datei zum Download bereit gestellt, für alle, die nicht an dem Skypecast teilnehmen können.
Interessante Links:
Achtung: Microsoft und AMD haben sich noch einmal umentschieden, sodaß der für heute Abend geplante Skypecast mit dem Team hinter dem Vanishing Point Game vorerst auf unbekannte Zeit verschoben wurde. Als Grund dafür wurde angegeben, daß man erst die Liste der Gewinner des Vanishing Point Games bekannt geben möchte, bevor man den Puppetmaster-Skypecast durchführt. Wir halten Euch natürlich auf dem Laufenden.
Vanishing Point
Der Vanishing Point bezeichnet genau den Zeitpunkt, in dem sich ein Objekt oder eine Person in Luft – oder wie man so schön sagt in Schall und Rauch – auflöst.
In den letzten Tagen hat jedoch genau das Gegenteil statt gefunden. Immer mehr Gerüchte wurden laut und zielten alle auf die mysteriöse Seite des Vanishing Points. Die einen wurden durch bloße Beobachtung des IEBlogs auf diese seltsame Seite aufmerksam, als sie im IEBlog in der rechten Spalte eine Grafik mit einem merkwürdig anmutenden Code und dem Hinweistext „Most of you won’t figure this out.“ entdeckten.
Das hielt sie jedoch nicht davon ab, die ebenfalls dort aufgeführte Seite aufzurufen und diese zu untersuchen.
Andere erhielten in der Post eine kleine hölzerne Schachtel, in der ein Brief und einige andere Gegenstände versteckt waren. Unter den Gegenständen befand sich auch ein Memory-Stick, auf dem eine gewisse Loki eine Nachricht und ein Video hinterlassen hatte. Zudem erhielt jeder ein eigenes Rätsel, mit der er weitere Informationen auf der Vanishing Point Seite freischalten konnte.
In den Kästchen befanden sich auch die Schlüssel für die verschlüsselte Botschaft des IEBlogs, mit deren Hilfe man die Code-Wörter für die Vanishing Point Seite lesbar machen konnte. Dazu mussten die Schlüssel nur wie eine Matrix über den Code gelegt werden und die markierten Buchstaben der Reihe nach ausgelesen werden.
Auf diese Weise kamen die meisten an Ihre Passwörter um weitere geheimnisvolle Informationen freizuschalten, die auf den nun aktiven Unterseiten angezeigt wurden.
Bislang weiß niemand, wohin genau das alles führen wird oder um was es eigentlich geht. Die Spekulationen reichen von der Einführung des neuen Microsoft Betriebssystems Vista (weil auf einigen an US-Blogger verschickten Laptops ebenfalls Nachrichten und Videos von Loki gefunden wurden) über die CES in Las Vegas bis hin zu ganz anderen Möglichkeiten.
Bei der Decompilierung der Flash-Datei von der Vanishing Point Seite ist jedoch ein interessantes wie aufregendes Indiz entdeckt worden. In der Flash-Datei ist ein Backlink auf eine 42Entertainment Seite versteckt, sodaß viele Rätsler derzeit vermuten, daß 42Entertainment wie schon bei I Love Bees und vielen anderen großartigen Alternate Reality Games auch hier seine Finger mit im Spiel hat.
Es wird nun mit Spannung erwartet, was beim Ablauf des auf der Vanishing Point Seite angezeigten Countdowns am 8. Januar in Las Vegas passieren wird.
Kreativer Input der Picnic ’06
Das Picnic ’06 geht weiter.
Kreativität und gemeinschaftliches Arbeiten gehen in den Pixar Animation Studios Hand in Hand. Das zeigte Michael B. Johnson in seiner Präsentation „The Creative Process At Pixar Animation Studios“.
Er wies bereits bei seiner Einleitung darauf hin, daß die Story als zentrales Element eines Films das wichtigste überhaupt ist. Sie muß noch vor allen anderen Arbeiten stehen, denn „Telling a story is selling a story“.
Erst wenn die Geschichte vom Story-Department ein erstes Mal in einer Vielzahl von Skizzen zu Papier gebracht wurde (heutzutage auch mittels einer von Pixar entwickelten Software namens Pitch Doctor), beginnt der bei Pixar als „Iterize and Criticize“-Prozeß bekannte nächste Schritt. Hierbei werden Probleme im Ablauf der Story aufgezeigt und Lösungswege und -möglichkeiten besprochen.
Ein Ausschnitt aus dem Pitch Doctor-Schnitt zu „Die Unglaublichen“ verdeutlichte diesen Prozeß. Darin wurde das Flugzeug der Familie plötzlich von ferngesteuerten Raketen beschoßen. Zwar konnte die Familie durch ein von der Tochter erzeugtes Kraftfeld überleben, aber der Pilot des Flugzeugs kam beim Einschlag der Raketen ums Leben. In dieser ursprünglichen Fassung sollte die Szene deutlich machen, über welche Superkräfte die Unglaublichen verfügen, und daß das Leben ohne solche Superkräfte eben auch schnell zuende sein kann. Nach vielen Diskussionen wurde der Pilot kurzerhand ganz aus dem Skript gestrichen, denn allen (auch den Zuschauern) war klar, daß die Unglaublichen über Superkräfte verfügen, die nicht noch durch das Ableben eines „Normalsterblichen“ in den Vordergrund gestellt werden müssen.
Der gesamte Prozeß ist von der Story abhängig, die erzählt werden soll, wobei sich die beste Idee durchsetzt. Leider reichte die Zeit nicht ganz, sodaß der Beitrag pünktlich für den nächsten Redner unterbrochen werden mußte.
In der folgenden Stunde sprach unter anderem Gary Carter (Chief Creative Officer, FMX, FreemantleMedia) darüber, daß es in unserer heutigen Zeit nicht um die Fragen „Was wird es kosten?“ oder „Wer wird es bezahlen?“ geht, sondern eher um die Frage „Was machen wir daraus?“. Basierend auf der Festestellung, daß das Fernsehen genauso tot ist wie Reality Shows, ergibt sich im Zusammenhang mit diesen Fragen der einzige Schluß, daß der Content die Zukunft regiert.
Neben Carter hatte auch John Underkoffler (Chief Scientist, Treadle & Loam) einen Teil dieser Stunde Zeit für seinen Vortrag. Er vermittelte einige tiefe Einblicke in die heutigen Möglichkeiten neue Welten zu erschaffen. Am Beispiel von Minority Report zeigte er an Beispielen, wie mithilfe von einigen wenigen Elementen unserer realen Welt durch die Entwicklung neuer Elemente genau dies bewerkstelligt wurde.
Im Gegensatz zu Michael B. Johnson stellte Underkoffler jedoch die Story für den Prozeß der Entwicklung dieser neuen Welten völlig in den Hintergrund. Sicher kommt es hierbei aber auf den Zweck an, der mit dieser neu geschaffenen Welt verfolgt werden soll. Bei Minority Report war es jedenfalls so, daß tatsächlich bereits eine Story vorhanden war, als er und sein Team die Ausarbeitungen für die neue Welt aufnahmen, denn Minority Report beruht auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Philip K. Dick aus dem Jahr 1956.
Nach einer kurzen Kaffepause gab es eine Diskussionsrunde zwischen Dan Gillmor (Center for Citizen Media), Craig Newmark (Gründer und CSR von Craigslist) sowie Marc Canter (Gründer und CEO von Broadband Mechanics, Gründer von People Aggregator und Mitbegründer von Macromedia). Dan Gillmor vertritt die Hauptaussage „Die eigentliche Zielgruppe wird immer mehr zu einem grundlegenden Bestandteil des journalistischen Ecosystems.“ Die Diskussion führte dann jedoch eher dazu, wie stark eine Vernetzung der Social Networking Systeme untereinander zu bewerkstelligen ist oder was eben noch nicht funktioniert.
John de Mol (Gründer von Talpa) stellte in seinem Beitrag nach der Mittagspause heraus, wie durch Kreativität beeinflußt eine dynamische Partnerschaft zwischen Content-Anbietern, Werbern, Kreativ-Agenturen und den Endkunden ausschauen kann. Seine Schöpfung Talpa.tv ist der erste Schritt in diese Richtung.
Anschließend lieferte Linda Stone (Consultant, Microsoft Corporation) einige anregende Gedanken in ihrem Vortrag „The Real Aphrodisiac“, indem sie die „always on“ – Technologien der vergangenen 20 Jahre beleuchtete.
Im zweiten großen Themenbereich des Nachmittags ging es um die virtuellen Welten, die immer mehr Menschen aus allen Altersklassen in ihren Bann ziehen. Den Anfang machte Philip Rosedale (Gründer von Linden Lab/Second Life) der über die faszinierenden Möglichkeiten in der Welt von „Second Life“ berichtete. Unter anderem zeigte er, wie einige Spieler mit ihrem „zweiten Leben“ sogar richtig Geld verdienen, indem sie Kleidung, Schmuck oder andere Gegenstände entwickeln, die sich wiederum andere Spieler für ihr „zweites Leben“ kaufen können. Einige „Designer“ sind damit so erfolgreich, daß sie nach eigener Aussage 1000 $ in der Woche und mehr verdienen.
Eccky ist ebenfalls eine Möglichkeit, ein wenig tiefer ins virtuelle Leben einzusteigen. Dabei schließen sich zwei Leute zusammen und können gemeinsam ein Kind aufziehen. Je älter dieses Kind wird, desto mehr Aktionen stehen dabei zur Verfügung und desto besser wird die Kommunikation mit dem kleinen Gör. Allerdings verfolgt Eccky keine finanziell bereichernden Ziele. Vorgestellt wurde Eccky von Yme Bosma (Business Manager Eccky, Media Republic).
Dem gegenüber steht da schon eher wieder das Habbo Hotel. Hier kann man sich ähnlich wie bei „Second Life“ ein Zimmer kaufen und dieses mit Gegenständen, Dekoartikeln und einfach Sachen zum Wohlfühlen ausstatten und halt Geld ausgeben. Die Grafik des Habbo Hotels ähnelt dabei jedoch den frühen 3D Versuchen und ist der Retro-Ära entsprungen, was dem Spiel nicht nur einen niedlichen Touch verleiht sondern auch das Durchschnittsalter der Spieler auf 15 herabsenkt. Die Präsentation von Habbo Hotel wurde von Sampo Karjalainen (Chief Creative Officer, Sulake) vorgenommen.