Blick hinter den Vorhang von Philipp Retingshof (ARG)

Wer hat nicht schon immer mal gehofft, einen Blick hinter die Kulissen eines Alternate Reality Games werfen zu können um zu sehen, was dort so alles an organisatorischen Aufwand und mehr dahinter steckt.

Als sich im letzten Jahr der junge Berliner Restaurator Philipp Retingshof im A Posteriori ARG den Aufgaben der Musen stellen mußte, wurde das Team der Puppetmaster dabei von einem Dokumentarfilmer begleitet. Darin sieht man sehr schön, welcher Aufwand betrieben wird, um die eigentlich fiktiven Figuren des Alternate Reality Games zum Leben zu erwecken, aber ebenso, dass es trotzdem auch hinter dem Vorhang sehr viel Spaß macht, die ganzen Rätsel, Entwicklungen und alles weitere auszuhecken.

Die Story um Philipp Retingshof begann damals mit mehreren Rabbit Holes. Einige Leute hatten ein Kaleidoskop in ihrer Post, andere eine Trauerkarte von Helena Stavros. Jene war eine der neun Musen, die Philipp auf eine harte Probe stellten.

In Laura Elvenspoek fand er im Verlauf des ARGs eine Freundin, die ihm wie die Spieler bei seinen Aufgaben half. Aber auch sein Gegenspieler, Oskar Knappe, folgte ihm auf Schritt und Tritt und versuchte die Aufgaben zu sabotieren und später sogar selbst und vor Philipp die Aufgaben zu bewältigen um sich damit in den Vordergrund zu stellen. Er schreckte sogar vor Lauras Entführung als Druckmittel gegenüber Philipp nicht zurück, um seine dunklen Pläne umzusetzen und Philipp zur Aufgabe zu zwingen.

Wie das ganze ausgegangen ist, kann man sehr ausführlich im von den Spielern angelegten Wiki nachlesen.

 

Showdown in Würzburg

Um 17 Uhr empfingen Iltis, Timme und ich Phil auf dem Würzburger Marktplatz. Nach kurzer Begrüßung ging es dann gleich los zum Dom.

Erst begutachteten wir ihn kurz von außen. Dann ging es hinein. Wir fanden bald eine aufgeschlagene Bibel, aber darin fanden wir keinen Hinweis. Nachdem wir den kompletten Dom gründlich untersucht hatten, waren wir uns ziemlich sicher, dass wir am falschen Fleck suchten. Also wieder hinaus, und noch einmal an der Außenseite entlang – wieder nichts. Neben dem Dom steht noch eine Kirche, das Neumünster.

Botschaft mit CodeDiese haben wir natürlich auch gleich angesehen. Ein Stockwerk tiefer befindet sich die Kilians-Gruft. Da ist uns an der Wand eine lateinische Inschrift aufgefallen, dachten uns aber nichts weiter dabei. Als wir nicht mehr weiter wussten, verließen wir die Kirche wieder. Wir wollten schon die anderen Koordinaten untersuchen, als wir doch noch einmal zum Dom zurück sind. Und dann…fanden wir doch tatsächlich noch einen Zettel für Phil. Als wir „Kilians Gruft“ lasen, sind wir sofort wieder zur Tafel im Neumünster zurück geeilt.

Wir vermuteten, dass es Wörter sind, und zwar mit folgendem Schema: Jede Zahl ist ein Buchstabe der Inschrift. Also 1 wäre somit H, 3 wäre C usw.

Als wir alle Buchstaben aufgeschrieben hatten und das Ergebnis genauer unter die Lupe nehmen wollten, wurden wir sehr energisch darauf hingewiesen, dass die Kirche geschlossen wird (außerdem sei Handy- und absolutes Kamera-Verbot). Aber vor dem Verlassen, machte ich noch ein Foto von der Tafel, was sich als sehr wichtig erweisen sollte. Wieder draußen suchten wir eine Sitzmöglichkeit, um in Ruhe weiter zu rätseln. Nach einigen Versuchen, bekamen wir auch Hilfe von den Online-Gamern. Des Rätsels Lösung: Nehme aus der sechsten Zeile den dritten Buchstaben usw.

GrabtafelDamit erhielten wir Folgendes:
FRANSONIOS SRLNZ WEIDT DEN WEG

Mit viel Phantasie:
Franconias Kranz weist den Weg.

Also ab zum Franconia-Brunnen vor der Residenz. Dort zeigte die Statue mit dem Lorbeerkranz in der Hand in Richtung der nächsten Koordinate.

Als wir in diese Richtung gingen sprang uns auch gleich das Theater ins Auge. Phil fragte am Schalter nach, ob etwas für ihn hinterlegt worden sei – Fehlanzeige. Also sind wir wieder nach außen und herum um das Gebäude. Dann sah Timme eine kleine Geldkassette neben einer Bank, auf der auch ein Mann saß. Als wir nachfragten, ob ihm diese Kassette gehört, sagte er gleich: Ja! „Ich habe eine Nachricht für euch, die euch zum gesuchten Ort führen wird: Ich empfange, übermittle und transportier alles, was man will.“

Phil richtete sich gleich wieder an die Online-Gemeinschaft und schnell wurde herausgefunden, dass damit der „Alter Kranen“ am Main gemeint war. Als wir schon kurz vor dem Kran waren musste Phil plötzlich ganz dringend aufs Klo 😉

Und just in diesem Augenblick, als Phil ging, habe ich hinter einem Gebüsch Oskar entdeckt, aber, um keine Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, ließen wir Phil, ohne es zu sagen, weiterziehen, damit Oskar nicht weiß, dass wir zu ihm gehören.

FrankoniaWir gingen also direkt neben Oskar und betrachteten die „tollen Boote“ auf dem Main. Dann wollten wir natürlich zuschlagen, als dummerweise eine Person zu ihm kam und ihm etwas erzählte. Als sie weg war, versuchten wir einen neuen Anlauf, als ganz schnell eine andere Person direkt vor uns auftrat und uns: Cut! Zurief. Er sagte, dass Phil und Oskar jetzt noch eine finale Szene zu drehen hatten, bei der wir natürlich zusehen durften. Diese Szene müsstet ihr im Internet bewundert haben.

Kurz: Phil sucht alles ab. Geht unter die Brücke – Oskar kommt, sieht Phil nicht, ärgert sich, geht weg – Oskar entdeckt Phil unter Brücke, beobachtet ihn – Phil kommt hoch, lehnt sich grübelnd auf einen Mauervorsprung – Oskar schleicht sich ran, will Phil zuerst erschießen, überlegt es sich aber anders, weil er seinen Triumph genießen will – Phil rennt weg – Oskar stolpert eine Treppe hinunter – Oskar tot – eine Frau kommt und nimmt Phil mit ins Haus.

Danach haben wir alle noch nett geplaudert. Es war auch Würzblog als Presse da. Ich wollte wenigstens ein kleines Andenken, also habe ich nach einem Säckchen gefragt. Und ich habe eins 😀 und nach betteln, Iltis auch! Das war unser Abenteuer.

Würzblog Timme Patrol Iltis Sergio und Phil

Neues von Philipp Retingshof

In den letzten Tagen und Wochen hat der Anfang August noch unbekannte Restaurator aus Berlin, mit dem Namen Philipp Retingshof, eine große Schar an Spielern und Lesern seines Blogs gleichermaßen um sich versammelt und in Atem gehalten. Gemeinsam mit den Argonauten mußten verschiedene Aufgaben bewältigt werden, nach deren erfolgreicher Lösung er immer wieder ein Säckchen voller Mosaiksteine erhielt.

Mit Edda Gade hat sich nun das Rätsel um diese Säckchen zumindest ein Stück weit gelöst. Sie hat ihm eine Botschaft sowie einige Koordinaten zukommen lassen, wobei diese auf Würzburg hindeuten. In seinem aktuellen Blog-Beitrag bittet er erneut um die Mithilfe aller und verweist auf eine Seite, auf der derzeit noch ein Countdown zu sehen ist. Dieser wird um 17 Uhr auslaufen, wobei wir gespannt sein dürfen, was zu diesem Zeitpunkt passieren wird.

Philipps Ausgangslage für seine weitere Suche in Würzburg wird zudem von einem schrecklichen Ereignis getrübt. Oskar Knappe, der sich zunächst als Freund ausgegeben hat, ist nun zu einer Bedrohung geworden, da er seinerseits in den Besitz der Säckchen gelangen will. Nach einem zunächst erfolgreichen Einbruch in Philipps Wohnung konnte er zwar die Säckchen für sich gewinnen, verlor diese aber später wieder an Philipp. Nun setzt Oskar Philipp unter Druck, er hält seine Freundin gefangen.

Wird Philipp es schaffen, seine Freundin Laura zu retten? Wird er auch das Säckchen von Edda Gade für sich erobern können? Was wird in Würzburg passieren? Einige Argonauten haben sich bereits für Würzburg mit Philipp verabredet, um mit ihm gemeinsam auf die Suche zu gehen. Es bleibt auf jeden Fall spannend.

Weitere Informationen hierzu findet man

  • in Philipps Blog
  • auf der Seite mit dem Countdown auf AOL
  • im Wiki
  • im IRC-Chat, Channel #ARGR