Wann hast du deine Freunde das letzte Mal gesehen? Lebend?
Bei Tim ist das schon ein paar Tage her. Seine Freunde scheinen spurlos verschwunden zu sein und er hat nicht viele Anhaltspunkte wo er mit einer Suche anfangen könnte. Einen dieser Anhaltspunkte stellt der Umschlag dar, den jemand vor seiner Tür deponiert hat. Darin befand sich eine Zugangssoftware für den Weblog Friendslost.de, auf dem der oder die Unbekannte in regelmäßig unregelmäßigen Abständen Videos postet, in denen wir Zeuge von den letzten Geschehnissen von Tims Freunden werden.
Gleich im ersten Video lernen wir Mike, seine Freundin Nina und deren Freundin Jenny kennen. Alle drei sind in einem Club verabredet, über den es seltsame Gerüchte gibt. So soll dort vor vielen Jahren der berüchtigte Fratzenmacher seine Opfer gesucht haben, kurz bevor er ihnen die Haut vom Gesicht abzog. Doch diese Ereignisse liegen eigentlich schon länger zurück.
Neben der Zugangssoftware befand sich in dem Umschlag auch noch eine Notiz: „Kill Your Darling“. Was hat es damit auf sich? Und ist der Fratzenmacher tatsächlich zurückgekehrt? Wird Tim seine drei Freunde aus dem Berliner Untergrund, in dem sie sich anscheinend zur Zeit befinden, befreien können?
All das werden wir wohl nach und nach in dem neuen Projekt von Pro 7 erfahren. Zwar gibt es bislang ausser der Möglichkeit im genannten Blog Kommentare zu hinterlassen keine großartigen Interaktionsmöglichkeiten, aber das ist ja auch schon mal etwas. Tim hat zudem, wie die drei anderen auch, ein Profil im Social-Network Lokalisten, sodass man sich dort auch mit ihm „befreunden“ kann. (Da die anderen drei ja zur Zeit etwas indisponiert sind, braucht man sich wohl nicht mit ihnen zu befreunden. Aber sie haben in ihren Profilen, Tagebüchern, etc. noch ein paar mehr oder weniger interessante Sachen stehen).
Dennoch bleibt die Interaktion dadurch eingeschränkt. Für die Zuschauer heisst das: passives Verfolgen der nach und nach eingestellten Teile. Tim findet Dokumente und stellt sie auf die Website, spricht mit anderen Leuten aus dem Umfeld seiner Freunde, geht recherchieren und beantwortet den einen oder anderen Kommentar. Zwar ist das schon wesentlich spannender als eine Sendung im TV zu schauen, da dieses Format mehr Freiraum für Spekulationen lässt, aber es ist auch nicht viel immersiver. Vielmehr wird man leider von den auf der Seite eingebauten Schreckeffekten von der Seite verscheucht, die es eigentlich nicht gebraucht hätte. Die Webbysoap ist auch ohne diese Effekte spannend, selbst wenn wir hier kein ARG haben.