Freunden der besonderen, literarischen Kunst ist sie schon längst bekannt. Adele, ihres Zeichens literarische Detektivin und Mitglied der Geheimloge und des Verlags Das Wilde Dutzend. Sie hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Geheimnisse des Chronisten Johan von Riepenbreuch aufzuspüren und aufzudecken, der als jüngster Sohn einer verarmten Adelsfamilie erstmals in den Kirchenbüchern des kleinen Ortes Stillvelde, als er im ausgehenden 19. Jahrhundert mit gerade einmal 20 Jahren die Tochter eines gutsituierten Kaufmannes ehelichen sollte. Zur Notvermählung aus diversen Gründen mit jener Marie Os kam es jedoch nie, denn Riepenbreuch setzte sich noch im gleichen Jahr nach Berlin ab. Die Spuren Riepenbreuchs werden danach deutlich uneindeutig und immer wieder taucht sein Name in noch ungewöhnlicherem Zusammenhang auf.
Adele machte sich auf in das Berlin um 1900 um den Spuren des Totenfotografen und Dichters Johan von Riepenbreuch nachzugehen. Die Literatur- und Kunstloge ist an seinen Versen interessiert und möchte sie in ihrem Verzeichnis aufnehmen. So veröffentlichte der Verlag Das Wilde Dutzend bereits 2010 die Gedichte als Die Guten, die Bösen und die Toten. Fand Adele also bereits heraus, was mit Riepenbreuch passiert war? Und wie geht es weiter? Was wird sie als nächstes entdecken?
Die schrecklichen Vorfälle am 11. September 2001 haben sich uns tief in das Gedächtnis eingebrannt, ob wir nun vor Ort mit dabei waren oder die Meldungen am TV oder Radio mitverfolgten. Die Medien führen uns zudem jedes Jahr aufs neue den Schrecken von 9/11 vor Augen, ob wir es wollen oder nicht. Die Dokumentationen dazu im TV überschlagen sich im Vorfeld dieses Tages und werden auch von der Presse in allen erdenklichen Variationen breitgetreten. Ob dies nun hilft, die Ereignisse besser zu verarbeiten oder ob wir immer wieder aufs neue den erhobenen Zeigefinger benötigen, der uns an die Vorkommnisse ermahnt, sei einmal dahingestellt. Aber was ist, wenn es nun zu diesem Ereignis auch noch ein Alternate Reality Game gibt, das den konspirativen Hintergründen dieses Schreckenstages mehr auf den Grund gehen will?
Als ich vor kurzem meinen Briefkasten öffnete, fand ich darin einen klein-gefalteten Umschlag. Er war direkt an mich adressiert und wie als Absender eine P.O.Box in Australien auf. Den anderen Aufklebern auf dem Umschlag zufolge, war dieser bereits zollamtlich untersucht worden und wies sonst keine weiteren Besonderheiten auf. Also faltete ich ihn auf und fand zunächst einen Aufkleber mit einem längeren Text und einem Flugzeug-Icon, das sich aus mehreren Puzzleteilen zusammensetzte:
WELCOME TO THE DARKEST PUZZLE
You have been hand picked to play this Alternate Reality Game due to your history of involvement in the field. The disk enclosed contains key clues fundamental to initiating this game. If you choose not to play, please forward this clue on to the person you feel most suitable to participate.
Game on. PM
Schnell öffnete ich also auch den eigentlichen Umschlag und fand darin eine Speicherdisk und vier Visitenkarten, auf deren Vorderseite das gleiche puzzelige Flugzeug abgebildet war, wie auf der Rückseite des Umschlags. Den Inhalt der Speicherdisk konnte ich bislang nicht auslesen. Nicht nur, weil ich kein Diskettenlaufwerk mehr habe, sondern vielmehr weil ich nie ein Laufwerk von IOMEGA besessen habe. Deren Disks sind dicker als handelsübliche Disketten aus dem gleichen Jahr, was daran liegt, dass sie vorwiegend für Backups verwendet wurden. Aber genau das ist es ja auch, was auf dieser Disk enthalten sein soll: Backups von Codes und grundlegenden Informationen, die ein weiteres Puzzleteil im ARG The Darkes Puzzle darstellen. Wer also ein solches Laufwerk noch im lauffähigen Zustand besitzt, den bitte ich, schnellstmöglich mit mir Kontakt aufzunehmen. Schließlich sind wir doch alle neugierig, was sich auf der Disk befindet, oder nicht?
Die handschriftlichen Links auf der Rückseite der Disk führen übrigens zu folgenden Blogs:
Wie kommt nun jemand auf die Idee ein Alternate Reality Game zu genau diesem Thema zu machen? Liegt es an den vielen Verschwörungstheorien, die sich im Umfeld von 9/11 angesiedelt haben? Liegt es daran, mit allen erdenklichen Mittel versuchen zu wollen, hinter die Geschehnisse zu blicken? Die Puppetmaster von The Darkest Puzzle geben hierzu selbst eine Erklärung:
The story follows a group of gamers calling themselves Darkcloud who set out in 2001 to uncover the culprits behind the 9/11 attacks by treating the crime as a mystery to be solved, a puzzle to be assembled, a game to be played. Now, ten years after the attacks, all members of Darkcloud have disappeared and we want you to help find them.
Jeder kann also Informationen beisteuern, die dann übersichtlich auf der extra dafür eingerichteten Webseite präsentiert werden. Hier erfährt man auch, was bisher geschah und wie man überhaupt teilnehmen kann. Ausserdem gibt es noch eine Seite auf Facebook, auf der ebenfalls der Fortschritt der Suche gespiegelt wird.
Dieses Projekt stösst allerdings anscheinend nicht überall auf positives Interesse. An einem der vergangenen Wochenenden wurde die Game-Webseite zum Beispiel gehacked und verlinkte über das Wochenende auf die Nyancat. Es kam jedoch glücklicherweise nicht zu Datenverlusten oder zur Kompromittierung persönlicher Daten der Teilnehmer, denn es handelte sich nur um eine Weiterleitung der Webseite auf eine andere Seite. Inzwischen ist aber alles wieder behoben und auf den ursprünglichen Zustand zurückgestellt und das Leck wurde behoben.
Allerdings ergibt sich nicht nur aus dem Hack-Angriff sondern schon aus der Thematik des ARGs eine ganz zentrale Frage: Darf man zu einem Ereignis wie 9/11 ein Alternate Reality Game machen? Ja, man darf. Das ist zumindest meine ganz persönliche Meinung. Man darf auch zu einem Ereignis wie 9/11 ein Alternate Reality Game machen, wenn es entsprechend inszeniert und umgesetzt wird. Bei dem ARG geht es schließlich nicht vordergründig darum die Schreckensmomente wieder und wieder zu sehen und zu erleben – so wie es in unseren Medien wie TV und Zeitungen immer noch geschieht. Es geht vielmehr darum kollaborativ und sozial zu sein und so gemeinschaftlich neue Dinge und Wege zu ergründen.
Vielleicht hat ja jemand noch ein solches IOMEGA-Zip-Drive. Dann meldet Euch bitte, damit wir die Daten der Disk auslesen können 😉
[box type=“info“] Dieser Artikel ist ein Crossposting von www.transmedia-storytelling-berlin.de. Zur Zeit wird an der Seite jedoch noch fleissig gearbeitet, sodass sie vorraussichtlich ab dem kommenden Montag (29.08.2011) mit all ihren Informationen öffentlich zugänglich sein wird.[/box]
Jeder von uns trägt ein kleines Universum in sich, das manchmal auf den richtigen Auslöser wartet. Hin und wieder reicht schon ein bisschen Kometen-Staub aus, an anderen Tagen müssen erst zwei Sterne aufeinander treffen um sich zu vereinen und die Geschichte des Universums freizugeben.
So gibt es seit der Entwicklung der Sprache Menschen, die es schaffen, ihr kleines Geschichten-Universum anderen zugänglich zu machen. Die Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm forschten schon um 1806 auf dem Gebiet des Geschichten-Erzählens. Sie zogen dafür durch das Land, ließen sich die verschiedensten Geschichten erzählen und fassten diese in ihrem Werk „Märchen und Sagen“ zusammen.
Die auf das Papier gedruckten Worte verzückten bereits damals den einen oder anderen Leser. Seitdem hat sich die Tradition und die Berufung des Geschichten-Erzählers weiter entwickelt. Heute wird eine Geschichte nicht mehr nur über ein Medium erzählt sondern über mehrere. Die Medien sind dabei eine Art Vehikel, die ihrerseits die Bühne der Geschichte bereiten. Sie werden zum Teil des Universums, in dem die Geschichte erfahren werden kann.
Transmedia Storytelling Definitionen
Henry Jenkins fasst das bereits im Jahr 2007 in einem Artikel seines Blogs „Confessions of an ACA-Fan“ wie folgt zusammen:
[learn_more caption=“Transmedia Storytelling 101″ state=“open“] „Transmedia storytelling represents a process where integral elements of a fiction get dispersed systematically across multiple delivery channels for the purpose of creating a unified and coordinated entertainment experience. Ideally, each medium makes it own unique contribution to the unfolding of the story.“
Der Begriff Transmedia Storytelling wurde bereits zum Ende des alten Jahrtausends geprägt, aber damals wurde die Diskussion nie öffentlich weitergeführt. Erst als Henry Jenkins 2003 seinen gleichnamigen Artikel in der Technology Review veröffentlichte, änderte sich dieser „Schwebezustand“ des Begriffes. Trotzdem dauerte es fast ein weiteres Jahrzehnt, bis der Begriff als feste Größe zum Beispiel auch von der Producers Guild of America anerkannt wurde. An diesem Durchbruch ist neben vielen anderen auch Jeff Gomez (Starlight Runner) beteiligt gewesen.
Trotzdem sind wir hier noch lange nicht am Ende der Definition und damit der Diskussion über Transmedia Storytelling angekommen. Es gibt noch viele offene Fragen und natürlich muss die Definition einer großen, angesehenen Organisation wie der PGA nicht unbedingt das glänzende Gold sein, nach dem alle streben.
Brian Clark von den GMD-Studios fasst in einem ausführlichen Facebook-Artikel und nach vielen Diskussionen seine Eindrücke der Definition der PGA und ihre Auswirkungen so zusammen:
[learn_more caption=“Reclaiming Transmedia Storyteller“]In any field, practitioners develop a specialized jargon that conveys either the complex nuance or razor specificity necessary for people to talk about what they do with each other. It is good for everyone to be involved in the debates about those kinds of terms of art on at least some level, as the dialog advances new ways of thinking about the work you should also be buried in.
At this phase in my career, I’m less interested in the Platonic ideas of what the labels should be, and far more interested in discussing why we’re suddenly having a hard time having a discussion as a community of practitioners and creators. We need to be able to discuss this without people taking that as a rebuke of their work or, conversely, worrying more about their own promotional positioning than the health of the movement.
That’s also why I decided to publish this on Facebook of all places: to remind us that we’re friends and peers who know each other: that’s why the discussion is worth having and why we should be capable of having it. Tag the people you talk about and reference to remind yourself of that: discover some new people in your community you didn’t know from those tags. Embrace that we’re not faceless board handles, we’re flesh and blood and full of passion and complex ideas and clumsy words.
Because not everyone is entering the conversation with the same personal experiences, I feel the need to set the stage and explain how I think this tension has emerged over the last few years
JENKINS AND THE UNFINISHED DEFINITION
The seeds of this gulf were sown by Henry Jenkins, who was largely responsible for the current popularity of the term „transmedia“: many of us have been friendly critics of the term since the beginning, but as an academian Henry has always encouraged that debate and been clear that the definition was an emerging thing. At Futures of Entertainment 4 at M.I.T. I was on a panel right after Henry where they asked us to react to his presentation, and I remember saying that it seemed like I was interested in optimizing exactly the opposite factors as Henry. The tensions of ideas advanced discussions.
My community of creative peers and I found something fascinating about the discourse around the term (a discourse we were dragged into by having our work labeled posthumously as transmedia). Transmedia instead of multimedia implied a distinction of creation that we also tried to highlight, and Henry’s focus on „it isn’t just adaptation“ and „it is an adjective that describes something else“ were appealing new distinctions that added to the conversation.
PGA CREDIT
The tone of that conversation began to sour after Jeff Gomez worked to establish a „transmedia producers credit“ at the Producer’s Guild of America, which cemented a definition of qualifying work that is confusing at best and exclusionary at worst. One of its core flaws (IMHO) is that it abandons Jenkin’s distinction of „it isn’t just adaptation“ – in fact, the credit definition talks about „3 or more storylines“ because in the Hollywood system, the transmedia is almost always a bolt-on adaptation of a primary IP that the producers don’t get to influence. I understand why it is what it is, and in general don’t find it massively relevant (it’s the requirements to get into PGA, not to be a transmedia producer), but it has sparked passions.
More worrisome to me is that the proponents of the PGA credit haven’t reacted to the criticism the way Henry did: they have intertwined their professional ambitions with the PGA definitions in a way that treats that discourse as inappropriate criticism, which turns friendly criticism into something less friendly. After mentioning the growing issue on this in passing in the comedic setup of my presentation at Power to Pixel, I was shocked by how defensive the tone of PGA credit defenders were – I was literally asked, „So, do you not want transmedia producers to have health insurance?“
#ANTITRANSMEDIA
Of course, that doesn’t stop the community of discourse. Steve Peters started the trend of mocking the label on Twitter with the #antitransmedia hashtag and the simple reminders like „bacon is the new transmedia.“ It became a template for criticism of speeches and blog posts about the topic that gained steam. As that dialog broadened, though, I began to realize that many of us were using that meme for totally different reasons.
Steve wanted to kill the label transmedia, in part because he feels that PGA credit definition is too restrictive. I, on the other hand, was really attacking the self-proclaimed gurus to point out how the phrase might have already become the new „viral“ (and if you asked my personal opinion on the PGA credit I’d either describe it as irrelevant or not restrictive enough.) Others were probably just in it for the lulz. It was perceived, though, as a „backlash from veteran transmedia creators“.
It eventually became just that when Brooke Thompson published a series of blog posts that sharpened the knife to the conversation provoked by the PGA credit definition. Comments became emails, emails became phone calls and the cross-fertilizing of ideas that always emerges from a good community of discourse started to happen.
EAST COAST / WEST COAST TRANSMEDIA
At the same time, I’d been spending a lot of time thinking about this division through the lens of my long relationship with the independent film community and saw many similarities. In conversations, I started calling it East Coast and West Coast and pointing out that maybe transmedia was salvageable if it was a big enough bucket to include two radically different visions of what it was about instead of all agreeing to do it just one way.
The West Coast transmedia tradition is largely what Jenkins was studying, and that style might be best personified by people like Elan Lee, Jordan Weisman and Jeff Gomez. It thinks more in terms of franchises, it has struggles with the relationships with the owners of the industry, and starts from the perspective that creators won’t own the IP they are creating. They want to fix the studio system, or recreate a new kind of studio.
The East Coast transmedia tradition is quite different and emerges far more from the independent traditions of media through people like Lance Weiler, Michael Monello, and I. It thinks in terms of one story told across platforms, it has struggles with monetizing and financing, and starts from the perspective that creators own the IP they are creating. They want to extend an existing community into transmedia, or recreate a new kind of community.
Neither is wrong. Few practitioners or creators work exclusively in one sphere or the other. One is not more noble or pure or profitable than the other. But we’re all guilty of conflating the two together in ways that lead to moments where it might sound like the community is, for example, telling documentary filmmakers that they need to think more like franchisers if they want to get on the transmedia bandwagon and not be left behind as „storytelling changes forever.“
As much as I would have loved to be the Biggie to someone else’s Tupac, conversations with Monello in the wake of Brooke’s blog posts put a finer knife on our argument if we didn’t want to just recreate the indie / Hollywood divide all over again. So the two of us hatched a potentially meaningful new way to talk about these issues … a way that also leads to some really controversial debates we hope to spark.
THE TENSION BETWEEN CREATING AND OWNING
The indie / Hollywood and divisions are just two potential configurations of the relationship between creating something and owning something – there are dozens others for just a handful of industries off the top of my head. When we as practitioners assume that everyone else is caught in or aspires to that same model of creation/owning we hit dangerous soggy ground that creates divisions.
Mike and I talked about all the different configurations suggested just by our own two resumes of work. As creators and entrepreneurs, we understand that there’s a difference in our entire approach when we’re one of the primary storytellers of the IP like „Blair Witch“ or „Nothing So Strange“ — we’re shaping our own stories to live through multiple ways of interacting with them. When we’re not the primary storytellers, when we’re given a smaller bucket that we’re allowed to work in and charged with some other goal like marketing, we might use the same production strategies but definitely not the same storytelling strategies.
It is a re-emphasis on what many of us thought the „trans“ in transmedia was trying to convey, based upon the dialogs that Henry Jenkins had sparked – that the act of telling a story through multiple media (especially with the addition of interactive media) was inherently different than the old models of thinking about storytelling like adaptation and extension.
TRANSMEDIA STORYTELLING VERSUS ITS METHODS
Mike and I found it useful to start talking about „transmedia storytelling“ as the label for when you’re creating a story as the primary storytellers and intending to tell your story across multiple channels. In the same way people might come to Mike or I because we have experience in some particular discipline (like publishing or filmmaking), they might also come to us to tap our experience as transmedia storytellers. When they do, but we’re not among the primary storytellers, then we’re showing them how to utilize the methods of transmedia storytelling (in the same way we might show them the methods of filmmaking or the methods of publishing.)
Here’s what gets me excited about this distinction: it illuminates what we have in common by looking at the different ways we work by separating the issue of creative control from the issue of ownership. Mike didn’t cease to be the transmedia storyteller of „Blair Witch“ when the sold the rights to Artisan, because he was still among the primary storytellers with creative control. Conversely, Gregg Hale and David Goyer were definitely transmedia storytellers of „Freakylinks“ even though it was a Fox Television production … up until the moment they lost control of the television show (then they were just using the methods.)
Sometimes that knife also cuts in surprising ways that we think raise interesting debates that we haven’t fully explored yet. For example: if you’re working for an entertainment IP you’ll tend to have less creative control than if you work for a non-IP brand. Mike and I think, for example, that „The Art of the Heist“ represents transmedia storytelling and not just its methods, even though it was a work-for-hire creation at an ad agency’s request. Audi didn’t have an existing IP that it was asking to have adapted or extended, it was asking for a new story utilizing multiple channels and we were among the central group of storytellers creating that.
We aren’t just inventing this from whole cloth, either: those of you that have had any art theory will recognize the same distinction as „art versus craft,“ which has been deeply useful for creators in every other form for discussing the act of creation.
THE CONTROVERSAL PILEMAKING
Mike and I realized that this debate got even more interesting if we started it by pointing at our own work that we could say, „this is not transmedia storytelling,“ because you could then say, „and by extension it means all these other things I didn’t make also aren’t transmedia storytelling“. Mike and I can both point to huge chunks of our resumes that are „marketing utilizing transmedia methods“ (as an example) that we’re quite proud of even though we weren’t „transmedia storytellers“, so we don’t propose these labels as value judgments, just as an important distinction that can be added to the debate.
One example from Mike: Campfire’s campaign for HBO’s „Game of Thrones“ is not transmedia storytelling, it is marketing utilizing transmedia methods. The original storyteller of the book that HBO is adapting has strict limits on what that adaptation can do: the IP restrictions mean you can’t just tell new stories set in that universe, because you’re not part of the primary storytelling team (or if you can, the stories are „non-canon“ in the context of the main story.) Not your story, you’re not the storyteller. So by extension, „Why So Serious?“ is also not transmedia storytelling, it is marketing utilizing transmedia methods for a film adaptation of the original storyteller’s IP (a comic book). Similarly, you can argue that „Star Wars“ is not transmedia storytelling; it is franchising utilizing transmedia methods (since the „canon“ of the six films cannot be violated by the extended universe, but the extended universe might conflict with each other or be rewritten by future canon.)
The construct is also useful for asking, „Who was the storyteller, and were they a transmedia storyteller?“ From the above examples, could you call David Goyer and Chris Nolan the transmedia storytellers of „The Dark Knight“ that „Why So Serious?“ is one part of? Did George Lucas become a transmedia storyteller with „Star Wars“ or is a better label something like „transmedia franchiser“? Is Steve Coulson a transmedia storyteller on „Game of Thrones,“ or is he a „transmedia marketer“?
CREATIVE CONTROL IS THE ISSUE
Whether you’re practicing East Coast or West Coast transmedia, the issue is about creative control: if you don’t have control over the design of the story and its distribution channels, you’re simply not able to reach that higher bar of telling that one story across numerous channels and you’re back to extending or adapting. You’re not a transmedia storyteller, you’re doing something else while utilizing the methods of transmedia. This is a common dilemma for creative professionals, and there’s all kinds of strategies for maximizing creative control in different industries that are adopting parts of the palate that was created by transmedia storytellers. Both the spread of adoption and the innovation of multiple valid paths for cultivating creative control are desired outcomes for everyone involved in this debate.
If creative control is the unifying goal, then we should reserve the phrases „transmedia story“ and „transmedia storyteller“ to when it passes some tipping point towards having an important creative voice in the core story rather than just when someone has helped adapt or extend someone else’s story onto a new platform. And I say that as someone who frequently is adapting or extending someone else’s story … or whispering in the ear of the primary storytellers about the things they could do as storytellers beyond just extending and adapting.
THE NEED FOR DEBATE
This piece is already too long, but I feel like I’ve only just scratched the surface of the conversations I’ve been a part of recently and would like to have more broadly. So Mike and I have made the commitment to push this debate forward, not just informally and in the digital space, but as the thrust of a crystalizing debate in our conference presentations. It provokes the right questions that lurk beneath the surface of the divide growing among us, re-hinges it against Henry Jenkin’s original provocations, and (frankly) makes the usefulness of transmedia methods much easier to understand for our friends and collaborators focused on the beautiful expressions of some other medium with a long tradition behind it.
What we don’t need, though, is the navel gazing of inventing some new label or abstract definition. We should test our debate against the goal of, „Does this enable new ways for us to talk to each other about our work?“ Transmedia might still be an imperfect term, but my mischievous tweets of #antitransmedia don’t fix that or improve the way we use it, and neither does the definition of the PGA credit. Instead we could provoke a debate about something we actually all care about: creative control. If we’re actually a sustainable community, that means we’ll get to have that debate together forever … but it will get richer and more nuanced with time, and split off into multiple different camps of interpretation, and all the other wonderful things that go with a vibrant art form.
Wie Brian Clark in seinem Artikel herausstellt, geht es also eigentlich bei all den Transmedia-Diskussionen und -Definitionen doch eher um die Frage des „Wer hat die Kontrolle und Rechte über das Kreative?“ wodurch die Diskussionen in ein anderes Licht gelenkt werden.
Transmedia Storytelling Berlin
Doch was hat das nun alles mit Transmedia Storytelling Berlin zu tun?
Wir möchten gemeinsam mit Euch ein neues, großes Universum eröffnen. Im Mittelpunkt unseres Universums sehen wir Diskussionen und Vorträge, Wissens- sowie Kontakt-Austausch und ihr könnt uns auf unserer Reise in die Tiefen dieses Universums begleiten. Wir werden uns dazu einmal im Monat in einer Location in Berlin treffen und dort nach einem Impulsvortrag von etwa 15-20 Minuten über das entsprechende Thema austauschen. Dabei besteht für jeden Mitreisenden die Möglichkeit, viele neue Leute so wie ihre eigenen Universen kennen zu lernen. Wir freuen uns auf einen regen Austausch.
Cracked.com ist eine Webseite, auf der vieles mit Humor genommen und in eine Bestenliste überführt wird. Nun hat man das Genre der ARGs etwas genauer beleuchtet und eine Liste der 5 verrücktesten Alternate Reality Games gekürt.
Da es sich bei cracked.com um eine US-amerikanische Webseite handelt, ist es wenig verwunderlich, dass unter diesen Top 5 nur Englisch-sprachige Alternate Reality Games vorkommen. Doch wer steht nun laut der Website überhaupt in dieser Liste?
Platz 5: Halo 2 – I Love Bees
Platz 5 belegt ein ARG aus dem Jahr 2004. Damals erhielten die Teilnehmer einer Game-Community in ihrer Post ein Paket mit einem Glas Honig darin. Dies wurde offensichtlich von jemandem verschickt, der auch etwas mit der Website ilovebees.com zu tun haben musste. Ungefähr zur gleichen Zeit erschien der erste Trailer für Halo 2, in dessen Abpann die URL xbox.com für den Bruchteil einer Sekunde in ilovebees.com wechselte. Wer also genau hinschaute nahm diese Veränderung wahr und sah somit die erste Brücke zwischen seltsamen Honiggläsern und Halo 2.
[youtube]SNhurUnOWKQ[/youtube]
Platz 4: Nine Inch Nails – Year Zero
Ein guter Nährboden ist im Viralen Marketing besonders wichtig. Das erkannte auch Trent Reznor und nutzte für die „Year Zero„-Kampagne gleich zu Anfang den für ihn besten Nährboden: die „stillen“ Örtlichkeiten bei den Tour-Konzerten der NIN. Hier fanden Fans unter anderem USB-Sticks mit Audio-Tracks von noch nicht veröffentlichten Songs des neuen Albums der Nine Inch Nails.
Zudem gab es auf dem offiziellen T-Shirt zur Tour einige besonders auffällige Buchstaben, die wenn man sie aneinanderreihte „iamtryingtobelieve.“ ergaben. Es dauerte nicht lange, und schon bald war eine gleichnamige Website entdeckt.
[youtube]Qzbuef_lLa0[/youtube]
Platz 3 : Cloverfield
2007 löste ein offensichtlich mit einem Handy von der Kinoleinwand abgefilmter Trailer ein wahres Lauffeuer an Aufmerksamkeit aus. Dabei war in dem Trailer gar nicht sehr viel zu sehen. Bei den Szenen handelte es sich um eine Abschiedsfeier, die durch etwas, das wie ein Erdbeben die Hochhäuser von New York plötzlich zum Beben brachte.
Im Abspann des Trailers erschien ausser 1-18-08 kein weiterer Hinweis auf den Titel des Filmes, seinen Regisseur oder anderes. Dennoch führte dieser eine Hinweis zu einer Webseite, auf der sich von da an in unregelmäßigen Abständen ein riesiges Universum mit Informationen zum Film ausbreitete. Sogar Slusho – ein Getränk, welches J. J. Abrams schon in seiner Serie Alias einführte – bekam seinen angestammten Platz in diesem Universum.
Im Laufe dieser Ausdehnung machte auch die Tagruato Corp. Schlagzeilen, als eine ihrer Bohrinseln im Atlantik auf mysteriöse Art und Weise zerstört wurde. Das Unternehmen machte zwar eine Umwelt-Organisation dafür verantwortlich, aber die Videomitschnitte, die flüchtende Mitarbeiter mit ihren mobilen Geräten machten, konnten diese Version der Wahrheit nicht wirklich bestätigen.
[youtube]KarNwKx5mGY[/youtube]
Platz 2: A. I. (Artificial Intelligence) – The Beast
2001 ist das Jahr, in dem alles anders werden soll. Ein bereits mit Spannung erwartetes Projekt von Stanley Kubrick wird in die Hände von Steven Spielberg übergeben. Es handelt sich um kein geringeres Projekt als um den Film „A. I.“. Spielberg holt für die Vermarktung des Films bereits im Vorfeld ein besonderes Team von Microsoft mit ins Boot.
Was dabei heraus kommt ist das, was auch heute noch als erstes Alternate Reality Game überhaupt gilt: „The Beast„. Und wie hat es angefangen? Mit einem Trailer, in dessen Abspann eine gewisse Jeanine Salla, ihres Zeichens Roboter-Therapeutin, genannt wird.
Folgt man den Spuren dieser Therapeutin ins Internet, ist man in einem Netz von Mord und Intrigen gefangen, an dessen Ende man selbst einen Mord aufdecken muß, denn „EVAN CHAN WAS MURDERED“. So steht es zumindest auch auf den Rückseiten einiger Poster zum Film.
Das besondere hierbei war, dass es bisher nichts wirklich vergleichbares gegeben hatte. Das ARG wurde zudem on-the-fly weiterentwickelt sodass bestimmte Aktionen der Teilnehmer sich direkt auf den Fortgang des Alternate Reality Games auswirkten. Das Team hinter dem ARG ließ sich nachher auch in die Karten schauen und beantwortete Fragen der Teilnehmer.
[youtube]sqS83f-NUww[/youtube]
Platz 1: The Dark Knight
Den ersten Platz dieser cracked.com-top-five belegt das Alternate Reality Game „The Dark Knight„. Obwohl der gleichnamige Film sicher auch ohne Marketing die Kino-Charts erobert hätte, schaffte es das ARG zum Film weltweit mehr als 10 Millionen Menschen in seinen Bann zu ziehen und mit iher Hilfe Gotham City in der realen Welt fest zu verankern.
[youtube]1pd74It-yVo[/youtube]
Make it real
Jetzt wollen wir es wissen: Nennt uns Eure Top 5 Alternate Reality Games direkt hier in den Kommentaren und schreibt uns kurz dazu, warum es sich dabei um Eure Top 5 handelt.
Weichen Eure Favoriten von den hier genannten ab oder habt ihr eine identische Liste? Wir suchen die 5 verrücktesten Alternate Reality Games!
Die schweizer Computerspiele-Forscherin Mela Kocher, vielen besser bekannt unter dem Nickname pinkcloud, arbeitete für ihre aktuellen Forschungen bereits in Schweden und in den USA. Nun möchte sie das Schwerpunktthema „Realität und Fiktion in Alternate Reality Games“ genauer beleuchten und benötigt dafür Eure Mithilfe.
Um dies zu bewerkstelligen hat sie eine Umfrage erstellt bei der Ihr mitmachen könnt. Die Fragen drehen sich dabei um Eure persönliche Wahrnehmung von Realität und Fiktion während eines ARGs. Die Umfrage ist bis Ende August geöffnet. Anschließend wird sie geschlossen und ausgewertet, was je nach Umfang und Art der Antworten einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Aber Mela will Eure Mitarbeit auch belohnen: Unter allen Umfrage-Teilnehmern verlost sie Ende August eine handvoll Überraschungen. Wenn Ihr Eure Eindrücke also einmal kundtun wollt und an einer möglichen schweizer Überraschung interessiert seid, dann ruft am besten gleich die Umfrage auf!
Die Frankfurter Schirn zeigt gerade die Ausstellung „Geheimgesellschaften“, in der sie der Frage nachgeht, was Kunst mit Logen und anderen geheimen Sozietäten verbindet.
Geheimgesellschaften mit ihren verborgenen Riten, ihrem geheimen Wissen und exklusiven Mitgliederkreis faszinieren die Menschen seit jeher. Sie reichen von harmlosen Bruderschaften bis zu mächtigen Verbänden mit eigennützigen finanziellen und politischen Absichten. Vor allem in Krisenzeiten liefern sie verstärkt Ersatzwerte für die herrschenden politischen, gesellschaftlichen und technologischen Ordnungen.
Die Ausstellung geht der Frage nach, inwieweit Geheimgesellschaften auch gewisse Mechanismen zeitgenössischer Kunst widerspiegeln. In der Kombination von Kunstwerken und historischen Objekten wie Büchern, Waffen oder Dokumenten von Scotland Yard folgt die Ausstellung durch einen labyrinthartigen Parcours dem Geheimen und offenbart skurrile und wunderliche Entdeckungen. (Schirn)
Der Titel an sich klingt schon spannend, jetzt hat die Schirn aber auch noch eine Aktion gestartet, die viel versprechend und verspielt aussieht: auf der Seite GeheimGeheim kann man sich registrieren, um einer von „uhuns“ (Plakat und Logo der Ausstellung ziert eine Eule bzw. ein Uhu) zu werden. Wer sich bis heute Mitternacht anmeldet, bekommt freien Eintritt zur Ausstellung :
Das ist aber noch längst nicht alles. In der Email, die man sofort erhält um die kostenlose Eintrittskarte zu bestätigen, wird man aufgefordert, sich doch auch die Facebook-Seite anzusehen. Dort ist ein weiteres Gewinnspiel als App integriert (Reise für zwei zu einem geheimen Ort) und weitere geheimen Nachrichten und Informationen werden versprochen. Kein ARG, aber ein stimmiger Start für eine Aktion, die hoffentlich noch mehr mit ihrer eigenen, neu entstehenden Geheimgesellschaft der „uhuns“ macht…
Die Inhalte sind fast minimalistisch. Da ist das Foto von einem Mädchen, die Datei – und wohl auch das Mädchen – heisst Belle M.[.jpg]. Gleichzeitig ist aber auch das gleiche Foto mit dem anderen Namen: Alberta[.jpg] vorhanden.
Und im Hintergrund läuft (oder auch nicht) diese geheimnsvolle Musik (https://8-3-11.info/tcp_d1_01_the_swedish_rhapsody_irdial.mp3), während eine Frauenstimme auf Deutsch zählt. Hierbei handelt es sich um eine historische Aufnahme: The Conet Project: Eine Reihe von kodierten Botschaften, die die Geheimdienste mittels Kurzwellen bereits seit 30 Jahren verschicken.
In der Rubrik „Ask anonymously“ wird man zu der Umfragen-Seite „Formspring“ geführt, zum Account von 8x3x11, wo man einiges fragen kann, und man bekommt sogar Antworten. Jemand hatte bereits eine Vermutung, wohl durch das Regenschirm-Symbol angeregt:
(Denn der Regenschirm könnte ja für die allseits bekannte Umbrella Corporation stehen – ein höchst fragwürdiges Pharmazie-Unternehmen aus dem Resident-Evil-Universum, die sich unter anderem auch mit Bioengineering beschäftigt)
Dann erfahren wir noch, dass…
die Puppetmaster hinter 8-3-11 nichts illegales tun
diese Menschen sich nur denjenigen öffnen werden, die mit ihnen in explizit in Kontakt treten
das Ganze nicht nur „lokal“ sein wird, sprich: weltweites Agieren
Zudem werden wir direkt gebeten, an der viralen , indem man beispielweise solche Aushänge überall verbreitet:
Was ist das? Man kann es wohl nur herausfinden, wenn man die enigmatischen Strippenzieher kontaktiert.
Und das könnte nur eines heissen: diese Seite ist keine ARG-Trail-Site, sondern eher Vorbereitung zu einer groß angelegten Aktion. Die suchen nach Mitstreiter – und sie werden sicher fündig.
Als am letzten Wochenende in einer der Werbeunterbrechungen von Pro7 plötzlich ein seltsamer Clip lief, dachte ich schon, es hätte etwas mit dem Human Preservation Project zu tun, über das wir ja auch schon vor einiger Zeit berichtet hatten. Auch wenn die zum Clip gehörige Webseite und der Test einige Parallelen zum Human Preservation Project aufwiesen, so hatte habt-keine-angst.de doch rein gar nichts damit zu tun.
Doch gestern wendete sich das Blatt, als ARGentin Michelle plötzlich berichtete, dass sie einen Umschlag vom Human Preservation Project empfangen habe. Kurz darauf schoss sie einige Fotos und stellte diese auf Facebook ein.
Während die Mitglieder in den unforums noch davon ausgingen, dass die Pakete nur an Teilnehmer aus den „erlaubten“ Ländern geschickt würde, zeigte der Umschlag in Michelles Briefkasten, dass auch ausserhalb der USA, Kanada und Australien Teilnehmer von testsubjectsneeded.com etwas empfangen könnten.
Heute lag auch in unserem Briefkasten einer dieser silbernen Umschläge. Doch seht selbst:
[youtube]aKskZSrXmwo[/youtube]
Der kleine schwarze Zettel weist möglicherweise das Zeichen eines Insekts auf. Der Text lautet:
We are both creatures of the senses, you and I – we inhabit the same reality, simmering just below the perceivable world.
THE PULSE IS GROWING. CAN YOU FEEL IT?
Der QR-Code auf dem Propeller-artigen Streifen, an dem auch die Leuchtdiode hängt, verweist auf die URL missionicefly.com. Momentan sieht man auf der Seite ein nicht weiter definierbares Gerät, das aber Ähnlichkeiten zu einem hypermodernen Fotoapparat aufweist, dessen äußere Iris allerdings noch geschlossen ist. Darüber hinaus fliegt ein blaues Insekt auf der Seite hin und her – die Eisfliege? Wenn ihr versuchen wollt, die Icefly mit dem Mauszeiger zu fangen, flüchtet diese jeweils kurz vor dem Mauszeiger-Kontakt an eine andere Stelle der Seite.
Im unteren Bereich der Webseite zählt zudem ein Countdown herunter. Er läuft voraussichtlich am 30. Juni um 21.15 Uhr (unserer Zeit) aus. Es wird zur Zeit spekuliert, dass der auslaufende Countdown auf einen Event auf der Comic Con in San Diego hinweist, zu dem man seine blinkende Leuchtdiode mitbringen muss.
Allerdings gibt es direkt unter dem Countdown noch ein kleines Kästchen, dass auf ein Youtube-Video verlinkt.
[youtube]Rh-6owRbFvQ[/youtube]
Das Video wurde während des diesjährigen Bonnaroo-Musik-Festivals in Manchester gedreht und zeigt, wie am dunklen Abendhimmel über dem Festival plötzlich mehrere Fallschirmspringer auftauchen, die eine Spur von blauen, blinkenden Lichtern hinter sich herziehen. Diese „regnen“ nach und nach zu Boden, während die zuschauenden Festival-Teilnehmer von diesem Anblick völlig überwältigt sind und Dinge wie „Das ist schöner als ein Feuerwerk!“ oder anderes von sich geben. Wenn man sich das Video so anschaut, kann man dem nur zustimmen und wünscht sich, am liebsten selbst dabei gewesen zu sein.
Nun heißt es jedoch erst einmal wieder warten auf das, was da noch kommt. Warten auf das Ende des Countdowns. Oder warten auf das Eintreffen des Umschlags. Wenn ihr bis dahin ein bisschen tiefer in die Materie abtauchen wollt haben wir hier noch ein paar Links für Euch:
Ein flackernder Text am Ende des Wrigley 5-Gum Werbespots sorgt seit letzter Woche für Aufregung der positiven Art in den unForen und auf MovieViral.com. Dabei ist das Geflackere etwas, das schon früh in den 5-Gum Werbespots auftauchte, sogar bei uns in Deutschland. Allerdings ist es dieses Mal anders gewesen, denn der Text änderte sich für einen kurzen Moment in „Testsubjects needed“.
Im gleichen Zeitraum fanden sich diverse Anzeigen, z. B. als QR-Code in der Seattle Weekly [1. die Anzeige wird auf der Website von Seattle Weekly nicht mehr angezeigt, nur noch der Nachweis des Auftraggebers] oder als Morse-Code. Die letzteren beiden Spuren führten zwar direkt auf die Seite, allerdings zu dem Video, dass ihr bereits zu Beginn dieses Artikels sehen konntet.
Wer sich nun als Testkandidat für das Human Preservation Project zur Verfügung stellen will, kann dies auf der Seite testsubjectsneeded.com realisieren. Klickt dazu auf Login > Passwort vergessen > Register – oder folgt einfach unseren Links 😉 Nachdem ihr Eure E-Mail bestätigt habt, werdet ihr bereits einigen Fragen unterzogen, mit denen Eure Sinne gemessen werden.
Anschließend erhaltet ihr eine grafische Auswertung und könnt Details für Euer Test-Kandidaten-Badge eingeben. Wie immer gilt hier: wenn ihr wirklich mitmachen wollt, dann gebt nicht einfach irgendwelche Fantasie-Adressen an sondern eure richtige Adresse. Denn am Ende dieser kurzen aber für die Sinne sehr intensiven Vorab-Testrunde kann es sein, dass schon bald etwas in eurem Briefkasten landet und es wäre schade, wenn das aufgrund falscher Adress-Angaben irgendwo im Nirwana landet – die Einwohner von Nirwana wissen nämlich langsam schon nicht mehr wohin mit dem ganzen Zeugs.
In den UnForen wird auch darüber diskutiert ob nun 42 Entertainment hinter diesem Projekt steckt oder ob es eine Aktion für Wrigley ist.
Für 42E sprechen die Hinweise der Anzeigenschaltung in der Seattle Weekly. Für Wrigley spricht der Hinweis, dass es direkt in den Werbespot auf G4 mit eingebaut war. Ob es tatsächlich so ist, spielt für die Experience allerdings keinerlei Rolle. Die Frage ist doch nun, wie geht es mit dem Human Preservation Project weiter und wurden/werden wir als Testkandidaten angenommen. Unser Briefkasten/Mail-Eingang wird es uns verraten.
Der Name des Produzenten und Regisseurs J. J. Abrams ist fast zum Synonym eines Mysteriums geworden. Alias, LOST, Fringe, Cloverfield, Star Trek XI – all diese Filmen und Serien waren bereits während der Produktion sagenumwoben. Nicht zuletzt wegen der ARGs, die jedes mal die Welt online und offline unsicher machen. Und auch jetzt ist es mysteriös um diesen Magier der Moderne. Man munkelte bereits im Mai 2010 über ein geheimnisvolles Co-Projekt von J. J. Abrams und Steven Spielberg unter dem Titel „Super8„. Niemand wusste, worum es hier gehen wird. Doch allen war klar: es wird spannend; und es hatte begonnen.
Trail
Am Anfang eines jeden ARG steht normalerweise ein Trail(head). Am Anfang von Super8 stand im Mai 2010 ein Trail(er).
[youtube]TkvKfmaVFJg[/youtube]
Das besondere an diesem Trailer war, dass er noch lange vor dem Beginn der eigentlichen Dreharbeiten erstellt und veröffentlicht wurde. Es gab darüber hinaus jedoch keine weiteren Hinweise zu diesem „Geheimprojekt“. Doch für die Aufmerksamen unter uns steckte mehr in diesem Trailer, als der bloße Beobachter wahrnehmen würde.So konnte man in den letzten Bildern des Trailers einen schnell durch ein Objektiv laufenden Filme sehen, auf dem mehrere Buchstaben abgebildet waren.
Und schon setzten die weltweiten Freizeitdetektive (die sich vor allem in dem internationalen ARG-Forum „Unfiction“ tummeln) diese Buchstaben zusammen zu einer URL: https://www.scariestthingieversaw.com. Rief man diese URL auf, verwandelte sich der Monitor in die Anzeige eines alten PDP-11 Rechner. (MM)
Zunächst waren die Funktionen beschränkt. Man konnte lediglich verschiedene Dokumente ausdrucken: Mal war dies eine eingescannte Seiten aus einer alten Zeitung, voller Hinweise. (MM)
Das nächste mal war das ein Foto einiger auf den ersten Blick völlig irrelevanten Gegenstände. (MM)
Doch da ARGonauten immer ein wachsames Auge haben, entdeckte man diese Gegenstände bald auf den Seiten von Craiglist (eine US-Onlineverkaufsbörse). Sie gehörten der verstorbenen Mutter eines gewissen Josh Minker, der die Sachen nun loswerden wollte. (MM)
Und das war nur der erste Schritt in einer langen Kette von Entdeckungen, für die der Platz sie hier ausführlich zu beschreiben nicht ausreichen würde. Doch schon bald kristallisierte sich ein Verschwörungsthriller aus den gefundenen Informationen heraus.
Story
Josh Minker, Blogger und ein passionierter Sammler seltener Fische (z.B. Coelacanth) wurde vom Schicksal nicht gerade verschont. Nach dem Tod seiner Mutter war er auf sich allein gestellt. Seinen Vater kannte er nicht – der war nach Joshs Geburt auf unerklärliche Weise verschwunden. Glücklicherweise fand Josh in seinen Kollegen – Sarah und Clive – Gesinnungsgenossen, denn ihre Väter waren ebenso verschwunden. (MM)
Als Josh die wenigen Habseligkeiten seiner Mutter bei Craiglist verscherbeln wollte, fand er plötzlich einige Gegenstände, die ihn stutzig machten. Und als er danach unter anderem bei UFO-Verschwörungsforen um Hilfe suchte, wurde er sofort von einer mysteriösen Figur (nennen wir ihn Mysterio) kontaktiert – mittels der obengenannte PDP-11 Konsole (MM). Mysterio behauptete, über den Verbleib von Joshs Vater Bescheid zu wissen. Und ausserdem rief er den jungen Blogger zur Diskretion auf:
Und Mysterio sollte recht behalten: Kurz darauf brach jemand in Joshs Wohnung ein. Glücklicherweise schienen die Einbrecher aber nicht fündig geworden zu sein.
So begann also ein konspirativer Austausch zwischen Josh und Mysterio im Chat (MM). Der letztere wusste offenbar mehr Bescheid über Joshs Vater, als sein Sohn selbst. Es kamen mehr und mehr Dokumente zur Licht, wie diese Namensschilder der Wissenschaftler einer militärischen Einrichtung an Nellis Air Force Base. (MM)
Auf diesen Ausweisen fiel das Drei-Punkte-Symbol besonders verdächtig auf, und später (im Trailer) sah man es wieder: auf den Militärautos. Der Vater von Josh arbeitete an einem Geheimprojekt, er forschte über alternative Energiequellen extraterrestrischer Natur. Anscheinend wusste zu viel. Und sein Projekt schien völlig aus dem Ruder zu laufen, sodass er in eine Heilanstalt eingewiesen wurde. Ein altes Überbleibsel seines Vaters wurde in Form dieses Fotos entdeckt. (MM)
Dann – METAEBENE – kamen neue Trailer zu Super8, und jedes Mal am Ende des Clips entdeckte man neue Bilder, die auf einer subliminalen Ebene sekundenschnell vorbeiflogen. Diese Bilder führten uns wieder in die fiktionelle Ebene hinein. So etwas gab es noch nie: man kommunizierte mit uns Spielern mittels der Trailer. Man ging sogar soweit, dass beim gleichen Trailer auf der offiziellen Filmseite täglich die versteckten Inhalte ausgewechselt wurden, und das: wochenlang. So dass man bald über eine große Anzahl von Fragmenten verfügte.
Zum Beispiel „VITASRELIC“. (MM)
Mit diesem Begriff – wie es sich später herausstellte – bezeichnete man die besagten extraterrestrische Energiequellen. Doch nicht nur das. Anagramme sind hier sozusagen an der Tagesordnung: so fand man bald den Blog „https://revalistic.com/„, der von einer Verschwörungstheoretikerin geführt wurde. Sie forschte ebenfalls über die alternative Energien und fand Dokumente, in welchen in geheimen Zusammenhängen der Name Josh immer wieder explizit erwähnt wurde. Es stellte sich heraus, dass sie auch diejenige war, die bei Josh eingebrochen war – um klassifizierte Dokumente zu schützen. Schließlich hackte sie sseinen Blog, um auf sich aufmerksam zu machen.
Sie warnte Josh zudem vor Mysterio, der es nur auf diese Dokumente abgesehen habe.
Dann stellte sich heraus, dass ihr Name Sarah war – genau, wie der Name von Josh’s Kollegin, deren Vater ebenso verschwunden war.
Verständlicherweise war Josh zunächst aufgebracht, doch nun ging es auch darum, herauszufinden, wer sein Vater war, und was Mysterio von ihm eigentlich wollte. Daher entschloss er sich doch dazu, sich gemeinsam mit Sarah auf die Suche nach der Wahrheit zu begeben. Bis Sarah von Mysterio entführt wurde…
Links
Soweit ist die Geschichte bis zum heutigen Tag. Ein ganzes Jahr lang läuft sie bereits – manchmal schleppend, manchmal rennend und immer intensiv. Und kaum fangen die Spieler an, die Geduld zu verlieren, werden sie mit einer neuen Entdeckung konfrontiert. Wie es weiter geht, kann man auf folgenden Seiten erfahren:
IG
scariestthingieversaw.com – die PC-Konsole, Kommunikationsmittel zwischen Josh und Mysterio (in einigen Fällen braucht man das Passwort: toadfish112) hooklineandminker.com – Blog von Josh https://revalistic.com/ – Blog von Sarah https://revalistic.com/explanation (Passwort: BXTSLWK729) – Chat mit Sarah, der weiter geführt wird, falls Sarah überlebt. Der bis jetzt letzte Eintrag (s. oben) gehört Mysterio, der Sarah entführt haben soll.
Semi-IG
rocketpoppeteers.com – Rocket Poppeteers wird ähnlich eingesetzt wie Slusho im Cloverfield ARG. Anders gesagt: die Verbindung zwischen RP und Josh’s Geschichte ist noch nicht klar, doch RP erweist sich als eine Art Social Treff für die Super8-Fan – mit seltsamen Hintergrundsinformationen, Spielen, und eventuell noch nicht entdeckten Hinweisen. Dafür aber – mit schönen ARG Swags (MM) s8editingroom.com – Ein „Dokumentar“-Film über die Entdeckung und Forschung von Vitas Relic. Der Film ist zerstückelt auf kleine Fragmente, die nach und nach freigeschaltet werden.