Come Out & Play 2010 in New York

Das Come Out & Play-Festival ist ja bereits seit einigen Jahren ein feststehender Begriff. Im Jahr 2007 fand es sogar im Zusammenhang mit der Crossmedia-Conference Picnic in Amsterdam statt. In diesem Jahr stellen die Organisatoren allerdings wieder New York für ganze 3 Tage auf den Kopf, denn vom 4. bis 6. Juni findet es in der Nachbarschaft des Brooklyn Lyceums statt. Dort wird auch das Hauptquartier, also die Anlaufstelle für Spielpläne, Verabredungen und zum gemeinsamen Austausch sein.

Welche Spiele letztendlich beim COAP-Festival gespielt werden, steht noch gar nicht 100% fest. Wenn du noch eine gute Idee für ein Spiel hast, so kannst du diese bei den Festival-Organisatoren noch einreichen. Welche Grundlagen dein Spiel erfüllen musst erfährst du auf der Seite, auf der du das Spiel einreichen kannst. Die Einreichungsfrist wurde auf den 19. April verschoben.

Einige Spiele aus den Vorjahren stehen allerdings schon jetzt auf dem Programm. So darf zum Beispiel Cruel 2 Be Kind von Jane McGonigal und Ian Bogost ebenso fehlen wie Janes Cryptozoo oder der Verlorene Sport von Olympia. Und natürlich ist auch Ken Eklunds Spy School mit von der Partie.

Greg Trefry, einer der Festival Mitbegründer und Autor des Buches „Casual Game Design: Designing Play for the Gamer in ALL of Us“ gab gegenüber Marie Lamb von ARGN bekannt, dass es eine bunte Mischung verschiedenster Spiele geben werde. Einige davon würden auf technische Hilfsmittel zurückgreifen, andere nicht. Er sei jedoch schon sehr erwartungsvoll auf die location-based Games, die man als Apps auf dem eigenen Smartphone installieren könne.

Happy Gaming!

Wenn ihr euch vorab schon einmal mit den anderen auf Facebook austauschen wollt, so gibt es hier die COAP-Fansite und den Event-Eintrag.

 

Epic Win! – Wie Gamer die Welt verbessern können

Jane McGonigal ist Game-Designer von ganzem Herzen. In ihrem TED Talk Gaming can make a better world spürt man förmlich die Faszination, die Spiele auf sie ausüben, wenn sie von dem Potenzial spricht, das aus diesen Spielen hervorgeht. Genau dieses Potential ist es, dem sie sich und ihre Arbeit verschrieben hat.

Bereits mit World Without Oil gelang es ihr, Teilnehmer in ein Szenario zu versetzen, aus der sie gemeinsam einen Ausweg finden mussten. In dem gar nicht mal so weit von der Realität entfernten Szenario einer Welt ohne Öl fanden die Teilnehmer verschiedenste Wege um ohne diese Ressource zu überleben.

Dabei setzt Jane in ihren Projekten genau auf diese Motivation, die Computerspieler auch in World of Warcraft erfahren. Anreiz dafür ist der Epic Win, der den Teilnehmer in eine Situation von positiver Überraschung versetzt. Diesen gilt ist in der realen Welt ähnlich abzubilden wie es die virtuellen Welten von World of Warcraft schaffen. Erst dadurch lassen sich auch reale Probleme mit der gemeinsamen Kraft der Teilnehmer lösen.


Wenn ihr Euch nach diesem TED Talk selbst in die  Bewältigung realer Probleme stürzen wollt, so werft doch einen Blick in Janes aktuelles Projekt EVOKE.

Inception – Your mind is the scene of crime

Im Sommer kommt ein neuer Science-Fiction Thriller in die Kinos, zu dem es bislang so gut wie keine Informationen gibt. Lediglich ein erster Trailer macht das, was man normalerweise von einem Trailer erwartet: Er erzeugt Spannung und Lust gleichermaßen auf den Film. Der Rest bleibt wohl bis zur Veröffentlichung das Geheimnis von Regisseur und Drehbuchautor Christopher Nolan, der schon mit The Dark Knight positiv überzeugte.

Das stimmt so nicht ganz, denn auf Sci Fi Wire ist heute eine Informationen zu Nolans Film durchgesickert, der Inception – Your mind is the scene of crimeheißen wird. Der Artikel verlinkt auf die Website Pasivdevice.org, auf der man eine Bedienungsanleitung für ein Gerät vorfindet. Jenes wird im Film dazu verwendet, sich selbst ein Somnacin genanntes Mittel zu verabreichen. Gerüchten zufolge handelt es sich dabei um eine Droge.

Aus dem bebilderten Instruction Manual MV-235A erfährt auch, dass PASIV die Abkürzung für Portable Automated Somnacin IntraVenous ist und wer genau schaut und die Hinweise richtig deutet, der gelangt über die Hinweise auf eine weitere Webseite.

Es handelt sich dabei um die Seite Mind-Crime.com. Dort blickt man zunächst auf das Bild eines kleinen Kreisels. Klickt man ihn an, gelangt man auf eine Unterseite, auf der sich nach der Installation eines 3D-Plugins für den eigenen Browsers ein Blatt mit Kästchen öffnet. Hier kann man nun Einen Anfang und ein Einde einzeichnen und die beiden miteinander verbinden. Ist man damit fertig, vervollständigt sich das ganze zu einem Labyrinth, aus dem eine Stadt heraus erwächst. Diese kann man speichern und sogar andere dazu herausfordern, sich in der Stadt zurechtzufinden.

Wohin das ganze führt, was als nächstes kommt und welche Informationen uns als nächstes erreichen, das wird sich schon bald zeigen. Zumindest wird in denUnforen schon wieder fleissig darüber diskutiert. Sei dabei!

IGDA SIG ARG veröffentlicht Umfrageergebnisse

Die International Game Developers Association (kurz IGDA) beheimatet eine Vielzahl von sogenannten Special Interest Groups (kurz SIG). Vor einiger Zeit hatte sie deshalb in der SIG Alternate Reality Games Puppetmaster und ARG-Spieler gleichermassen dazu aufgerufen, an einer Umfrage teilzunehmen.

Nun hat Andrea Phillips, die derzeit die SIG Alternate Reality Games leitet, die Ergebnisse dieser Umfrage in einer Präsentation zusammengestellt und aufArgology.org veröffentlicht. Die Ergebnisse lassen sich dabei grob in zwei Gruppen teilen.

Der Erste Teil der Präsentation unternimmt eine demographische Betrachtung der Befragten, während im zweiten Teil der Präsentation eher Gehalts- und Arbeitsbedingungen von hauptberuflichen Puppetmastern eine Rolle spielen. Viele Ergebnisse spiegeln das wieder, was viele Beteiligte bereits wussten. Dennoch halten die Ergebnisse auch die eine oder andere Überraschung bereit.

2010 IGDA ARG SIG Survey

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Wie Andrea in ihrer Auswertung zu der Präsentation weiter schreibt ist bereits bei der demographischen Auswertung die erste Überraschung zu sehen, denn nach der Auswertung sind nur etwas mehr 1/4 der ARG-Spieler weiblich. Und noch überraschender schaut es gar bei den ARG-Entwicklerinnen aus. Verglichen mit der Verteilung der Geschlechter in der traditionellen Spiele-Entwicklung sind diese Werte zwar etwas besser, aber von Gleichheit kann hier noch keine Rede sein.

Die Frage nach der ethnischen Herkunft und deren Ergebnisse war in Andreas Augen sogar noch erschreckender. Sie ruft deshalb zu einem gemeinsamen Brainstorming auf, um hier eine Grundlage für eine viel stärkere Vielfältigkeit in der Zukunft schaffen zu können.

Im Bereich der Auswertungen zum Thema Gehalt und Arbeitsumfeld waren die Ergebnisse weniger überraschend. Der Großteil der ARG-Arbeiten wurde im letzten Jahr auf Freelance-Basis bewältigt. Die meisten haben dabei Arbeiten in allen möglichen Bereichen erledigt, mit Ausnahme der Darstellung einer Figur, was etwa nur 1/3 aller Befragten tatsächlich auch schon einmal getan haben.

Diese Umfrage war nur der erste Schritt und es ist erfreulich, dass schon viele daran teilgenommen haben. Im nächsten Jahr sollte in jedem Fall wieder eine solche Umfrage durchgeführt werden – auch damit man deren Ergebnisse mit denen der diesjährigen Umfrage vergleichen kann.

 

 

15 Fragen an Vladimir A.

Zu Ostern gibt es mal wieder ein neues Interview aus der „15 Fragen an“ Reihe. Zu Gast ist diesmal Vladi aka Merzmensch. Er ist uns als Spieler und Puppetmaster aus vielen ARGs bekannt. In seinem Blog https://merzmensch.blogspot.com/ berichtet er auch immer aktuell davon. Nun möchten wir ihn mal mit unseren Fragen durchleuchten. Was dabei herausgekommen ist, könnt Ihr in seinen 15 Antworten nachlesen.

1) Wie und wann bist Du mit ARGs in Berührung gekommen?

Das erste mal bin ich mit ARG im Jahre 2007 in Berührung gekommen. Damals bin ich auf die virale Kampagne um den Film „Cloverfield“ gestoßen. Dabei war dies eher nicht ein „ARG“, sondern ein „ARE“ (Experience), weil die Spieler kaum Einfluss auf das Geschehen hatten. Dafür war die Interaktion mit Charakteren sehr spannend gestaltet. Diese Interaktion hat mich sofort in ihre Bahn gezogen. So bin ich zu Unfiction gekommen. Und danach zu Patmo-Foren.

2) Hast Du auch an einem ARG als Spieler teilgenommen? Wenn ja, an welchem?

Ich nehme seitdem an zahlreichen ARGs als Spieler teil. Ich habe in meinem Blog, den ich dem Thema ARG widme, eine ARG-Review für das vorletzte Jahr gestartet. Alles in allem habe ich bis jetzt an ca. 20 ARGs als aktiver Spieler teilgenommen. Vor allem möchte ich folgenden ARGs erwähnen, die mich fasziniert haben: Cloverfield, The Conspiracy 08, Final Mill (Van Velsenmeer Foundation), Join the pirates und Star Trek ARG.

3) Bei welchem ARG warst Du Puppetmaster/ BHTS (behind the scenes; hinter dem Vorhang) und was war deine Aufgabe dabei?

Nachdem ein sehr spannendes ARG, das ich gespielt hatte (V.I.T.D. = Vengeance Is Their Duty), leider platzte, habe eine Hommage an dieses ARG gemacht. Ich startete mein ARG „Hans Altmann – Looking for a Hideout“ und führte es bis zum bitteren (aber eigentlich glücklichen) Ende. Diese neue Perspektive auf die Alternative Realitäten hat mich sehr beeindruckt: ich habe erkannt, dass nicht nur das Spielen an sich interessant ist. Das Schreiben der Geschichte und die Interaktion mit Spielern als Puppetmaster war ebenso ein einmaliges Erlebnis.

Danach habe ich noch an zwei ARGs aktiv als PM bzw. BHTS teilgenommen. Bei „Eklipse Global“ übernahm ich den Part des japanischen Professors KUROMORI Toshio und drehte seine Filme inklusive Videoantworten auf die Beiträge der Spieler zum Wettbewerb auf https://eklipseglobal.wordpress.com/. Ebenso habe ich eine etwas ungewöhnliche Rolle meiner Selbst gespielt, als ein ARG Spieler namens Merzmensch, der am Ende der Geschichte von einem Monster gefressen wird.

Dieses ARG wurde von einem von mir hoch geschätzten, aber gleichzeitig völlig unbekannten Puppetmaster geführt (er hat u.a. The Conspiracy 08 und V.I.T.D. geschrieben und ausgeführt). Auch wenn ich mit ihm monatelang im Kontakt blieb, konnte ich nur rausfinden, dass er aus Texas stammt. Später habe ich an seinem zweiten ARG „Soviet Star“ aka „Psychosis-trio“ teilgenommen (doch eher am Rande, da ich nicht so viel Zeit hatte).

4) Welches ARG ist aus deiner Sicht bisher das Beste gewesen? Und Warum?

Das bereits erwähnte ARG „The Conspiracy 08“ hat mich vor allem beeidruckt. Es war ein Grassroot (kein kommerzielles, sondern eher privat geführtes ARG). Alle Charaktere waren sehr verschieden und lebendig (auch wenn sie nur von einem PM in Chats und Emails gespielt wurden). Auch die Verschmelzung der Fiktion und Realität war sehr gelungen: anfangs war es ein Spiel über Verschwörungen, das explizit in Texas am Campus von A&M für die Studenten dieser Universität gedacht war. Dann jedoch platze das Spiel, da einige Studenten das Ganze für bare Münze nahmen und sogar Polizei-Einsätze involviert waren. Der Puppetmaster hat sich vor uns entschuldigt, dass das Spiel so plötzlich abgebrochen werden soll. Danach jedoch kontaktierte uns ein Freund eines Spielers, der dieses ARG spielte und dann plötzlich verschwand. So fing die eigentliche Geschichte an, in der die Wirklichkeit und Fiktion auf gelungene Weise verschachtelt waren.

5) Was war für Dich die lustigste/ amüsanteste Situation während eines ARGs, egal ob als PM oder als Spieler?

Jede Interaktion mit Charakteren bleibt in Erinnerung. Ich kann nur einige Momente aufzählen, die mich emotional berührten (sowohl positiv als auch negativ)

  • Cloverfield: HUD, der Kameramann aus dem Film, hat auf MySpace zusammen mit mehreren Freunden eine interaktive Comic-Geschichte geschrieben. Ich war sehr begeistert, als er meine „künstlerischen“ Beiträge annahm – das war ein wundervolles Gefühl, von einer fiktiven Figur akzeptiert zu werden. (s. den Beitrag, meine Figur hieß „Endoman“)
  • “The Conspiracy 08”: es gab eine sympathische japanische Office Lady, die zum Spaß ins Büro eine Wasserpistole mitnahm. Doch eines Tages wurde ihr Office von schwerbewaffneten Einsatztruppen überfallen. Sie saß unter dem Tisch mit ihrer nichtigen Wasserpistole und chattete mit mir, weil ich die einzige Person war, die mit ihr zu dem Zeitpunkt in Kontakt stand. Während ich versuchte, ihr Tipps zu geben (mit großer Hilfe der Spieler in Forum, aus dem Gebäude zu verschwinden, wurde sie eliminiert. Diesen virtuellen Live-Event werde ich wohl nie vergessen… (s. komplettes Script unserer letzten Unterhaltung)
  • „Join the Pirates“ – das war mein erster Liveevent. Ich musste zusammen mit anderen Freunden und Mitspielern eine DVD mit wichtigen Daten aus den Händen einer kaltblutigen Killerin „retten“. Als ich nicht mehr wusste, was zu tun wäre, schnappte ich mir in einem Blackout-Zustand die ganze Tasche dieser Killerin und suchte im Versteck nach der DVD. Dann fand ich privaten Sachen der Schauspielerin, war von meinen Taten angeekelt und brachte die Tasche zurück. Ich habe zwar diesen Live-Event auf eine unkonventionelle Art und Weise behandelt, aber das nächste mal werde ich wieder gerne daran teilnehmen. Nur bitte keine Entführungsaufgaben mehr für mich J (Hier der komplette Bericht zu diesem Live-Event)
  • Final Mill. Die Geschichte war sehr schön geschrieben, aber vor allem habe ich mich auf eine Figur gefreut, die auch später in „Join the Pirates“ erwähnt wurde: Pawel Tchelawekmarta. Der Nachname war eigentlich ins Russische übersetzte „Merzmensch“. Und die Interaktionen mit dieser Figur waren daher für mich mit einer persönlichen Meta-Note versehen

Alles in allem, haben mich besonders die Momente berührt, als die Charaktere nicht leblos und geschrieben wirkten, sondern mit mir direkt interagierten.

Achja, nachdem Conspiracy 08 als mein erstes zu Ende geführtes ARG abgeschlossen war (Cloverfield war leider auf seltsame Art und Weise abgebrochen), fühlte ich eine Art Euphorie, da ich, zusammen mit duzenden mir unbekannten Mitspielern, an einer gemeinsamen Geschichte aktiv teilnehmen und alle Rätsel lösen konnte. Das Gefühl der erfolgreichen kreativen Mitarbeit hat mir eingeflüstert: mein Alter Ego gehört in Alternate Reality.

6) Erinnerst Du Dich an eine Situation aus einem ARG, die Du lieber aus deinem Gedächnis streichen würdest?

Manchmal, am Anfang eines ARGs überfällt mich Zweifel, ob es überhaupt ein ARG ist (wenn sich die Geschehnisse ziemlich realistisch und ohne jegliche mystische Nuance entwickeln). Und jede Enthüllungen über das Nicht-ARG-Sein ist natürlich frustrierend. Manchmal sogar beängstigend und befremdend. Wie beispielweise die seltsame Geschichte um Goldman Detectives, wo man langsam erkannte, dass es eine Art ARG-Veräppelung ist.

Eine andere Geschichte, bei der ich z.Z. nicht genau weiß, ob es ein ARG oder Realität ist, war mein Chat mit einer ganz zufälligen Person, die angeblich (oder vielleicht doch nicht angeblich) Erinnerungsstörungen hatte. Das Gespräch an sich verlief sehr unter dem Zeichen von ARG, aber gleichzeitig überkam mich der Zweifel, da dieser Kontakt auf eine äußerst zufällige Art und Weise zustande gekommen ist. Nun versuchte ich rauszufinden, ob es ein Rabbit Hole war, oder ob ich mit einem Hilfebedürftigen gesprochen habe. Denn der zweite Fall hätte mir bestimmt einige Gewissensbisse bereitet, auch wenn mein Chat mit dieser Person auf sie therapeutisch positiv auszuwirken schien.

7) Wie erklärst / beschreibst Du deiner Familie/ Verwandten und Freunden den Begriff ARG und wie reagieren sie darauf?

Ich erkläre ARG als interaktive Kunstart, als eine erweiterte Form der Literatur, an der man sich als ein aktiver Rezipient beteiligen kann. Die Figuren sind dabei normalerweise völlig kontaktfreudig, und der Plot kann man unter Umständen veränden. Vor allem erwähne ich immer die Cross-Media-Vorteile von solchen Projekten: dadurch werden die guten ARGs zu einem Gesamtkunstwerk (ich habe zu der Idee des Gesamtkunstwerks eine ganz persönliche Bindung, da ich über Kurt Schwitters, der multimediale Gesamtkunstwerke schuf, meine Doktorarbeit schreibe). Es gehe nicht bloß um den Konsum des Entertainments, sondern um eine rege Teilnahme. Und nachdem ich es auf diese Art und Weise erklärt habe, verstehen meine Gesprächspartner nicht nur mein Enthusiasmus bezüglich ARGs, sondern fragen oft selbst nach den Teilnahmemöglichkeiten.

8) Welche drei Dinge sind auf jeden Fall notwendig um ein gutes ARG auszumachen?

  • Guter Plot/Geschichte
  • Gut durchdachte Interaktionen
  • PMs sollten flexibel sein, und auch bereit sein, die Geschichte zu verändern, wenn die Interaktion mit Spielern es erfordert.

9) Hast Du einen Lieblingscharakter aus einem ARG?

  • Tanaka Yori aus „The Conspiracy 08“
  • Geoff Greatbatch aus “Star Trek ARG” (er wurde sehr sympathisch konzipiert, vor allem hat er nicht bloß die Geschichte weitergetragen, sondern auch sehr persönlich kommuniziert.)
  • Mehrere charismatische Figuren aus Join the Pirates

10) Arbeitest Du gerade an etwas Neuem? (wenn Du es sagen möchtest/ darfst?)

Ich habe vor, eine neue Geschichte zu starten, kann aber dazu nicht so viel sagen. Nicht nur wegen der Puppermaster-Geheimnistuerei, sondern auch weil noch nichts so richtig konzipiert ist. Daher weiß ich nicht, wann ich damit publik werde – diesen Sommer oder nächstes Jahr. Wenn überhaupt.

11) Welches Rätsel/ Puzzle aus einem ARG findest Du als besonders gelungen und hattest Spaß dabei? Kannst Du uns auch sagen warum?

Ich mag Puzzles, die man alleine nicht imstande ist, zu lösen. Glücklicherweise gibt es sehr viele solche Rätsel in den gegenwärtigen ARGs, so dass ich sie nicht alle aufzählen möchte. Vor allem ist aber das Spannendste, die Mitspieler zu Rate zu ziehen, und jede/r Mitspieler/in bringt die eigenen Fähigkeiten rein. Conspiracy 08 hatte viele solche Rätsel, die man teilweise nur zusammen lösen konnte, weil jeder Mitspieler ein Teil des Rätsels erhalten hat. Dieses Rätsel war nur dann lösbar, wenn alle beteiligten all ihre Kenntnisse zusammen bringen.

12) Hast Du etwas wie ein Motto/ Leitgedanken während Du eine ARG organisierst und spielen lässt?

Gebe den Spielern Freiheit, dann werden sie den Regeln deines Spiels folgen.

13) Wolltest Du schon mal in irgendeiner Situation alles hinwerfen und aufgeben? Was ist passiert?

Als Spieler: es gab manchmal einige Sackgassen, dabei haben die PMs nicht immer geholfen und immer nur gewartet, bis wir es schaffen. Das hat die Motivation nicht gerade aufgebaut.

Als PM: leider habe ich noch nicht so viel Erfahrungen als PMs, und meine bisherigen Erfahrungen waren eigentlich allesamt positiv. Vielleicht nur: man soll die Spieler nicht unterschätzen. Die Zusammenarbeit ist meistens von solcher überraschenden Intensität, so dass einige Rätsel, die Du speziell mit hohem Schwierigkeitsgrad entwirfst, um etwas Zeit zu gewinnen, in der Gruppe innerhalb weniger Stunden gelöst werden. Natürlich, so soll es eigentlich mit ARGs funktionieren. Daher: benutze nie komplexe Rätsel, um die Zeit zu gewinnen (während Du beispielweise an weiterer Plotentwicklung arbeitest). Das kann nur zur allgemeinen Meta-Frust führen.

14) Gab es für Dich ein Ding, das Dir etwas bedeutet hat und Du nicht weggeben wolltest, aber Du weggeben musstest, da es der IG- Charakter weggeben musste?

Bis jetzt war ich sehr froh, als ein Charakter an die Spieler etwas zu schicken oder wegzugeben. Aber ich schließe es nicht aus, irgendwann sich von etwas wichtigem trennen zu müssen, der Geschichte zugute. Ich denke, „Swag“ (oder Beute) ist als eine materielle Erscheinung einer Alternativen Realität immer sehr produktiv. Jeder Spieler freut sich, wenn er ein Päckchen mit weiteren Hinweisen erhält. Das ist eher Extra, aber man darf es als ein Puppetmaster nicht unterschätzen.

15) Wie sieht deiner Ansicht nach die Zukunft der ARGs aus?

Ich denke, ARG wird sich langsam vom Netz in die Gesellschaft verlagern (wenn man heutzutage dazwischen eine Grenze zu ziehen vermag). Der Stereotyp der Virtualität von ARG ist ja auch mittlerweile verdrängt worden – nach den medienpräsenten Live-Events bei The Lost Ring, Dark Knight und anderen prominenten ARGs.

Vielen Dank Vladi, dass Du Dir die Zeit genommen hast und unsere Fragen beantwortet hast. Wir würden uns freuen, wenn es bald wieder ein neues ARG von/mit Dir geben würde.

Frohes Osterfest!

Die ARG-Reporter wünschen ein frohes Osterfest!

Wie man gut im Bild sehen kann ist die kleine Einstein noch auf der Suche nach passenden Verstecken für ihre Osternester. Aber inzwischen hat sie alles gut verstecken können.

 

What happened to Sarah?

Mitten in der Nacht wacht Sarah auf. Um sie herum ist es dunkel, aber nicht richtig dunkel. Ein schwach pulsierendes Licht versetzt die Nacht in einen Zustand der Dämmerung. Als Sarah aufsteht und ihr Haus verlässt, gewinnt man den Eindruck, als sei sie von einer fremden Kraft gesteuert. Schritt um Schritt geht sie die Stufen von ihrem Haus zum Ufer des Sees hinab und steht dort auf dem kleinen Anleger einer leuchtenden, schwebenden Kugel gegenüber. Sie kniet sich nieder, streckt ihre Hand danach aus und verschwindet plötzlich.

Ein bisschen erinnert die Kugel an eine Erscheinung aus der TV-Serie 4400. Dennoch handelt es sich bei What happened to Sarah?, das offiziell The Curtain heißt, um eine Mischung aus Online-Game und Webserie.  Auf der Seite findet man auch den Hinweis, dass das Projekt als Showcase der Arbeit einer kleinen Gruppe von Filmemachern, Designern und Transmedia-Storyteller ist. Und die Geschichte beginnt gerade erst, sich richtig zu entfalten. Schon jetzt stehen verschiedene Videos, Websites, Emails und Social Networking-Sites den Teilnehmern offen und die Anteilnahme bei der Suche nach Lösungen auf die bisherigen, kryptischen Ereignisse befindet sich bereits auf einem hohen Niveau.

Bisher wissen wir, dass Sarah DiMichaela bei dem Buchhaltungsunternehmen Goldman and Dawn eine neue Stelle im Bereich der Neukunden-Akquise angenommen hatte. Deren Firmen-Slogan „There’s Magick in our numbers!„wirkt zunächst, als würden Goldman and Dawn seltsam magische Praktiken in ihrer Buchhaltung vollführen. Außerdem kündigen sie an, schon bald auch freie Webseminare auf ihrer Webseite anzubieten. Das erste dieser Seminare trägt den Titel „Strategic Thelemic Accounting“ und stellt somit auch gleich eine Verbindung zum Thelema College her, an dem Sarahs Bruder Vincent der Dekan ist. Das College hinterlässt ebenfalls einen sehr seltsamen Eindruck, denn es stellt sich auf der Webseite selbst als die führende Institution für die Erweiterung des Geistes und des menschlichen Wesens vor.

Das College stellt noch eine weitere Verbindung auf: Robert K. Maxwell, Absolvent des Colleges von 1993. Er hat einen sehr kontrovers diskutierten Bestseller mit dem Titel „The Hidden Secret Of All Creation“ geschrieben, den auch Sarah vor kurzem gelesen hat.

Wer sich nun auch bei diesem College anmelden will, der sollte schnell diesen Bogen ausfüllen, sich ein eigenes Siegel malen und dieses dann in diese Flickr-Gruppe hochladen. Zwar findet momentan viel der Interaktion per Email statt, aber man kann vieles entweder in den Unforen oder hier in den ARG-Reporter-Forennachlesen und natürlich auch mitdiskutieren. Um die Suche nach Sarah effektiver zu gestalten, hat der Familienfreund Neil Desmarais auch eine Facebook-Gruppe ins Leben gerufen, auf der immer wieder aktuelle Informationen zu finden sind und über die man sich dort ebenfalls austauschen kann.

Umfrage | Bachelorarbeit zum Thema Alternate Reality Games

Julia Marquart ist an uns herangetreten und fragte uns, ob wir sie bei ihrer Bachelorarbeit unterstützen. können In ihrer Arbeit befasst sie sich mit dem Thema Alternate Reality Games und untersucht dabei auch die Marketing-Aspekte von ARGs.

Jeder, der schon einmal bei einem ARG teilgenommen ist dazu eingeladen auch bei der Umfrage mitzumachen. Dabei ist es egal, ob ihr aktiv mitgerätselt oder aber nur passiv mitgelesen habt. Also macht bitte fleissig bei ihrer Umfrage mit.

 

Lewis Hamilton: Secret Life

Vor einigen Wochen kamen die ersten Gerüchte auf, dass der Formel 1 Weltmeister von 2008, Lewis Hamilton, ein geheimes Leben führt. In der letzten Woche verdichteten sich diese Gerüchte durch ein Video, das im Internet auftauchte. Es zeigt, wie der junge Brite in ein gut gesichertes Haus vorbei an allen Sicherheitsmaßnahmen eindringt und etwas entwendet. Um was es sich dabei handelt bleibt dabei im Dunkeln.

Handelt er vielleicht im Auftrag von jemandem, der bisher noch völlig unbekannt ist? Warum bricht er überhaupt in dieses Haus ein? Und was hat er wirklich entwendet? Das Video endet jedenfalls damit, dass er von Wachhunden über den Rasen verfolgt so gerade entkommen kann.

Ebenfalls vor rund einer Woche ist auch die Website Secret Lewis online gegangen. Dort kann man sich unter anderem noch einmal das Video anschauen. Außerdem zählt auf der Seite ein Countdown herunter, der in etwas weniger als 7 Stunden beendet wird. Wer nicht mehr so lange warten kann, für den besteht die Möglichkeit über den ebenfalls auf der Seite verlinkten Twitter-Feed schon einmal einige Blicke in die letzten Tage des geheimen Lebens von Lewis Hamilton zu werfen. Es gibt auch ein Eingabefeld, in dem man seine Email-Adresse hinterlassen kann, für den Fall, dass man zum Ablauf des Countdowns eine einmalige Erinnerungsmail erhalten möchte.

Im Forum sammeln sich auch schon einige, die gespannt darauf warten, was passiert, wenn der Countdown abläuft. Seid ihr dabei das geheime Leben des Lewis Hamilton zu entdecken?

Nanas kleine Welt

Die junge Forscherin Nana hat es geschafft. Sie hat eine Maschine entwickelt, mit der sie sich so stark verkleinern konnte, dass sie sich nun auf Entdeckungstour in der Nanowelt befindet.

Lange Zeit wurde unser Verständnis für den Begriff „klein“ von den Dingen bestimmt, die wir mit dem eigenen Auge ohne weitere Hilfsmittel noch wahrnehmen konnten. Erst mit der Entdeckung der Mikroskopie wurde der Begriff angepasst, denn plötzlich war es möglich kleine Objekte und Lebewesen stark vergrößert zu betrachten und so neue Details dieser kleinen Welten zu erkennen.

Heute stehen uns ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung um einen Blick in diese Welten zu werfen. Mit Hilfe von besonderen Elektronen-Mikroskopen können wir uns zum Beispiel einen Eindruck vom atomaren Aufbau eines Objektes machen. Genau das ist auch das Forschungsgebiet von Nana Fuchs.

[youtube]MAXRWlYX0mA[/youtube]

Mit ihrer Maschine, die ein bisschen Ähnlichkeit mit einem Fahrstuhl hat, verkleinerte sie sich selbst auf Nanogröße um dort besser forschen zu können. Von dort berichtet sie täglich über neue interessante Dinge die sie entdeckt hat oder die mehr über das Feld der Nanotechnologie informieren. Ihre Expedition hat nur einen Haken: Ohne fremde Hilfe kann sie sich nicht wieder auf Lebensgröße zurückverwandeln.

Genau deshalb hat sie aber vorgesorgt. In und um Mannheim herum hat sie an besonderen Orten Karten deponiert, die für den Rückwandlungsprozess benötigt werden. Wo sich diese Karten befinden kann man herausfinden, wenn man den täglichen Hinweisen von Nana auf ihrer Seite oder über ihren Twitter-Feed folgt.

Mit Hilfe der aktuellen Hinweise konnten die Mannheimer so zum Beispiel schon eine Karte in einem stabförmigen Gebäude in Mannheim finden, dass sich direkt neben einer grünen Oase befindet. Hat man eine Karte gefunden, kann man diese auf der Webseite der jungen Forscherin aktivieren und kann dadurch in weitere Geheimnisse eintauchen.

[youtube]N7n-Fnf4wIo[/youtube]

Es ist übrigens kein Problem, wenn ihr mitmachen wollt aber nicht aus Mannheim seid. Sobald in Mannheim eine gefundene Karte aktiviert wurde, steht diese allen anderen über die Webseite zur Verfügung. Die erste Karte kann zum Beispiel hier heruntergeladen werden. Anschließend druckt man sich die Karte aus und kann sie auf der Webseite einsetzen.

Ganz allein hat sich Nana Fuchs übrigens nicht auf ihre Entdeckungstour gemacht. Ihr ständiger Begleiter ist ein kleines, weißes Kaninchen namens Einstein. Der Kleine begegnet einem auch noch an anderen Stellen in dieser Experience und hilft einem dabei Nanas Forschungsgebiet besser kennenzulernen.

Wer also schon immer mal in die Nanotechnologie eintauchen wollte, der hat nun hier die passende Möglichkeit. Für alle eifrigen steht auch eine aktuelle Aufgabe an: Fotografiert Dinge in eurer Umwelt, die mit Nanotechnologie verbessert oder verändert wurden und ladet sie auf der Facebook Seite zu Nanas kleine Welt hoch. Wenn ihr nicht bei Facebook seid, dann könnt ihr Nana Euer Foto auch per Email schicken. Unter allen Einsendungen wird ein Exemplar des Buches Little People verlost. In welchem Regal stand noch gleich die Sonnencreme, die durch Nanotechnologie einen besseren Sonnenschutz bietet? 😉

 

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