Transmediale Zahlen, Daten und Fakten von 2011

Die ARG-Reporter nehmen die Zahlen, Daten und Fakten des Jahres 2011 genauer unter die Lupe.

Zwei Tage nach Weihnachten neigt sich das Jahr 2011 umso mehr dem Ende entgegen und alle fiebern bereits auf die Nacht namens Silvester zu. Dies ist Grund genug für uns, einmal unsere eigenen Zahlen genauer zu betrachten. Seid Ihr bereit für ein paar Überraschungen? Oder vielleicht habt ihr Euch das auch alles schon gedacht und somit ist es kalter Kaffee für Euch? Lasst es uns ruhig in beiden Fällen wissen!

Der überwiegende Einsatz von Alternate Reality Games fällt bei uns in Deutschland immer noch den Marketing-Zwecken zu. Da wir in medialer Hinsicht auch eher ein Land der Bücher statt des Filmes sind, so war es nicht verwunderlich, dass die erste Hälfte des Jahres von Transmedia Projekten aus der Buchbranche bestimmt wurde.

Den Auftakt hierzu gab es vom Hoffmann und Campe Verlag, die den Thriller Cagot des Autors Tom Knox mit dem Alternate Reality Game namens Unberührbar einführten. Interessant dabei ist, dass die Medien des ARGs großteils auch in eine enhanced E-Book-App namens Cagot eingeflossen sind, die den Abschluss dieses Transmedia Projektes darstellte.

Gleich im Anschluss daran folgte ein gewagtes Experiment. 8 Jugendliche wurden nach Berlin in den alten Fichtebunker eingeladen. Sie mussten sich in Besser du rennst! ihren Weg durch ein Labyrinth von Gängen, Fallen und Monstern und durch die Dunkelheit schlagen. So ähnlich muss es auch den Jugendlichen im Roman Die Auserwählten – Im Labyrinth von James Dashner, erschienen im Carlsen Verlag, ergangen sein.

Das Alternate Reality Game Wer ist der Regler? schloss sich ebenfalls gleich an. Es war für das Buch Der Regler aus aus dem Scherz Verlag geschrieben von Max Landorff. Das Finale dieses ARGs fand in einem alten Regel- und Umspannwerk statt, in dem der Regler den die Teilnehmer schon im Verlauf des ARGs kennenlernen konnten, während einer Ausstellung eines japanischen Künstlers aus dem Buch vorlas.

 

 

 

 

 

 

In der zweiten Hälfte des Jahres wechselte das Metier der Alternate Reality Games nun überwiegend in den Film-Bereich. Hier steckten überwiegend Produktionen aus Hollywood hinter den Alternate Reality Games.  So stellte die Jagd nach den Filmschnippseln von J. J. Abrams Super 8 mit Erscheinen des Filmes im Sommer 2011 diese Wende als erste dar. Im weiteren Verlauf des Jahres sollten noch erste Zeichen zu Christopher Nolans The Dark Knight Rises und später dann die Experience zu David Finchers Neuverfilmung von  Stieg Larssons The Girl with the Dragon Tattoo folgen. Letztere wurde durch den Namen des Produktionsblogs als Mouth Taped Shut bekannt, bei der man sogar in Berlin einen der auch im Film vorkommenden Pflanzendrucke erhaschen konnte.

Ebenfalls aus dem Film-Bereich aber mal nicht aus Hollywood, machten zudem Wer rettet Dina Foxx? (ZDF) und der Filmdreh von Sebastian Fitzeks Das Kind von sich reden. Letzterer Titel ist der ARG-Community ja bestens wegen des Alternate Reality Games Push 11 bekannt, welches bereits Ende 2007 zur Einführung des Buches Das Kind vom Droemer Knaur Verlag veranstaltet wurde. Der Film wird im Oktober 2012 bei uns in die Kinos kommen und wer Sebastian Fitzek schon vorher über Das Kind sprechen sehen will, der sollte sich unbedingt den 2. Februar 2012 im Kalender rot anstreichen.

Ein anderer Film, der auch erst im nächsten Jahr in die Kinos kommt, aber schon auf sich aufmerksam gemacht hat, ist Lost Place. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine deutsche Produktion, nämlich die der MovieBrats. Der Film wurde komplett in 3D gedreht, wobei die neueste Technik zum Einsatz kam. Als Mitglied der Gruppe Transmedia Storytelling Berlin hatte man sogar die Chance Anfang Dezember das Set des Films in Berlin zu besuchen und sich dort mit den Beteiligten der Filmproduktion in Sachen Inhalt und Technik auszutauschen. An dieser Stelle sei nur so viel verraten: Es geht um den Ausflug einer Gruppe junger Geocacher, die mitten im Wald auf ein Relikt vergangener Zeiten stoßen.

Ganz besonders erfreulich fanden wir in diesem Jahr übrigens, dass auch Fans mal wieder etwas für Fans auf die Beine gestellt haben, dass es also nicht immer einen kommerziellen Hintergrund für ARGs geben muss. So fand das ARG rund um Nikki Bischoff bei uns im Forum guten Anklang. Ein anderes Grassroots ARG öffnete etwas später im Jahr seine Pforten und somit auch seine Distrikte, denn es war das von Fans initiierte ARG Panem October, das die Teilnehmer in die Welt der Buch-Trilogie The Hunger Games entführt.

Ihr seht, das was in diesem Jahr so alles passiert ist, füllt jetzt bereits einen ziemlich langen Artikel. Und dabei haben wir bei weitem nicht alles aufführen können. Aber das eine oder andere wird sich auch noch in den folgenden Statistiken auftauchen, denen wir uns nun widmen möchten. Was glaubt ihr denn, welches war der am meisten gelesene Artikel auf unserer Webseite im Jahr 2011?

Die 15 am meisten gelesenen Artikel:

  1. Habt keine Angst
  2. 8-3-11.info: Alberta? Geheimdienste? Weltweit?
  3. Was ist eigentlich „Swag“?
  4. Mission Icefly – Human Preservation Project
  5. Werde Testkandidat für das Human Preservation Project
  6. Transmedia Storytelling Berlin
  7. Pottermore.com – Die Eulen versammeln sich
  8. Die Umbrella Corporation sucht dich!
  9. The Dark Knight Rises
  10. Ein Sommer für Schatzsucher
  11. Schweizerischer Kommandodienst
  12. Finding Becca
  13. Gerüchteküche: Whisper Island
  14. Die 5 verrücktesten Alternate Reality Games
  15. Massive Dynamic | Fringe

Der Beitrag des ersten Platzes hat sich seine Positionierung übrigens mit weitem Abstand zu den übrigen Plätzen wohl verdient. Das spiegelt sich auch in den Listen der am häufigsten verwendeten Suchbegriffe wieder. Auch hier wollen wir euch die Top 15 nicht vorenthalten:

Die 15 meistbenutzen Suchbegriffe

  1. habt keine angst
  2. swag bedeutung
  3. arg reporter
  4. alternate reality game
  5. human preservation project
  6. 8-3-11.info
  7. die eulen versammeln sich
  8. finding becca
  9. alznerexperiment wikipedia
  10. rplz-758
  11. the dark knight rises
  12. twinkomplex
  13. umbrella corporation
  14. edoc laundry
  15. elizabeth george whisper island

Die meisten unserer Leser besuchen uns übrigens während der Mittagspause zwischen 12 und 14 Uhr oder nach der Arbeit am Abend zwischen 19 und 21 Uhr. Während der Nacht, also zwischen 0 und 8 Uhr schauen die wenigstens vorbei. Und falls es immer noch jemanden gibt, den es interessiert, welche Browser unsere Leser so benutzen, dem kann gesagt werden, dass Firefox mit einem Anteil von 45 % führt, dicht gefolgt vom Safari mit nur 39%. Mit dem Internet-Explorer sind immerhin noch 13% auf unserer Seite unterwegs, während 3% auf Opera setzen.

Und schließlich und schlussendlich wollen wir Euch natürlich auch nicht vorenthalten, in welchen Ländern unsere Seiten gelesen werden:

[learn_more caption=“Die 15 Ländern mit den meisten Zugriffen“]

  1. Deutschland
  2. USA
  3. Schweiz
  4. Österreich
  5. Frankreich
  6. Australien
  7. unbekannt
  8. Großbritannien
  9. Niederlande
  10. Russische Föderation
  11. Spanien
  12. Luxemburg
  13. Italien
  14. Kanada
  15. Argentinien

[/learn_more]

Die Ergebnisse unserer Top-Listen sind allesamt Auswertungen unseres Website-Statistik-Tools. Wir setzen dazu seit Anfang diesen Jahres das Open-Source-Tool Piwik ein, das auf unserem eigenen Server installiert ist und zudem die Besucherdaten nur anonymisiert registriert. Eine gezielte Rückverfolgung ist somit also nicht möglich und ist auch gar nicht unsere Absicht. Wir nutzen die Auswertungen unseres Tools nur dafür, um Euch die bestmöglichen Inhalte anbieten zu können. Dieses Auswertungstool ist natürlich nur ein Weg dafür, die bestmöglichen Inhalte auch vermitteln zu können.

Wir danken Euch für die langjährige Treue und freuen uns, wenn ihr uns auf unseren Seiten auch im neuen Jahr wieder besuchen kommt. Ausserdem interessiert es uns brennend, was für Euch die ARG-/Transmedia-Highlights des Jahres 2011 waren. Schreibt uns hierzu Eure Top 3 in den Kommentaren zu diesem Artikel. Lasst uns gemeinsam herausfinden, welches Highlight 2011 für alle das beste war.

Eure ARG-Reporter

Cagot für den AKEP Award eingereicht

Der Arbeitskreis Elektronisches Publizieren (kurz AKEP) zeichnet jährlich die beste verlegerische Leistung im Bereich des Elektronischen Publizierens aus. Der Preis wurde vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels unterstützt durch die Frankfurter Buchmesse ins Leben gerufen und folgt dem Ziel beispielhaft innovative Entwicklungen von nationalen und internationalen Verlagen bekannt zu machen, zu nominieren und zu prämieren.

In diesem Jahr findet sich ein Titel unter den Einreichungen, welcher der ARG-Community sicher noch bestens bekannt ist. Es handelt sich dabei um eine Einreichung des Hoffmann und Campe Verlags: Das Enhanced E-Book zu Tom Knox „Cagot“. Im März diesen Jahres führte der Verlag zusammen mit der vm-people GmbH ein Alternate Reality Game dazu durch und gemeinsam entwickelte man aus dem Buch und mit den Inhalten die während des ARGs entstanden ein erweitertes, interaktives, spielerisches E-Book für Apple-Endgeräte. Schon nach einem ersten, kurzen Eintauchen in das Transmedia-Story-Universum dieses Enhanced E-Books findet man eine handvoll Überraschungen.

Eine hochkarätige Fachjury wird die Einreichungen genau unter die Lupe nehmen. Am 12. Oktober werden die Nominierten dann im Rahmen der Frankfurter Buchmesse zwischen 12 und 13:30 Uhr auf der SPARKS Stage in Halle 4.2 vorgestellt und bekannt gegeben. Allerdings werden während der Frankfurter Buchmesse noch keine Gewinner bekannt gegeben.

Statt dessen wird den Einreichern am 18. November im Rahmen der Tagung E:Publish | Kongress für neues Publizieren in Berlin eine weitere Möglichkeit geboten, ihre Projekte einem breiten Fachpublikum zu präsentieren. Direkt im Anschluss an diese Präsentation werden die Gewinner dann mit einer Laudatio und einer Urkunde geehrt. Die Gewinner dürfen ihr Produkt zudem ein Jahr lang mit dem Siegel des AKEP Awards unter der Bezeichnung „Beste verlegerische Leistung im Bereich Elektronisches Publizieren 2011“ bewerben.

Lasst uns also alle gemeinsam die Daumen drücken, damit das Enhanced E-Book von Cagot zu diesen Gewinnern zählt 🙂

„Unberührbar“ war nur der Anfang: Die „Cagot“-App

Im März 2011 erzählte das Alternate Reality Game „Unberührbar“ die Geschichte einer jungen Frau, die sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit machte. Ihre Nachforschungen gingen sogar soweit, dass sie mit zwei anderen Studenten zu einer Exkursion in ein fremdes und doch vertrautes Land aufbrach – es war die Geschichte von Bea Sarstedt, doch nicht nur ihre.

Nach und  nach tauchten weitere Spuren und sogar Videos auf, die zu einem 400 Jahre alten Geheimnis führten. In der Öffentlichkeit werden diese Spuren inzwischen auch als die „Cagot-Files“ bezeichnet:

[youtube]y74-2UVRGAY[/youtube]

Um dieses jahrhunderte alte Geheimnis dreht es sich auch in Tom Knox neuem Thriller „Cagot„, der als gebundene Ausgabe kurz nach dem Showdown des Alternate Reality Games veröffentlicht wurde.

Wie wir damals schon berichteten, wurde auch nach dieser Veröffentlichung fleissig an einem anderen Geheimnis weiter gewerkelt. Und nun ist es soweit: Der Hoffmann und Campe Verlag hat zusammen mit vm-people und der AppsFactory eine Enhanced E-Book App zu dem Titel „Cagot“ herausgebracht.

Somit ist auch das letzte Puzzleteil in diesem transmedialen Storytelling-Projekt für alle verfügbar. Die Enhanced E-Book App bietet nicht nur das Buch zum lesen mit vielen weiterführenden Anmerkungen und Fotos. Es enthält unter anderem auch das Hörbuch sowie den kompletten Film „Die Cagot-Files“ und einige weitere Überraschungen, die wir an dieser Stelle jedoch nicht vorwegnehmen möchten.

Es ist für 14,99 € für das iPhone und/oder iPad im iTunes-Store zu haben und damit sogar günstiger als die gebundene Ausgabe.

Viel Vergnügen beim Eintauchen!

Unberührbar – Die Cagot Files

 

Es ist früh am Morgen, du willst dich auf den Weg zur Arbeit machen und öffnest die Wohnungstür, als du auf der Matte vor der Tür einen kleinen Ledersack entdeckst. Etwas irritiert, wer diesen Sack dort deponiert haben könnte, greifst du zu und öffnest ihn. Ein spitzer, harter Gegenstand befindet sich in ihm, doch er ist in die Doppelseite einer fremdsprachigen Zeitung eingehüllt, sodass du ihn nicht sofort sehen kannst. Und auch die Sprache der Zeitung geht dir nicht mehr aus dem Kopf, aber du willst ja wissen, was darin nun eingewickelt ist und öffnest sie deshalb, als dir plötzlich zwischen all dem Papier ein alter Unterkiefer irgendeines Tiers entgegen lugt.

Wem bist du nun schon wieder auf den Schlips getreten? Oder wer möchte dir hier einen bitterbösen Scherz spielen? Bei genauerer Betrachtung der Zeitung fällt dir erstmals auf, dass jemand zwischen den Zeilen einen handschriftlichen Code versteckt hat. Vielleicht ist es ja auch etwas ganz anderes… Ob noch jemand ein solches Paket vor seiner Haustür gefunden hat? Was wird das Internet dazu sagen?

 

Schnell stellst du fest, dass auch andere einen solchen Ledersack vor ihrer Haustür gefunden hatten, alle waren gleichwohl irritiert über den Fund, aber dann fiel es ihnen wieder ein. Sie alle hatten sich vor kurzem oder schon vor einer Ewigkeit beim weißen Kaninchen angemeldet. Und schnell begannen alle damit die Lederbeutel und ihre Inhalte zu vergleichen. Die Zeitung wurde als baskische Tageszeitung identifiziert und der Unterkieferknochen gehörte wohl mal einem Schaf. Lediglich die handschriftlichen Codes waren noch ein kleines Mysterium – hatte doch jeder einen anderen erhalten.

Plötzlich meldeten sich weitere Empfänger, nur dass dieses mal keine Lederbeutel mehr auftauchten sondern Postkarten, abgeschickt aus dem baskischen Ort Etxalar. Der Absender war offensichtlich eine Frau namens Bea und sie bat auf der Karte auch darum Professor von Balthasar zu grüßen. Doch bislang hatte niemand von dieser Bea gehört oder wusste wer sie war.

Hexen – Wahn und Wahrheit

Eine Flut an neuen Informationen und Ideen setzte ein und mit dieser Flut meldete sich auch eine unbekannte Organisation namens Ordo bei einigen Teilnehmern per SMS. Ihr einschüchternder Inhalt hielt die meisten jedoch nicht davon ab, weiter nach den richtigen Informationen zu suchen und so konnte auch der handschriftliche Zeitungscode sein Geheimnis nicht mehr lange vor den anderen bewahren. Er führte sie zu der Webseite unberuehrbar.de, auf der sie einen Countdown vorfanden.

Weitere Recherchen brachten die Teilnehmer dann im Zusammenhang mit dem von Bea erwähnten Professor auf einen Veranstaltungshinweis in der Prinz (Ausgabe Hamburg), wo ein ebensolcher Professor zur Premiere seines neuen Buches „Hexen – Wahn und Wahrheit“ in das Völkerkundemuseum Hamburg einlud.

[vimeo]20931682[/vimeo]

Nach diesen Vorfällen war der Professor offensichtlich eingeschüchtert und versuchte weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen. Aber die Teilnehmer vor Ort hatten inzwischen das von ihm am Pult vergessene Vortrags-Skript in die Hände bekommen und so durchstöberten sie bereits kurze Zeit später seine Notizen und Anmerkungen nach weiteren Hinweisen und wurden fündig.

Die Hinweise führten sie zu der Webseite von Bea. Unter workspace.hard-working-scientist.net hatte Bea ihre letzten Notizen veröffentlicht, jedoch nicht, ohne diese mit einem geeigneten Passwortschutz vor ungewollten Blicken zu verstecken. Andererseits hatte sie wohl gewollt, dass die richtigen Leute ihre Notizen finden, denn immerhin hatte sie auf den Postkarten, die sie aus dem Baskenland verschickt hatte, einen kleinen Hinweis dazu versteckt.

Beas Geschichte

Die Erlebnisse von Bea kann man auf der genannten Seite nachlessen. Hier soll nicht zu tief ins Detail gegangen werden und deshalb werden nur die allerwichtigsten Punkte angesprochen: Bea hat von ihrer Großtante eine alte Schatulle geerbt, deren Inhalt sie schon als Kind mehr als neugierig werden ließ. Es war ein altes Tagebuch, allerdings in sehr altem baskisch geschrieben, so dass sie es bei bestem Willen nicht ohne weiteres entschlüsseln konnte.

Deshalb beauftragte Sie einen Übersetzer damit und erfuhr schließlich von der tragischen Geschichte einer jungen Frau, die ihr Leben zwischen die losen Seiten des Tagebuchs niedergeschrieben hatte. Bea spürte aber, dass sie doch mehr mit dieser jungen Frau verband als diese losen Seiten und deshalb bat sie Professor von Balthasar darum, zu einer Exkursion ins Baskenland aufbrechen zu können.

Sie suchte dazu über ein Anthropologie-Forum zwei Mitstreiter und erzählte ihnen von ihrem Vorhaben – zumindest den Teil, den sie für die Öffentlichkeit schon erzählen wollte. Die drei verstanden sich bei einem ersten Treffen gut und die Truppe brach kurz darauf auf, den Dingen im Baskenland auf den Grund zu gehen.

Wohlwissend, dass ihre Forschungsreise nicht ganz ungefährlich sei, richtete sie ihre Webseite so ein, das diese jeeweils zu bestimmten Daten von ihr vor Ort eingefügte Daten preisgab. Dies waren zumeist ungeschnittene Videos, welche die Erlebnisse der Drei vor Ort zeigten.

[vimeo]21215071[/vimeo]

Sämtliche Videos können auch jetzt noch auf Beas Webseite angeschaut werden.

Der Übersetzer

Das Baskenland war allerdings für alle Teilnehmer noch relativ weit weg und Beas Geschichte entfaltete sich ja auch erst stetig, sodass man sich der weiteren Informationsbeschaffung vor Ort widmete. Bea hatte schließlich von einem Übersetzer gesprochen und den sollte man doch ohne große Probleme ausfindig machen können. Es dauert auch gar nicht lang, da war sein Facebook-Profil entdeckt und der erste Kontakt zu ihm aufgenommen.

Mikel Babiano antwortete auf die Anfragen an ihn und da er noch im Besitz eines letzten Teiles des Tagebuches war, vereinbarte man kurzerhand eine Übergabe am russischen Ehrenmal im Treptower Park von Berlin. Babiano musste tagsüber arbeiten, aber am frühen Abend wollte er sich mit den Teilnehmern dort treffen und ihnen das Dokument überreichen.

Die Zeit rückte vor, ebenso wie die Abenddämmerung, und so wartete man gespannt am verabredeten Ort auf den Übersetzer. Der erschien dann auch und man stellte sich kurz gegenseitig vor. Doch als es dann zu der Übergabe kommen sollte, zückte einer der Anwesenden plötzlich ein Messer, riss Mikel Babian an sich und presste ihm das Messer an den Hals während sie langsamen Schrittes die Treppen vom Denkmal herabschritten. Er waren ihnen zuvor nicht sonderlich aufgefallen, denn Markus Konrad war auch schon bei dem Vortrag im Völkerkunde Museum unter ihnen. Nun zeigte er offenbar sein wahres Gesicht und es kam noch schlimmer. Damit ihnen auch wirklich niemand folgte, hatte er eine Person mit einem Scharfschützen-Gewehr hinter einer der Stelen in sicherer Entfernung postiert. Während er nun also mit Mikel Babiano die Treppen herabstieg würde es niemand wagen, ihnen zu folgen, während ein kleiner roter Fleck von Kopf zu Kopf wanderte.

Dann waren er, Mikel und der rote Fleck verschwunden. Sollte es das gewesen sein?

Siedler2005 – Tod eines Teilnehmers

Nein, das sollte es nicht. Zwar dauerte es eine ganze Zeit, aber so einfach würde man nicht aufgeben. Und schließlich klingte ein Telefon. Es war eine SMS von Mikel, der es geschafft hatte sich aus den Fängen von Markus Konrad und seiner Gefährtin zu befreien. Er erwartete die Teilnehmer an einem anderen Ort, zu dem er sie mit Hilfe von Geokoordinaten lotste.

Der Ort war auch schnell gefunden. Es war ein kleines Schiff, auf dem Mikel die Teilnehmer in Empfang nahm. Gerade als auch der letzte von ihnen, Siedler2005, auf das Schiff gestiegen waren, vernahm dieser von draußen Geräusche und verließ das Schiff noch einmal. Er hatte richtig gehört, Markus Konrad und eine Frau nähertern sich ihm und dem Schiff, doch er stellt sich ihnen in den Weg. Dem Botsführer gab er schnell noch ein Zeichen, dass er ablegen solle, bevor er im Handgemenge mit Markus K. unter einem letzten Schrei auf den Boden sank. Markus K. und seine Gefährtin schafften es jedoch nicht mehr auf das Boot, sodass die anderen in Sicherheit waren und an einer anderen Stelle wieder an Land gehen konnten.

Siedler2005 war jedoch leider nicht mehr zu retten.

[vimeo]21599560[/vimeo]

Auch in Frankfurt lauert der Tod

Nach diesen aufregenden Erlebnissen erschien ein weiteres Video von Bea, indem sie und ihre beiden Mitstreiter eine ältere Dame im Altersheim aufsuchten. Die ältere Dame war blind, wusste aber offensichtlich mehr über Beas Vergangenheit als Bea für den Moment lieb war. Die Blinde erinnerte Bea auch daran, dass es in Frankfurt noch ein Familienmitglied gäbe. Das Bild des Hauses, in dem der Mann lebte hatte sie in ihrem Schrank stehen. Bea stellte zu dem Video auch das Foto des Hauses ein.

In Fankfurt verabredete sich daraufhin eine Gruppe vor Ort um der Sache auf den Grund zu gehen. Einige seltsame Situationen später standen sie im Dunkel der Nacht vor der Fassade des Hauses, dessen Foto die alte Frau bei sich im Schrank hütete. Der Blick ins Wohnzimmer war durch eine Jalousie verwehrt, aus dem offensichtlich Licht zu vernehmen war. Lediglich ein kleiner Spalt zwischen zwei Hölzern der Jalousie bot die Gelegenheit in das Wohnzimmer zu spicken und dort bot sich ein weiteres Bild des Grauens. Ein älterer Mann lag offensichtlich skalpiert vor seinem Sofa. Das Blut bildete eine große Lache auf dem Teppich. Auch an seinem Hals wies er Spuren eines fremden Eingriffs auf. Um zu sehen ob man ihm noch helfen könne, versuchte die Gruppe sich Zugang zum Haus zu verschaffen. Die Seitentür war zum Glück nicht abgeschlossen und so stand an schnell im Flur des Hauses. Das Wohnzimmer war jedoch abgeschlossen und so gab es keinen Zugang dorthin.

Plötzlich öffnete sich eine der Türen und Markus Konrad trat mit blutigen Händen heraus. Doch er verweilte nicht lange sondern nutze den Überraschungsmoment und suchte sofort das Weite. Die Gruppe sah schließlich nur noch die Rücklichter des Wagens in den er gesprungen war und der nun mit quietschenden Reifen vom Hof stürzte.

[youtube]t-c2KCw0nMI[/youtube]

Weitere Untersuchungen im Haus förderten noch eine Reihe interessanter Dinge ans Tageslicht. Der Tote hatte anscheinend ein weiteres Geheimnis in seinem Safe gehütet: einen Stammbaum, auf dem auch ein Eintrag für Bea war. Desweiteren enthielt der Safe noch ein Röhrchen mit einer Blutprobe.

Exkursion ins Baskenland

Mehr als alarmiert über die aktuellen Geschehnisse rief Professor von Balthasar nun zu einer neuen Exkursion ins Baskenland auf, um nach seiner verschollenen Studentin und ihren Mitstreitern zu suchen. Bei seiner Universität erlangte er eine Förderung für sich und einige weitere Teilnehmer. Die Gruppe wurde ergänzt durch Teilnehmer, die auf eigene Kosten an den Nachforschungen teilnehmen wollten und so traf man sich in San Sebastian am Flughafen, von wo aus man gemeinsam zu weiteren Recherchen aufbrach.

Nachdem das Exkursionsteam kurz im Hotel eingecheckt hatte, gab es bereits die erste Überraschung. Zwei Teilnehmerinnen hatten das Zimmer, welches sie schon aus den Videos von Bea kannten. Hatte Bea etwa Hinweise für sie hinterlassen?

Das Team entschloß sich allerdings erst einmal dazu, sich zu stärken und man brach auf in ein nahegelegenes Restaurant, wo es eine weitere Bestätigung dafür gab, dass sie auf der richtigen Spur waren, denn der Kellner in dem Restaurante kam ihnen ebenfalls aus den Videos mehr als vertraut vor. Hatte er womöglich etwas mit dem Verschwinden Beas zu tun? Was wusste er darüber?

Man einigte sich darauf, sich zunächst nichts anmerken zu lassen. Doch als alle das Restaurant wieder verließen, umgab sie ein seltsames Gefühl. Wurden sie tatsächlich auf der kurzen Strecke verfolgt? Am eigenen Hotel wieder angekommen versammelte man sich zunächst auf einem der Zimmer. Und tatsächlich. Draußen auf dem Parkplatz stand das Auto, welches sie seit Beginn ihrer Rückfahrt verfolgt hatte. Als sich die Tür öffnete und der Kellner ausstieg waren ihre Vermutung fast schon bestätigt. Seine Taschenlampe suchte die Fensterfront des Hotels ab, allerdings schien er ergebnislos zu sein.

Er stieg nach einiger Zeit offensichtlich unzufrieden ins Auto und startete seinen Motor. Jetzt war die Chance der Gruppe gekommen, den Spieß umzudrehen. Schnell versammelten sie sich an ihrem Auto und folgten nun dem Kellner, der sich nicht wieder auf den Rückweg zu seinem Restaurant machte sondern stattdessen Richtung Etxalar fuhr.

Hinter Etxalar ging es dann eine steile, enge Straße hinauf in die Berge. An einer dunklen Kreuzung hielt der Wagen des Kellners plötzlich und mit Hilfe seiner Taschenlampe suchte er sich den Weg über die Bergkuppel in ein Waldstück herein. Auf dem Weg dorthin hatte er zwei Fackeln aufgegriffen, die am Wegesrand gestanden hatten. Anscheinend wiesen sie den Weg tiefer in den Wald hinein. Dort stand der Kellner nun einer Gruppe maskierter und schwarze Kutten tragender Männer gegenüber und der finstere Wald wurde lediglich von den Fackeln der Zusammenkunft erhellt.

Als die Kuttenträger bemerkte, dass sie beobachtet wurden, löschten sie sofort jegliches Licht und der Wald lag wieder in völliger Dunkelheit. Waren die Kuttenträger inzwischen verschwunden? Hatten sie vielleicht etwas zurückgelassen? Die Exkursionstruppe suchte sich ihren Weg zu dem Ort des Geschehens und stand plötzlich einer Mauer bestehend aus den Kuttenträgern gegenüber. Niemand von ihnen verlor ein Wort. Erst Minuten später in denen nichts geschehen war, begannen die Kuttenmänner die Exkursionsgruppe zu deren Auto zurückzudrängen. Jegliche Versuche einer Kontaktaufnahme blieben erfolglos. Als die Gruppe im Auto platzgenommen hatte und auf zwei versprengte Nachzügler wartete umstellten die Kuttenträger sogar das Auto und begannen die Insassen mit einem bedrohlichen Klopfen zu terrorisieren. Die Exkursionsgruppe entschloss sich dazu lieber erst einmal um die Bergkuppe herum zu fahren und dort die versprengten Reste der Gruppe in den Wagen einzuladen. Am nächsten Tag würde man den Ort sicher noch einmal aufsuchen, aber nun galt es erst einmal in die sichere Umgebung des Hotels zurückzukehren.

Die unheimliche Begenung der letzten Nacht beschäftigte die Exkursionsteilnehmer noch beim Frühstück am nächsten Morgen, während man noch beriet, was man als nächstes in Angriff nehmen wollte. Ein Besuch der Hütte, die man aus Beas Videos kannte, sollte genauso auf dem Plan stehen wie ein kurzer Halt in der Bar Elutsa in Etxalar.

In letzterer trafen die Exkursionsteilnehmer dann auch auf den Lehrer Xavi, der gerade mit einem englischen Reisejournalisten und dessen Begleitung in Gespräche vertieft war. Allerdings musste Xavi dann zu einem Termin aufbrechen und hatte auch keine Zeit mehr, den Teilnehmern noch irgendwelche Fragenzu beantworten.

Zum Glück hatte der Journalists aber kurz zuvor noch mit Xavi Nummern ausgetauscht und bot sich an, für die weiteren Nachforschungen der Exkursion beizuwohnen. Nach einigen Irrfahrten nahm man dann Kontakt mit Xavi auf, in der Hoffnung, dass dieser noch weitere Einsicht in die Geschehnisse bringen konnte. Er versprach den Teilnehmern, mit ihnen zu reden, wenn diese zu ihm auf seinen Berg kommen würden. Dort angekommen, kam Xavi ihnen auch entgegen. Doch zu mehr kam es nicht. Der Schuß eines Scharfschützen strecke ihn nieder. Auch die Teilnehmer suchten sofort Deckung. Ihnen blieb jedoch nichts als den Rückzug anzutreten, da der Scharfschütze weitere Schüsse auf sie abgab. Sie schafften es noch bis zum Auto und fuhren aus der Gefahrenzone.

Anscheinend hatte der Ordo seine Spitzel überall, und diese schreckten wohl selbst vor Mord nicht zurück. Die weiteren Schritte der Exkursionsgruppe wollten nun wohlüberlegt sein.

Deswegen fuhr man als nächstes nach Elizondo, um dort das Altenheim aufzusuchen, in dem auch Bea und die beiden anderen Studenten Nachforschungen angestellt hatten. Zwar konnte man mit der alten Dame nicht mehr in Kontakt treten, denn auch ihr war ein unschönes Schicksal wiederfahren, aber es kam immerhin zu einem Treffen mit ihrer Krankenschwester – mit Ainada.

Ainada hielt aber noch eine weitere Überraschung für sie bereit. Sie war mit jemandem im Park verabredet, den die Teilnehmer seit den Geschehnissen am russischen Ehrenmal nicht mehr gesehen hatten. Der Übersetzer, ein Freund von ihr, war hier untergetaucht in der Hoffnung den Fängen des Ordo zu entgehen.

Doch der Moment des Wiedersehens hielt nicht sehr lange an. Er wurde von einer Nachricht des Ordo unterbrochen. Franziska Auermann, die Gefährtin von Markus K., meldete sich per SMS auf dem Handy, dass die Exkursions-Teilnehmer bei der alten Hütte gefunden hatten. Sie gab ihnen 60 Minuten Zeit, das letzte Rätsel zu lösen und mit der Blutprobe aus Frankfurt an den im Rätsel beschriebenen Ort zu kommen. Der einzige Ort der dafür in Frage kam, waren die Höhlen von Zugarramurdi.

In den Höhlen, die Dämmerung wurde inzwischen von der Dunkelheit abgelöst, kam es dann zum finalen Aufeinandertreffen der Exkursions-Teilnehmer und den Mitgliedern des Ordo. Letztere hielten eine vermummte Frau gefangen, deren Statur der von Bea glich und die Verhandlungen zwischen dem Ordo und den Teilnehmern um die Geisel wurde schließlich von einem anderen Ereignis unterbrochen. Die Hexen von Zugarramurdi strömten mit Fackeln bewaffnet in die Höhle und kreisten die Mitglieder des Ordo ein.

[vimeo]21696339[/vimeo]

Zwar konnten weder Bea, noch ihre zwei Mitstreiter befreit werden, aber mit Hilfe der Hexen von Zugarramurdi gelang es, den Ordo und seine Absichten außer Gefecht zu setzen.

Abschluß mit Livelesung

Nach dem Ende des ARGs fuhren alle noch in das Hotel Bereau, in dem die Exkursions-Teilnehmer ja schon auf den Kellner aus den Videos gestoßen waren. Dort gab es nach zwei aufregenden Tagen für alle ein gemeinsames Mahl und eine Lesung mit dem Autor Tom Knox, die von Lovelybooks auch live in das Internet übertragen wurde. Tom Knox las dabei einige Seiten aus seinem Buch „Cagot„, für das dieses Alternate Reality Game die Vorgeschichte erzähte. Anschließend stand er noch für einige Fragen bereit.

[vimeo]22246136[/vimeo]

Und (vorsicht Spoiler) wir sind in den Besitz einer weiteren Überraschung gekommen, die wohl demnächst auf uns zukommen wird:

 

Weitere Berichterstattungen:

Einballimwasser

Michelle

Merzmensch

ARG-Stammtisch